Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Chronologische Tafel über die wichtigsten Begebenheiten des Jahrs 1793, die Bezug auf den Krieg haben.[]

[1]

Januar.[]

1. Dumouriez kommt nach Paris, um über den künftigen Feldzug das Nöthige zu verabreden.

7. Der National-Convent erhält von dem Gegen-Admiral La Touche einen Amtsbericht über die Vernichtung der Flotte von Neapel.

12. Der Minister der auswärtigen AngelegenheitenLebrun legt dem National-Convent die Antwort des Londner Hofes auf die Erklärung des fränkischen Vollziehungsraths vor.

-- Brissot erstattet Bericht über die Verhältnisse Frankreichs mit England und Holland, worin er auf Krieg gegen König Georg 3 und den Erbstatthalter anträgt.

13. Volksaufstand in Rom gegen die Franken daselbst. Der fränkische Gesandschafts-Secretär Basville wird ermordet.

14. In der Prozeßsache König Ludwig's 16 sezt der National-Convent folgende 3 Fragen zum Stimmen-Aufrufe fest:

1. ist Ludwig schuldig?
2. soll das Urtheil über ihn dem Volke zur Bestätigung vorgelegt werden?
3. welche Strafe hat er verwirkt?

15. Durch Stimmen-Mehrheit wird

1. Ludwig der Verschwörung gegen die öffentliche Freiheit und der Verlezung der allgemeinen Sicherheit schuldig erklärt:
2. die Appellation an das Volk verworfen.

16. In Ansehung

3. der Strafe selbst werden zuerst 2 Vor-Fragen entschieden:
1) auf welche Strafe-Arten soll gestimmt werden können? Auf Tod, Einsperrung, Verbannung.
2) welches soll die giltige Stimmen-Mehrheit seyn? Eine Stimme über die Hälfte. Dann fängt die Abstimmung über die Haupt-Frage selbst (um 7 Uhr Abends) an, und dauert den

17. (bis Abends um 6 Uhr) fort. Durch Stimmen-Mehrheit wird gegen Ludwigen die Todesstrafe erkannt... Am folgenden Tage soll nun noch entschieden werden: ob es räthlicher sey, daß die Hinrichtung verschoben, oder daß sie sogleich vollzogen werde?

18. Die Stimmen vom vorigen Tage werden berichtigt. Die Frage wegen der Hinrichtung wird auf den folgenden Tag verschoben.

19. Durch Stimmen-Mehrheit wird, in der Mitternacht zwischen dem 19 und 20sten, beschlossen, daß Ludwig innerhalb 24 Stunden hingerichtet werden soll.

20. Ein Deputirter, der auf Ludwig's Tod gestimmt hatte, Pelletier, wird von Paris, ehemaligen Leibgardisten erstochen, und erhält die Ehre des Pantheons.

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21. Ludwig stirbt unter der Guillotine.

25. Der National-Convent beschliest, daß die Kriegsmacht der Republik für das Jahr 1793 auf 502,800 Mann (worunter 50,000 Reuter und 20,000 Artilleristen) gesezt, und in 8 besondre Armeen vertheilt werden soll.

-- Dumouriez reist nach Belgien ab, um den Feldzug zu eröfnen.

-- In London kommt die Nachricht von Ludwig's Hinrichtung an. Der fränkische gesandte Chauvelin erhält Befehl, England in 8 Tagen zu verlassen.

31. Die Grafschaft Nizza wird unter dem Namen: Departement der See-Alpen, der Franken-Republik einverleibt.

Februar.[]

1. Auf Brissot's Vortrag erklärt der National-Convent dem Könige von England und dem Statthalter der vereinigten Niederlande den Krieg. Alle englische und holländische Schiffe in Frankreichs Häfen werden in Beschlag genommen. Alle fränkische Bürger werden aufgefodert Kaperschiffe auszurüsten.

4. General Beurnonville wird Kriegsminister.

6. Mastricht wird von den Franken blokirt.

14. Pache wird Maire von Paris.

-- Das Fürstenthum Monaco in Italien, und das zweibrükische Oberamt Schauenburg werden den Franken-Republik einverleibt.

15. Dem National-Convent wird der Entwurf einer neuen republikanischen Constitution vorgelegt. Er beschliest, daß alle seine Mitglieder das Recht haben sollen, Constitutions-Plane zu entwerfen, und auf Kosten des Staats drucken und austheilen zu lassen.

16. Der östreichische Feldmarschall, Prinz von Koburg, kommt in Koblenz an.

18. Dumouriez rükt mit seinem Heere vor Breda.

23. Adresse des National-Convents an das Franken-Volk über den Krieg.

-- Anfang der Wahl-Versammlung in Mainz zur Bildung eines rheinisch-teutschen National-Convents.

24. Die bisherige Blokade von Mastricht verwandelt sich in ein wirkliches Bombardement.

25. Breda ergibt sich an Dumouriez. Am nemlichen Tage wird auch Klundert eingenommen. Willemstadt wird bombardirt. Bergen op Zoom, Tholen, Steenbergen werden berennt.

26. Dumouriez rükt gegen Gertruidenberg vor.

März.[]

1. In der Nacht vom 28 Februar auf den 1 März sezt die östreichische Armee, unter Koburg, bei Jülich und Düren über die Roer, überfällt die Franken in ihren Verschanzungen bei Altenhoven, und schlägt sie zurük.

