Von Bastille bis Waterloo. Wiki
Advertisement

Champion de Nansouty.[]


Nansouty,[1] (Champiou de) erster Stallmeister des Kaisers Napoleon, Divisionsgeneral und Graf, hat sich bey mehreren Gelegenheiten ausgezeichnet und erhielt das grosse Band der Ehrenlegion durch ein Spezialdekret.


Graf von Nansouty.[]


General-Lieutenant,[2]

geboren zu Bordeaux 1768, starb den 12. Februar 1815.

Nansouty's Vater war Befehlshaber des Schlosses Trompette zu Bordeaux. Sein eigentlicher Familienname war Champion de Nans-sous-Thil, woraus nach und nach Nansouty entstand. Zum Soldaten bestimmt, wurde er im zwölften Jahre in die Militärschule zu Paris geschickt und erhielt schon nach drei Jahren eine Anstellung im Reiterregimente Bourgogne. Die Revolution, zu deren Grundsätzen er sich bekannte, fand ihn noch in derselben Stelle, allein die oft wiederkehrenden Gelegenheiten zur Auszeichnung führten ihn schnell zu den höchsten Graden, so daß er am 24. März 1803 schon zum Divisionsgeneral ernannt wurde. Im Feldzuge gegen Oestreich (1805) zeichnete er sich an der Spitze der Cavallerie im Gefechte von Wertingen aus und wurde mit unter den Offizieren aufgezählt, die am meisten zum Siege beigetragen hatten. Eben so glänzend benahm er sich auch in der Schlacht bei Austerlitz (2. Dec.) und das Armeebulletin gedachte seiner Tapferkeit mit großen Lobsprüchen. Napoleon verlieh ihm kurz darauf das Großoffizierkreuz der Ehrenlegion. Im Feldzuge gegen Preußen befehligte er die Carabiniers und Cürassiers. Er nahm an allen Zügen dieses Feldzugs Theil, vorzüglich aber an den Schlachten von Eylau und Friedland. Auch in dem Feldzuge gegen Oestreich (1809) beurkundete er in den Schlachten von Eckmühl, Eßlingen und Wagram seinen alten Ruf. Im Jahr 1812 wohnte er dem unglücklichen Feldzuge nach Rußland als Generaloberst der Dragoner bei, und verdiente mit Recht die ehrenvolle Anführung in dem Armeeberichte. In den Feldzügen von 1813 und 1814 verdoppelte er wo möglich seinen Muth, so wie sich die Gefahren vergrößerten; Dresden, Wachau, Leipzig, Hanau, Champ-Aubert, Montmirail, Crâone, sah und bewunderte seine Tapferkeit. Auf Befehl Ludwigs XVIII. begab er sich (April 1814) als außerordentlicher Commissarius in die 18. Militärdivision, erhielt das St. Ludwigskreuz und wurde kurz darauf Capitänlieutenant der ersten Mousquetaire-Compagnie. Eine Krankheit, durch die Beschwerden des Kriegs herbeigeführt, entriß ihn jedoch kurz darauf seiner Familie und seinen Freunden.


Die Wetterfahnen Frankreichs.[]


Nansouty.[3] Grosskreuz der Ehrenlegion; Divisionsgeneral und Erster Stallmeister des Kaisers. Er stimmte in einem Schreiben an die Provisorische Regierung vom 2. April 1814, der Thronentsetzung Napoleons und der Wiedereinsetzung der Bourbons bey. (Journal des Débats vom 10. April 1815). Der König ernannte ihn am 1. Juny 1814 zum Ludwigsritter, und am 10. desselben Monats zum Capitaine Lieutenant der Ersten Kompagnie der Mousquetaires der Königlichen Haustruppen. Gestorben den 11. Februar 1815.


Zeitungsnachrichten.[]

[1812]

Berlin, den 19ten März. [4]

Gestern traf der kaiserl. französische Divisionsgeneral Eblé, von Magdeburg, allhier ein; einige Tage früher ging der ebenfalls von daher kommende, in kaiserl. französischen Diensten stehende Divisionsgeneral, Graf Nansouti, nach einem kurzen Aufenthalte, von hier nach Stettin ab.


Berlin, den 5ten December. [5]

Am 3ten dieses ist der kaiserl. französische General Nansouty]], von der [[Grande Armée (1812)|großen Armee kommend, hier durch nach Frankreich gegangen. Desselben Tages traf der kaiserlich-französische General Dessaix aus Marienwerder hier ein.


Quellen.[]

  1. Moderne Biographien, oder kurze Nachrichten von dem Leben und den Thaten der berühmtesten Menschen, von Karl Reichard. Leipzig, 1811. In Commission bey Peter Hammer.
  2. Dr. R. Fl. Leidenfrost's französischer Heldensaal oder Leben, Thaten und jetzige Schicksale der denkwürdigsten Heroen der Republik und des Kaiserreichs, insonderheit der Waffengefährten und Marschälle Napoleons. Ilmenau, 1828. Druck und Verlag von Beruh. Friedr. Voigt.
  3. Die Wetterfahnen Frankreichs oder unsere Zeitgenossen, wie sie sind. Herausgegeben von einer Wetterfahnen-Gesellschaft. Leipzig, bey Gerhard Fleischer dem Jüngern. 1816.
  4. Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 68. Dienstag, den 19. März 1812.
  5. Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 291 Mittewoch, den 4/15. December 1812.
Advertisement