Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Chronologische Uebersicht der Kriegsereignisse in Spanien und Portugall.[]

Januar.[]

Den ersten Schritt in diesem Jahr thaten die Cortes am

4. Januar 1813 durch Dekretirung des Verkaufs aller Gemeingüter, worauf am

Februar.[]

23. Februar die gänzliche Aufhebung der Inquisition erfolgte.

März.[]

April.[]

Die beiden Armeen blieben einander unthätig gegenüber stehend, sich beide noch stets verstärkend, bis am

31. April der Marschall Suchet zuerst die Engländer, unter dem General Muray, bei Castella angreift, jedoch zurückgeworfen wird und sich nach Biar zurückzieht. Hierauf geht am

Mai.[]

15. May die anglo-portugiesische Armee in verschiedenen Punkten, zwischen Lamego und der spanischen Gränze über den Douro, und rückt auf Zamora los, während Lord Wellington selbst mit einem Corps Engländer und Spanier gegen Salamanca vorrückt und am

26. May dasselbe besetzt und die Franzosen bis Huerta drängt; am

31. May schiffen sich 20000 Mann Engländer zu Alicante ein, um von Tarragona aus die Franzosen anzugreifen, die auch zwei Tage darauf (2 Juny) daselbst landen und Tarragona einschließen.

Juni.[]

1. Juny 1813. Die engl. Kavallerie rückt in Zamora und Toro ein; die französische Armee zieht sich zurück.

4. Juny. Die Franzosen verlassen Valladolid, welches sogleich von den Engländern besetzt wird.

5. Juny. Das Fort Balaquer bei Tarragona ergiebt sich den Engländern.

12. Juny. Marschall Suchet entsetzt Tarragona; der engl. General Murray zieht sich zurück, und schifft sich wieder ein.

Am nämlichen Tage werden die Franzosen bei Estapan zurückgeworfen; und sprengen in der Flucht die Zitadelle von Burgos so eilig in die Luft, daß 3 bis 400 Menschen das Leben dabei verloren. -- Auch bei Hormazas wirft General Hill die Franzosen zurück, die sich über den Arlanzon auf Briviesca ziehen. Am

13. Juny jedoch bei Caraquinte, sieht sich der General Eliot genöthiget vor den Franzosen unter General Hubert zurück zu ziehen.

15. Juny. Die engl. Armee geht auf den Brücken von St. Martin und Fuente de Aronas über den Ebro.

16. Juny. Der engl. General Graham wird bei Osmen von den Franzosen angegriffen, behauptet jedoch trotz ihrer Uebermacht seine Stellung.

20. Juny. Nach einem Gefecht bei St. Millan vereinigen sich die engl. span. portug. Armee-Corps an dem kleinen Flusse Bayas in der rechten Flanke der Franzosen auf den Ebenen von Vittoria, und hier kommt es am

21. Juny zu der eben so entscheidenden als ewig denkwürdigen Schlacht bei Vittoria. Wellington schlägt nach einem hartnäckigen Kampfe die Franzosen unter König Josephs und Jourdans Anführung gänzlich aus dem Felde, und mit dieser Schlacht brach Frankreichs Macht in Spanien zusammen, und das Land jauchzte neuer Freiheit entgegen. Joseph selbst entkam dem ihn verfolgenden engl. Capitain Wynham vom 10. Husaren-Regimente nur durch die ausserordentliche Schnelligkeit seines Pferdes; 10000 Todte, Gefangene und Verwundete; 151 Stück Geschütz, 415 Munitionswagen, mit mehr denn 14000 Kanonenschüssen, und beinahe 2 Millionen Flintenpatronen ließen die Franzosen auf dem Schlachtfelde zurück; nur eine Kanone und eine Haubitze nahmen sie mit, die sie auch am folgenden Tage verloren. Ausserdem ließen sie 2000 Wagen von allen Gattungen, mit Geld, Kostbarkeiten, und dem ganzen Königlichen Geräthe unweit Vittoria zurück, und in voller Flucht eilten in höchster Verwirrung die Ueberreste von Josephs Armee den Pyrenäen zu, von den Engländern auf dem Fuße verfolgt; dagegen war am

24. Juny 1813 Marschall Suchet glücklicher und rückte mit seinem Armee-Corps wieder in Valenzia ein.

Auch die von der Expedition vor Tarragona zurückkommenden engl. Truppen langen wieder zu Alicante an.

26. Juny. Die Stadt Pampeluna wird von den Anglo-Spaniern erstürmt; eben so schnell Tolosa eingenommen und General Hill verfolgt unaufhaltsam die durch das Thal von Roncevaux (einst berühmt durch Rolands Sieg und Fall) nach Frankreich zurückkehrende franz. Armee.

27. Juny 1813. General Clausel geht bei Tudela über den Ebro und zieht sich mit Verlust seiner Artillerie durch den Paß von Jacca nach Frankreich zurück.