-- Der National-Convent beschliest, daß die Städte Gent und Brüssel mit ihren Bezirken, die Grafschaft Hennegau mit der Hauptstadt Mons und 330 Gemeinden, und das teutsche Fürstenthum Salm der Franken-Republik eindepartementirt werden sollen. Auch

2. bestimmt er durch einen Decret, wie sich die fränkischen Heerführer in Holland betragen, und einstweilen die Revolutions-Gewalt in Holland ausüben sollen.

-- Die östreichische Armee rükt von Altenhoven nach Herzogenrade; ihr linken Flügel unter dem Feldmarschall, Prinzen Ferdinand von Wirtemberg, nimmt die Stadt Achen ein.

-- Der preussische General, Herzog von Friedrich von Braunschweig-Oels, bricht aus seinem Hauptquartier Kempen auf, rükt bis Dulken vor, und

3. erobert die fränkischen Verschanzungen vor Roermond.

-- Die östreichische Armee zieht von Herzogenrade gegen Mastricht. Die Franken heben eilig die Belagerung dieser Veste auf, und ziehen Lüttich zu. Koburg zieht in Mastricht ein.

-- Der National-Convent verleibt die Stadt Löwen, das Marquisat Franchimont, das geistliche Fürstenthum Stablo, und die dazu gehörige Grafschaft Logne, der Franken-Republik ein.

4. Gertruidenberg ergibt sich an Dumouriez. Erzherzog Karl nimmt Tongern ein. Prinz Ferdinand von Wirtemberg drängt die Franken bei Herve zurück, und nimmt Lüttich, und die dortigen grosen fränkischen Magazine in Besitz.

-- Die Preussen schlagen die Franken bei Bruggen und Schwanen, und ziehen in Roermond ein.

5. Die Stadt Florennes, im Lüttichschen, mit 36 umliegenden Gemeinden, auch

6. die Stadt Tournai mit ihrem Gebiete werden der Franken-Republik einverleibt.

7. Die fränkische Besazung der kleinen Bergveste Königstein ergibt sich an die Preussen.

-- Der National-Convent erklärt Krieg gegen Spanien.

8. Die bei Achen zersprengten fränkischen Truppen sammeln sich allmählich wieder. Das Hauptquartier der fränkischen Armee ist in Tirlemont.

-- Der Jacobiner-Club in Paris fodert, daß die Köpfe aller weiland adelichen Generale, namentlich Dumouriez's, Custine's, Biron's fallen sollen.

9. Namur und Ostende werden der Franken-Republik einverleibt.

10. Der National-Convent beschliest, daß ein ausserordentliches Geschwornen-Gericht, für alle Verbrechen und Anklagen, die sich auf Gegenrevolution beziehen, angeordnet, und dazu von jedem Departement ein Mitglied durch Wahl ernannt werden soll... Die Generale Lanoue und Stengel, welche das Vordertreffen um Achen zu commandiren hatten, sollen arretirt werden.

11. Dumouriez kommt aus Holland, gibt in Brüssel strenge Befehle gegen die Plünderung der Kirchen in Belgien, und verbietet den dortigen Clubs, sich in Staats- oder Kriegs-Sachen zu mischen.

12. Das Hauptquartier der fränkischen Armee ist in Löwen. Dumouriez stellt sich an deren Spitze.

15. Die Oestreicher rüken ihr Hauptquartier nach Tirlemont vor. Dumouriez nimmt seine Stellung auf dem Eisenberge bei Löwen.

-- Die Franken heben die Belagerung von Willemstadt auf.

16. Dumouriez greift die Oestreicher an, und dringt wieder nach Tirlemont vor.

17. In Mainz wird der rheinisch-teutsche National-Convent eröfnet.

18. Dumouriez greift die Oestreicher in der Ebene von Neerwinden, zwischen St. Tron und Tirlemont, an. Eilfstündige Schlacht. Koburg bleibt Meister vom Schlachtfelde.

-- Der rheinisch-teutsche National-Convent beschliest, daß der ganze Strich Landes von Landau bis Bingen von izt an einen freien, unabhängigen und unzertrennlichen Staat ausmachen soll; erklärt allen Zusammenhang mit dem teutschen Reiche und dem Kaiser für aufgehoben, und alle bisherigen Besizer dieser Länder, wenn sie sich auf der Behauptung ihrer Rechte und Ansprüche auf selbige betreten lassen würden, des Todes schuldig.

20. Dumouriez nimmt seine Stellung auf den Höhen von Cumtich.

21. Der rheinisch teutsche National-Convent beschliest aus seiner Mitte eine Deputation nach Paris zu schiken, und um Vereinigung des Landesstrichs am linken Rheinufer mit der Franken-Republik zu bitten.

23. Das zum teutschen Reiche gehörige Bisthum Basel wird, unter dem Namen; Departement des Schrekgebirgs, der Franken-Republik einverleibt.

24. Der englische Gegen-Admiral Gardiner segelt aus Portsmouth mit einem Geschwader von 10 Schiffe, mit 634 Kanonen, nach West Indien ab.

-- Die Oestreicher besezen wieder Löwen, Mecheln, und

25. Brüssel.

-- Die preussische Armee geht an diesem und den 2 folgenden Tagen bei Bacharach über den Rhein.

26. Die Oestreicher rüken in Namur ein... Die Franken verlassen Mons.

-- Der National-Convent sezt eine Commite des allgemeinen Wohls nieder, wozu 25 der ausgezeichnetsten Mitglieder von beiden Parteien ernannt werden. Die Commite soll alle Decrete und Masregeln vorbereiten und vorschlagen, welche von innen und von aussen zur Vertheidigung und Rettung des Vaterlands dienen können.

NB. von innen; denn in den nordwestlichen Departementen (der Vendee, beiden Sevres, Mayenne und Loire) äussern sich um diese Zeit die Anfänge eines Aufstandes.

28. Die Preussen schlagen die Franken von Bingen zurük. Custine läßt in dem nun auch von der rechten Rhein-Seite blokirten Mainz eine Besazung von 22 bis 23,000 Mann, und zieht sich eilig bis an Landau zurük.

30. Der östreichische General, Graf Wurmser, geht ungehindert bei Ketsch mit einem Heerhaufen über den Rhein, und nimmt sein Hauptquartier in Speier.

-- Dumouriez räumt auch Tournai, und zieht sich in das Lager bei Maulde zurük. Sein Hauptquartier ist in St. Amand.

-- Der National-Convent fodert ihn vor seine Schranken. Der Kriegsminister und 5 Commissäre des Convents sollen sich sogleich zur Nord-Armee begeben.

31. Die Franken räumen, mit freiem Abzuge, Breda und Gertruidenberg.

April.[]

1. Dumouriez läßt den an ihn abgeschikten Kriegsminister (Beurnonville) und die Commissäre des National-Convents (Camus, Quinette, Bancal, Lamarque) arretiren, und an Koburg, ausliefern. Er selbst will, vereint mit Koburg, gegen Paris anziehen, um die Königswürde und die Constitution von 1791 wieder herzustellen.

2. Wurmser besezt Germersheim und die Linien an der Queich, nachdem die Franken sich daraus zurükgezogen hatten.

3. Dumouriez wird von dem National-Convent als Verräther des Vaterlands und ausser dem Gesez erklärt; wer ihn, lebendig oder tod, liefert, soll 300,000 Livres und eine Bürgerkrone erhalten. Es soll wieder ein Lager von Paris errichtet werden.

4. Dumouriez wird von seinem Heere verlassen, und flüchtet, mit Lebensgefahr, zu den Oestreichern. . An seiner Stelle erhält General Dampierre das Kommando der Nord-Armee. Bouchot, bisheriger Kommandant in Cambrai wird Kriegsminister.

5. Erste Erklärung Koburg's an das fränkische Volk, worin er demselben die Garantie der Constitution von 1791 anbeut.

8. Congreß der Minister und einiger Generale der coalirten Mächte in Antwerpen.

9. Koburg's zweite Erklärung, wodurch jene erste widerrufen wird. . . Die östreichische Armee verlegt ihr Hauptquartier nach Boussu; die fränkische Gränzveste Conde wird berennt, und die Verbindung zwischen Conde und Valenciennes abgeschnitten.

11. Dem National-Convent wird eine Schrift, von Marat, als derzeitigem Präsidenten der Jacobiner unterzeichnet, vorgelegt, worin gesagt wird, daß der wahre Siz der Gegenrevolution im National-Convent selbst sey, und daß man diesen reinigen müsse. . . Unter fürchterlichen Debatten wird beschlossen, daß Marat einstweilen in das Staatsgefängniß gebracht, und am folgenden Tage von dem Gesezgebungs-Ausschusse Bericht erstattet werden soll, ob wirklich Anklage gegen ihn statt finde?

13. Unter immer steigender Bewegung wird der Bericht über Marat abgelegt. Marat meldet dem Convent in einem Briefe ohne Tag und Ort: er habe sich einstweilen seinen Feinden durch Verstekung entzogen. Es wird über ihn zum Namens-Aufruf geschritten. Die Sizung dauert 21 Stunden. Endlich wird den

14. früh um 6 Uhr durch Stimmen-Mehrheit das Anklage-Decret gegen ihn gegeben.

-- General Dampierre rükt in die Stellung von Famars, nächst Valenciennes, vor.

-- Die Engländer nehmen die fränkische Insel Tabago hinweg.

15. 16. Heftige Gefechte Dampierre's mit den Oestreichern.

17. Die Spanier nehmen die Städte St. Laurent de Cerda, und

19. Ceret ein.

23. Marat stellt sich freiwillig im Gefängnisse.

24. Das Revolutions-Gericht nimmt seinen Prozeß vor. Er wird einstimmig freigesprochen, und, mit einer Bürgerkrone geschmükt, im Triumphe wieder in den National-Convent eingeführt.

25. Subsidien-Tractat zwischen Grosbritannien und Sardinien, worin dieses leztere während des Krieges eine Armee von 50,000 Mann zu halten, jenes aber demselben jährlich 200,000 Pfund Sterling zu zahlen verspricht.

30. Gaston, oberster Befehlshaber der Royalisten Armee in der Vendee, erläßt im Lager von Thouars einen Zuruf an die fränkische Nation.