Juli.[]

1. Juli. Marschall Soult kehrt nach Spanien zurück, um gegen die unter Wellington stets vordringenden Engländern zu befehlen; zieht sich jedoch schon am

5. Juli mit der bisher vom Marschall Suchet am Ebro befehligten Armee zurück.

-- -- Der englische General Graham stellt seine Armee an der alten Grenze zwischen Spanien und Frankreich auf. -- Das Fort Pancorbo ergiebt sich auf Kapitulation dem spanischen General Grafen Abisbal.

15. Juli. Der engl. General Sir Rowland Hill langt in der Verfolgung der Franzosen auf dem höchsten Punkte der Pyrenäen-Pässe bei Maya an.

17. Juli. General Graham erobert das Kloster des heil. Barthelemy bei St. Sebastian und läßt am

25. Juli die Festung auf allen Seiten erstürmen; er wird jedoch lebhaft zurück geschlagen und hebt die Belagerung auf. Am nämlichen Tage wirft die auf dem Rückzug begriffene französische Armee im Thal Roncevaux und im Thale von Bastan, die Engländer unter den Generälen Cole und Hill zurück.

27. Juli. Marschall Soult greift die engl. Armee bei Huarte und Villaba an, wird jedoch zurück geworfen.

30. Juli. Lord Wellington greift die ganze franz. Linie unter Marschall Soult in den Pyrenäen an, wirft sie auf allen Seiten zurück und zwingt ihn, sich in der Nacht durch den Paß von Donna Maria zurückzuziehen.

31. Juli 1813. Marschall Soult bringt mit dem größten Theil seiner Truppen über die Bidassoa und greift die Spanier auf den Anhöhen von St. Marcial bei St. Sebastian an, wird jedoch zurück geworfen.

Tarragona wird abermals von den Engländern zu Wasser und zu Lande eingeschlossen und Lord Bentink geht mit einem Theil der engl. Armee zwischen Tortosa und dem Meere über den Ebro.

August.[]

4. August. Die Engländer verwandeln aufs Neue die bisherige Blokade von St. Sebastian in eine Belagerung.

14. August. Marschall Suchet vereinigt sich in der Gegend von Villa Franca mit dem General Decaen und greift am

15. August die Engländer bei Nulles, welche geworfen werden. Lord Bentink zieht sich auf Cambrils zurück.

18. August. Marschall Suchet läßt die Festung von Tarragona sprengen und zieht sich nach Barcellona zurück.

26. August. Die Engländer nehmen den Posten von Santa Clara bei Sebastian ein.

31. August. Die Engländer erstürmen St. Sebastian von allen Seiten und nach hartnäckigem Kampfe ziehen sich die Franzosen in das Castell zurück, welches jedoch schon am

September.[]

9. September General Rey nach heftigem Bombardement auf Kapitulation ergiebt.

13. September. Lord Bentink wird von Marschall Suchet im engen Passe von Ordal überfallen und zieht sich nach Tarragona zurück.

Oktober.[]

7. October 1813. General Graham erzwingt nach heftigem Widerstande den Uebergang über die Bidassoa, eben so der General Freyre mit den Spaniern durch die Furten bei St. Marcial; greifen die Franzosen an und werfen sie aus der festen Stellung bei Vera heraus; indem General Giron sich des befestigten La Rhune-Berges bemächtiget. Am

8. October werden die Franzosen abermals geschlagen, und Lord Wellington stellt seine Truppen auf französischem Gebiete auf, worauf am

31. October sich auch sie letzte Festung Spaniens, Pampeluna, auf Kapitulation ergiebt. So war nach den heldenmüthigsten Anstrengungen der Spanier und Portugiesen; nach dem größten Aufopferungen das große Werk gelungen und trotz der ungeheuren Macht Frankreichs die pyrenäische Halbinsel befreit, und Wellington eilte von Süden aus, den von Norden herdringenden Alliirten, seine Kräfte zuzuführen und so zum allgemeinen Befreiungskampf mitzuwirken. Nur allein der Marschall Suchet blieb noch eine Zeitlang mit einem Armee-Corps in der Gegend von Tarragona stehen, wurde jedoch auch nach mehreren Gefechten zum Rückzug gezwungen; und ging, nachdem er am

November.[]

Dezember.[]

3. December noch die Stadt Martorelli hatte plündern lassen, auch nach Frankreich zurück. Dieses war die letzte Unternehmung der Franzosen in Catalonien, und mit Ende Januar 1814 zogen alle noch daselbst befindlichen Truppen aus Spanien heraus, ausser den Festungen, woselbst die Franzosen Garnisonen zurückließen, nämlich Barcellona und Figuieras, welche von den Spaniern blokirt wurden.

Quellen und Literatur.[]

  • Chronologische Uebersicht der Kriegsereignisse in Spanien und Portugall vom Einfall der Franzosen im Jahr 1808 bis zur Befreiung des Königs von Spanien im Jahr 1823. Enthaltend: alle Gefechte, Schlachten, Belagerungen u. s. w. so wie die wichtigsten Proclamationen und Manifeste. Von Friedrich Wilhelm Cölln, Königlich Preußischem Polizei-Secretär. Coblenz, in der neuen Gelehrten-Buchhandlung. 1824.
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