Mai.[]

1. Dampierre, um die Verbindung zwischen Conde und Valenciennes herzustellen, liefert den Oestreichern ein Treffen.

3. Der National Convent, auf Verlangen der ausgewanderten Lütticher, erklärt, daß die Stadt und das Land Lüttich als ein Theil von Frankreich angesehen werden soll.

-- Dampierre greift die Oestreicher aufs neue in dem Walde von Naismes und Vicogne an. Eine Kanonenkugel reißt ihm den Schenkel hinweg; er stirbt am folgenden Tage. Ihm wird die Ehre des Pantheons.

13. Custine wird General en Chef der Nord und Ardennen-Armee. Houchard erhält das einstweilge Kommando der Mosel- und Beauharnois der Rhein-Armee.

23. Koburg schlägt die Franken. Diese verlassen in der Nacht ihre starken Positionen bei Famars und Ansin, und ziehen sich über Denain zwischen Bouchain und Cambrai. Valenciennes wird eingeschlossen.

-- Die Section der Brüderschaft in Paris benachrichtigt den National-Convent vor einer Verschwörung, die in der Mitternacht vom 19 auf den 20 Mai hatte ausbrechen, und 33 Deputirten von der Partei der Gironde und Tausenden von Bürgern das Leben kosten sollen. Eine ausserordentliche Commission von 12 Mitgliedern wird zur Untersuchung derselben niedergesezt, und läßt Hebert xc. arretiren.

27. Grose Stürme im National-Convent über die Zwölfer-Commission. Nach einer Sizung von 15 Stunden, um Mitternacht, wird solche cassirt.

28. Unter wachsende Stürmen wird auf's neue votirt. Die Stimmen-Mehrheit entscheidet für die Beibehaltung der Commission. Diese will nun ihren Bericht über die Verschwörung erstatten, kan aber nicht zum Wort kommen. In der Nacht vom

30 auf den

31 tönen die Lärmkanonen und Sturmgloken in Paris. Von den Jacobinern wird ein Revolutions-Commite und eine Revolutions-Armee angeordnet. Deputationen fodern mit Ungestümm die Aechtung von 22 Deputirten von der Gironde, und die Aufhebung der Zwölfer-Commission.

-- Nächtlicher Ausfall der Franken aus Mainz auf die Preussen in Marienborn.

Juni.[]

1. Der Sturm in Paris dauert fort; der National-Convent wird von einem Heere Bewafneter, mit Piken, Bajonetten, Kanonen umringt. Man fodert durchaus die Ausstossung der 22 Deputirten und der Mitglieder der Zwölfer-Commission. Diese werden den

2. auch wirklich in Arrestations-Stand gesezt. Das Aggregat der Begebenheiten vom 31 Mai bis 2 Jun. wird gewöhnlich die Revolution vom 31 Mai genannt: sie entschied den Sieg des Berges über die Gironde, und in ganz Frankreich den Sieg des Jacobinism. Der National-Convent beschliest, sich von nun an jeder Tag von 1 bis 6 Uhr ausschlieslich mit Vollendung der neuen republikanischen Constitution zu beschäftigen.

3. In Marseille wird der Jacobiner-Club gänzlich geschlossen, und die Stadt wegen dieses Ereignissen beleuchtet. Die Departemente von Eure, Calvados, Isle und Vilaine im Norden, und beinahe ganz Süd-Frankreich, besonders die Hauptorte Bordeaux, Marseille, Toulon, Lyon, erklären sich laut gegen die Revolution vom 31 Mai, und wollen eine Departemental-Macht aufstellen, um gegen Paris zu ziehen, und dem National-Convent die Freiheit der Berathschlagungen wiederzugeben. . . In Paris nennt man das System den Föderalismus.

Während dieser neue Bürgerkrieg auszubrechen droht, wüthet der in der Vendee immer um sich greifender fort. Den

8. erobern die Royalisten Saumur.

In der Nacht vom

13. auf den

14. werden die Laufgräben vor Valenciennes eröfnet, und sogleich fängt das Bombardement auf diese Stadt an.

In der Nacht vom

16. auf den

17. werden die Laufgräben vor Mainz eröfnet, und den

18. fängt das Bombardement auf diese Stadt an.

-- Nantes ist von den Royalisten eingeschlossen, die auch das ganze rechte Ufer der Loire inhaben. Kein andrer Weg zur Communication mit Paris bleibt mehr, als über Rennes.

-- Die Engländer, unter dem Gegen-Admiral Gardiner, landen auf Martinique, werden aber von Rochambeau mit Verlust zurükgeschlagen.

22. Der National-Convent decretirt ein gezwungenes Anlehen von 1000 Millionen Livres, nach Verhältniß der Einkünfte.

-- Felix Wimpfen, General der Küsten-Armee von Cherbourg, der nach Paris vorgefodert wird, schreibt dem National-Convent: er werde kommen, aber in Gefolge von 60,000 Mann.

24. Die Durchsicht und Berichtigung des Entwurfs der neuen republikanischen Constitution wird geendiget.

25. Nach einem 34tägigen Bombardement ergibt sich Bellegarde an die Spanier.

27. Der National-Convent beschliest: die neue Constitution soll sogleich durch ausserordentliche Eilboten an alle Departemente, Gemeinden, Volksgesellschaften und Armeen geschikt werden. Das Frankenvolk wird eingeladen, in UrVersammlungen vereinigt, seine Stimme darüber zu geben. Alle diese Stimmen aus ganz Frankreich sollen am 10 August in Paris gezählt, und das Resultat auf dem Marsfelde öffentlich ausgerufen werden. Alsdann sollen wieder UrVersammlungen sich bilden, um Deputirte zu einer neuen National-Versammlung zu wählen. . . Die Departemente, die sich gegen die Revolution vom 31 Mai erklärt hatten, erhalten 3 Tage Bedenkzeit, um ihren Entschluß zu ändern. Die mehrsten thun es.

29. Die Royalisten, welche in 3 Colonnen einen Angrif auf Nantes thun, werden zurükgeschlagen.

30. Die Republikaner rüken wieder in Saumur ein.

Juli.[]

10. Conde ergiebt sich an die Oestreicher. Die Besazung, unter General Chancel, wird kriegsgefangen.

12. Der Heerhaufe des Generals Wimpfen wird geschlagen und zerstreut. Wimpfen flüchtet nach Caen.

-- Der National-Convent erklärt die Stadt Lyon als in Rebellionszustande befindlich. Es wird eine Armee dagegen beordert.

13. Marat wird von einem Mädchen aus Caen, Charlotte Corday, erstochen.

Die fränkische Rhein- und Mosel-Armee suchen Mainz zu entsezen. Nach mehrern heftigen Treffen sind beide schon im Vorrüken begriffen, als

22. Mainz sich an die Preussen ergibt. Die Besazung, unter General d'Oyré, erhält freyen Abzug, unter der Bedingung, während eines Jahres nicht gegen die coalirten Mächte zu dienen.

25. Semonville, der als ausserordentlicher Bothschafter der Republik zu Land durch die Schweiz und das Venetianische Gebiet nach Konstantinopel, und Maret, der als neuer Gesandter der Republik zu Land durch die Schweiz nach Venedig und von da zur See nach Neapel reisen will, werden von 50 Svirren aus Mailand im Graubündner-Lande überfallen, und gefesselt ins Mailändische abgeführt.

27. Valenciennes ergibt sich an die Oestreicher. Die Besazung, unter General Ferrand, erhält freyen Abzug, unter Bedingung, während des Krieges nicht mehr gegen die coalirten Mächte zu dienen.

30. Custine wird dem Revolutions-Gerichte übergeben. . . . Houchard wird General der Nord-Armee. Der Krieg in der Vendee dauert immer mit gleicher Wuth fort, wechselnd zwischen Vortheilen und Niederlagen.

August.[]

2. Landau, und

3. Strasburg werden in den Belagerungszustand erklärt.

4. Die Spanier nehmen die kleine Veste Ville-Franche ein.

8. Die fränkische Nord-Armee zieht sich aus dem Cäsar-Lager, zwischen Arras und Douai zurük.

-- Kellermann's erstes Gefecht gegen die Lyoner.

10. Landau wird durch die Teutschen blokirt.

10. Fest der Annahme der neuen republikanischen Constitution. Nur die Departemente des Var und der Rhone-Mündungen, und ein Theil von Korsika und vom Jura widersezen sich noch. Sie sollen mit Gewalt zur Rükkehr zu Frankreichs Einigkeit gebracht werden.

16. Der National-Convent beschliest, daß das fränkische Volk sich in Masse erheben soll, um sein Gebiet von allen Feinden zu befreyen.

18. Decret, daß die Besazung von Valenciennes gegen Lyon geschikt werden soll.

19. Quesnoi wird berennt.

-- Die Piemonteser rüken in der Tarantaise und in Maurienne vor. Bald darauf verlassen die Franken Arche und verschiedene andre Posten in ihrem eigenen Gebiete, die nun von den Piemontesern besezt werden.

20. Die Oestreicher besezen den Bienwald.

23. Das Bombardement von Lyon fängt an.

24. Der Herzog von York rükt nach einem blutigen Treffen vor Dünkirchen.

27. Treffen vor den Vaubans-Linien bei Lauterbach und Weissenburg.

28. Custine wird quillotinirt.

-- General Cartaux, an der Spize eines republikanischen Heerhaufens, zieht nach mehrern Gefechten als Sieger in Marseille ein.

-- General Dagobert schlägt die Spanier aus ihrem Lager vor Montlibre zurük. Die Franken bemächtigen sich bald darauf des ganzen spanischen Theils der Landschaft Cerdagne.

29. Toulon nimmt die vereinigte englisch-spanische Flotte unter Admiral Hood in seinen Hafen ein, und erkennt Ludwig 17.


September.[]

1. Der fränkische Gesandte Mackau in Neapel erhält Befehl, diese Stadt innerhalb 8 Tagen zu räumen. Der König von Neapel trit öffentlch der Coalition bei.

2. Die Franken werden bei Perpignan von den Spaniern geschlagen. Man fürchtet selbst für Perpignan.

6. Blutiges Treffen bei Paperingen zwischen Houchard und York. Lezterer muß die Belagerung von Dünkirchen den

8. nach einem abermaligen Treffen bei Hontscote eilig aufheben.

11. Quesnoi ergibt sich an die Oestreicher. Die Besazung, unter Goullous wird kriegsgefangen.


Im Laufe dieses Monats abwechselnde doch gröstentheils für die Republikaner günstige Gefechte gegen die Royalisten in der Vendee, wobei nun die Mainzer Besazung mitficht.

Anhaltende Gefechte vor den Vaubans-Linien an der Lauter.


11. Die Oestreicher, unter General Pejacsevich, dringen, um diese Linien im Rüken zu umgehen, im Gebirge nach hartnäkigem Gefecht über Landenthal bis Nothweiler vor.

12. Allgemeiner Angrif der Franken auf die Teutschen von Strasburg an, am Rhein hinab, von Lauterburg, Weissenburg, bis Nothweiler. . . Kehl wird von Strasburg herüber beschossen und in Schutt verwandelt.

14. Der Herzog von Braunschweig siegt über die Franken bei Pirmasenz, während die Oestreicher, unter Pejacsevich, aus den Gebirgpassen zurükgeschlagen werden, und sich wieder auf den rechten Flügel der Wurmserschen Armee zurükziehen müssen.

-- Die Holländer, unter dem Erbprinzen von Oranien, werden aus Menin, Warwyk xc. verdrängt und bei Geluvelde mit grosem Verluste geschlagen: ihre versprengten Truppen sammeln sich nach und nach wieder bei Gent.

15. Der National-Convent beschliest, daß künftig die fränkischen Generale in Feindesland nicht mehr Freiheitsbäume pflanzen, noch die eroberten Völker zur Freiheit, zur Brüderschaft mit der Republik aufrufen, sondern die gewöhnlichen Kriegs-Rechte gegen sie ausüben sollen.

17. Die Spanier werden bei Perpignan geschlagen, und dadurch diese Stadt wieder befreit.

-- die erste Abtheilung der neapolitanischen Schiffe und Truppen segelt von Neapel nach Toulon ab.

19. Ein portugiesisches Geschwader segelt nach Toulon ab.

24. General Houchard wird abgesezt, und bald darauf guillotinirt. An seiner Stelle wird Jourdan General der Nord- so wie Ferrand der Ardennen- Delmas der Rhein- und Marcaeu der Mosel-Armee.

29. Die verbündete Haupt-Armee, unter Koburg, geht über die Sambre, und schliest Maubeuge und das nahe dabei befindliche befestigte Lager der Franken ein.


Oktober.[]

October.

4. General Kellermann berichtet dem National-Convent, daß die Piemonteser wieder aus dem Departement des Montblanc vertrieben, und die Gränze zwischen der Republik und ihnen von Nizza an bis Genf wiederhergestellt sey.

-- Der National-Convent fodert die Armeen an der Loire auf, den Krieg gegen die Royalisten bis zum 20 October zu endigen.

8. Auf die drohende Erklärung des englischen Ministers in Florenz, Lord Hervey, trit der Grosherzog von Toscana der Coalition gegen Frankreich bei.

-- Der National-Convent beschliest: alle englischen Waaren sind durch ganz Frankreich verboten und verbannt; alle Engländer, Schotländer, Irländer und Hanoveraner, beiderlei Geschlechts, die sich in Frankreich befinden, sollen sogleich ergriffen, in Gefangenhäusser gebracht, und ihr Vermögen für die Republik confiscirt werden.

9. Die republikanische Armee, unter dem Volks-Repräsentanten Dubois-Crancé und dem General Doppet, zieht siegreich in das eroberte Lyon ein.

12. Der national-Convent beschliest: die Theilhaber der Lyoner Gegen-Revolution sollen durch eine ausserordentliche Commission militärisch und ohne Verzug bestraft, die Stadt selbst zerstört werden. Die noch stehen bleibenden Häusser der Armen, der erwürgten oder verbannten Patrioten, oder die zum Kunstfleise, zur Unterstüzung der Nothleidenden und zum Unterricht der Jugend bestimmt sind, sollen künftig den Namen: befreite Stadt, führen. Auf den Trümmern Lyon's soll eine Säule errichtet werden, mit der Aufschrift: "Lyon führte Krieg mit der Freiheit; Lyon ist nicht mehr."

In der Nacht vom 12 auf den

13. greift Wurmser die Vaubans-Linien von vorn an, während Waldek über den Rhein sezt und sie im Rüken bedroht. Die Teutschen rüken in Weissenburg und Lauterburg ein, und die Franken ziehen sich eilig zwischen Hagenau und Bischweiler hinter die Motter zurük.

15. Jourdan liefert den Oestreichern, unter Koburg, bei Wattigny eine Schlacht. Koburg muß die Blokade von Maubeuge aufheben, und zieht sich über die Sambre zurük.

16. Marie Antonie, Gemahlin Ludwig's 16, wird durch das Revolutions-Gericht zum Tod verurtheilt, und sogleich guillotinirt.

17. Wurmser rükt nach Hagenau vor, Waldek bezieht das Lager bei Beinheim. Fort Vauban ist blokirt.

18. Wurmser dringt bis Brumat, und Waldek bis Drusenheim vor.

19. Der National-Convent beschliest: die jezige einstweilige Regierung der Republik soll bis zum Frieden im Revolutions-Zustande bleiben. Der Wohlfarths-Ausschuß erhält unumschränkte Vollmacht alle für öffentliche Sicherheit nöthigen Masregeln zu treffen.

24. Mehrere Berichte aus der Vendee melden, daß der Krieg gegen die Royalisten dort sein Ende erreicht habe.

26. Waldek bemächtigt sich des verschanzten Dorfes Wanzenau, 2 kleine Stunden von Strasburg.

28. Die Preussen fangen an, glühende Kugeln und Bomben gegen Landau zu werfen, und fahren damit bis zum 31sten fort.

30. Die durch die Revolution vom 31 Mai oder deren Folgen gestürzten Deputirten (Brissot, Vergniaux, Gensonné, Duperret, Carra, Gardien, Valaze, Duprat, Sillery, Fauchet, Ducos, Boyer-Foufrede, Lasource, Lestrep Beauvais, Duchatel, Mainvielle, Lacaze, Lehardy, Boileau, Antiboul, Vigee) werden durch das Revolutions-Gericht zum Tode verurtheilt, und den

31. guillotinirt.

In der leztern Hälfte dieses Monats wird Pichegru General der Rhein- und Hoche der Mosel-Armee.


November.[]

1. Der englische Gegen-Admiral Geel übergibt der Regierung von Genua eine drohende Note, daß sie innerhalb 48 Stunden den fränkischen Geschäftsträger Tilli aus ihrem Gebiete fortweisen, und sich bestimmt erklären solle, ob sie Freund oder Feind von Grosbritannien seyn wolle. . . Die Regierung von Genua erklärt, daß sie auf ihrem angenommenen Neutralitäts-System unabänderlich beharren werde, und rüstet sich, solches mit Gewalt zu behaupten.

6. Ludwig Philipp Egalité (weiland Herzog von Orleans) wird, als Verschwörer gegen die Republik, guillotinirt.

10. Das Bombardement auf Fort Vauban fängt an.

14. Fort Vauban ergibt sich an die Oestreicher. Die Besazung, unter General Durand, wird kriegsgefangen.

-- Die Royalisten, die sich, überall verfolgt, bis nach Avranches hinaufgezogen hatten, rüken gegen die Stadt Granville am Meere an, beschiesen selbige 28 Stunden lang, werden aber von den Einwohnern zurük geschlagen. In der Nacht vom

16. auf den

17. wagen die Preussen eine Unternehmung auf Bitsch, welche aber verunglükt.

20. Wurmser verlegt sein Hauptquartier nach Hagenau zurük.

28. 29. 30. Der Herzog von Braunschweig schlägt eine Colonne der fränkischen Mosel-Armee, welche Landau entsezen will, bei Kaiserslautern zurük.

30. General Dugommier nimmt den englischen General O Hara bei einem Ausfall aus Toulon gefangen.

-- Der englische Gesandte bei dem helvetischen Bunde, Lord Fitzgerald, fodert diesen in einer starken Note auf, alle Correspondenz und alles Verkehr mit Frankreich aufzuheben.


Dezember.[]

December.

In diesem ganzen Monat tägliche, blutige Gefechte der Franken gegen die Oestreicher auf der ganzen Linie im Elsas hin.

5. Die Royalisten wagen einen Versuch auf Angers, werden aber nach einer 48 stündigen Blokade von da abgetrieben, und fliehen gegen La Fleche, im Sarte-Departement.

9. Heftiges Treffen im Elsas. Die Oestreicher ziehen sich in die Verschanzungen an der Motter zurük.

13. 14. 15. 16. Tägliche wüthende Angriffe der Franken gegen die Linie der Oestreicher im Elsas.

19. Wiedereroberung Toulon's durch die Franken. Diese Stadt soll künftig: Hafen des Berges (Port de la Montagne) heissen.

22. Die Franken durchbrechen die Linie der Oestreicher bei Freschweiler. Nun ziehen sich die leztern

24. eiligst auf die Höhen von Weissenburg zurük; ihr rechter Flügel stellt sich auf dem Geisberge; ihr linker dehnt sich nach Lauterburg hin. Sie werden aber

26. von dem Geisberge heruntergeschlagen, und ziehen sich in stürmischer Eile dem Rhein zu.

28. Landau wird von den Franken entsezt, und

30. Die Oestreicher gehen über den Rhein zurük; die Preussen ziehen sich gegen Mainz hinunter.


Genealogische Anzeigen.[]

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Gestorben.

Am 21sten Januar, nach 10 Uhr des Morgens, wurde zufolge des Mordbeschlußes der herrschenden Parthey des National-Convents, der König von Frankreich, Ludwig der Sechszehnte, zu Paris durch die Guillotine öffentlich enthauptet. Er war am 23sten August 1754 geboren, vermählte sich am 16ten Mai 1770 mit der Erzherzogin von Oesterreich, Marie Antoinette, einer Tochter Kaiser Franz des Ersten, und folgte seinem Großvater, Ludwig XV. am 10ten Mai 1774 auf den Französischen Thron. Sein ältester Bruder, Ludwig Stanislaus Xavier, Graf von Provence, hat sich zum Regenten des Reichs, und den Dauphin, Ludwig Carl, geb. den 27 März 1785, zum König von Frankreich, unter dem Namen Ludwig der XVII. erklärt.

Ferner gestorben.

Am 2ten Januar: zu Frankfurt, Prinz Carl von Heßen-Philippsthal, an den Folgen der Wunde, welche er bey der Einnahme von Frankfurt am 2ten December vorigen Jahrs erhalten hatte. Er war am 6 November 1757 geboren, und seit dem 24 Januar 1791 mit der Prinzeßin Victoria Amalie Ernestine von Anhalt-Bernburg-Schaumburg vermählt.

Am 6ten Januar: zu Berleburg, die Gräfin Christine Amalie Charlotte zu Sayn und Wittgenstein, in einem Alter von 78 Jahren.

Am 12ten Januar: zu Wien, die verwittwete Fürstin Charlotte von Trautson, geborne Freyin von Hager und Altenstaig, in einem Alter von 92 Jahren.

Am 18ten Januar: der regierende Fürst von Hohenlohe-Schillingsfürst, Carl Albert, geboren den 22 Sept. 1719. Der Curator seines ältesten Sohnes, Prinz Franz, hat die Regierung übernommen.

Am 3ten März: zu Luxemburg, der regierende Fürst von Anhalt-Zerbst, Friedrich August. Er war am 8ten Aug. 1734 geboren, und besaß die Regierung seit dem 28sten Sept. 1752. Da er ohne Erben verstorben und die männliche Linie des Hauses Anhalt-Zerbst mit ihm erloschen ist, so ist sein Fürstenthum den drey übrigen Linien des Hauses Anhalt, die Stadt Zerbst mit dem Districte an Bernburg, und die Herrschaft Jever seiner einzigen Schwester, der regierenden Kaiserin von Rußland, anheim gefallen.

Am 4ten März: auf dem Schloße Vernon, der Enkel Ludwigs XIV. Ludwig Johann Maria von Bourbon, Herzog von Penthievre, Pair, Großadmiral und Oberjägermeister von Frankreich. Er war am 19 October 1725 zu Rambouillé geboren, und vermählte sich 1744 mit einer Prinzeßin von Est, die 1754 starb. Seine einzige noch lebende Tochter war seit 1769 die Gemahlin des Herzogs von Orleans, jetzt Egalité genannt, ist aber von ihm getrennt.

Noch müßen wir zu Berichtigung von S. 1363 im vorigen Jahrgange des Journals hier anführen, daß die Königin von Portugall bisher noch am Leben, obgleich ohne Hofnung der Wiederherstellung war.

Geboren.

Am 7ten Decemb. vorig. Jahrs, zu Turin, von der Herzogin von Aosta, Marie Therese, eine Prinzeßin, die die Namen Maria Beatrix Victoria Josepha erhalten hat.

Am 13ten Dec. v. J: zu Oels, von der Gemahlin des Prinzen Eugen von Würtemberg, einer gebornen Fürstin von Stollberg-Gedern, ein Prinz, der Carl Friedrich Heinrich genannt worden.

Am 10en Januar: zu Neapel, von der Prinzeßin Victoria Amalia Ernestine, Gemahlin des am 2ten Dec. v. J. zu Frankfurt gestorbnen Prinzen, Carl von Heßen-Philippsthal, eine Prinzeßin.

Am 14ten Januar: von der Gemahlin des Prinzen Friedrich von Heßen-Caßel, Gouverneurs zu Mastricht, ein Prinz, der Georg Carl genannt worden.

Am 20sten Januar: von der regierenden Gräfin zu Castell-Remlingen, gebornen Gräfin von Löwenstein-Wertheim und Limburg eine Tochter, welche die Namen Dorothea Christiana Caroline, Augusta Friderika Francisca erhalten.

Am 27sten Januar: von der Fürstin zu Hohenlohe-Langenburg, Amalie Henriette Charlotte, gebornen Gräfin von Solms xc. eine Tochter, die Friederike Christiane Emilie genannt worden.

Am 21sten Februar: von der Gemahlin des Reichsgrafen Moriz zu Lynar, gebornen Gräfin Ranzau-Brahesburg, ein Erbgraf, welcher die Namen Rochus Heinrich Otto Mandrup erhalten.

Am 1sten März: zu Ebersdorf, von der Erbprinzeßin von Leiningen, Sophie Henriette, gebornen Gräfin Reuß, ein Prinz, der Carl Heinrich Ludwig genannt worden.

Noch führen wir hier an, daß der Prinz, von welchem die Gemahlin des Erbprinzen von Naßau-Oranien am 6. Dec. v. J. entbunden worden (s. vor. Jahrg. des Journals, S. 1393) die Namen Wilhelm Friedrich Georg Ludwig erhalten hat.


Quellen.[]

  1. Taschenbuch für die neuste Geschichte. Herausgegeben von Dr. Ernst Ludwig Posselt. Zweiter Jahrgang. Nürnberg, in der Bauer- und Mannischen Buchhandlung. 1795.
  2. Politisches Journal nebst Anzeige von gelehrten und andern Sachen. Jahrgang 1793. Herausgegeben von einer Gesellschaft von Gelehrten. Hamburg, auf den Post-Aemtern und in der Hoffmannschen Buchhandlung 1793.
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