Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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4te Reserve-Kavallerie-Corps.[]


Das 4te Reserve-Kavallerie-Corps,[1] kommandirt der Divisions-General, Graf Latour-Maubourg,

Die 7te Division schwerer Kavallerie, Divisions-General Lorge,

die 1ste Brig.,
d. sächs. Gen. Lieut., Freih. v. Thielemañ.
1) das sächsische Garde-Cürassier- Regiment 4 Esq.
2) das -- -- Cürassier-Reg. von Zastrow 4 --
die -- -- reitende Bat. von Hiller
3) das 14te polnische Uhlanen-Regiment 4 --
die 2te Brig.
der westphäl. Gen.-Maj. Graf Lepell.
1) das 1ste westphälische Cürassier-Reg. 4 --
2) das 2te -- -- -- --
Oberst Bastineller 4 --
Zusammen 20 Esq.


Zeitungsnachrichten.[]

[1812]

Dresden, den 4ten Oktober. [2]

Der Lieutenant von Schreckenstein, welchen der Generallieutenant Thielmann am 11ten September aus dem Lager zwischen Moshaisk und Moskau abgeschickt hat, überbringt folgende Nachrichten:

Am 7ten September, dem Tage der Schlacht an der Moskwa, befand sich die Brigade Thielmann, die einen Theil des 4ten Kavalleriekorps unter dem General Latour-Maubourg ausmacht, und aus den sächsischen Regimentern Garde dü Korps und Zastrow Kürassiers, der reitenden Batterie Hiller und dem polnischen 14ten Kavallerieregimente besteht, im Centro der französischen Armee vor den kaiserl. Garden.

Das Regiment Garde dü Korps erhielt Befehl, ein feindliches Quarré zu attakiren; es mußte des schwierigen Terrains wegen eskadronsweise en Kolonne vorgehen, durchbrach jedoch, unterstützt von den beyden andern Regimentern, das Quarré, eroberte eine Kanone und machte 250 Gefangene. Eine sehr überlegene feindliche Kavallerie nahm die Brigade unterdessen in die Flanke; es entstand ein hartnäckiges Gefecht, an welchem die herbeyeilende französische Kavallerie kräftigen Antheil nahm. Der Feind wurde mit großem Verlust genöthigt, sich in seine zweyte Position zurückzuziehen, der eine im Mittelpunkte auf einer Anhöhe angelegte große Redoute von wenigstens 60 Kanonen zur Anlehnung diente. Von dieser wurde die Brigade während zwey Stunden ununterbrochen mit Kartätschenfeuer beschossen, bis der General Thielmann Befehl erhielt, die Redoute zu nehmen. Im Augenblicke des glücklichen Vollbringens, wobey der Lieutenant von Minkwitz, Adjutant des Generallieutenants Thielmann, zuerst über den Graben bis auf das Parapet setzte, wurde die Brigade abermals von einem sehr überlegenen Feinde flankirt. Sie behauptete nichts desto weniger die Schanze, bis die französische Infanterie zu deren Besetzung herankam, und hat in diesem für die Schlacht höchst wichtigen Augenblicke 10 zwölfpfündige Kanonen erobert. Nachdem der Feind sich in seine dritte weit schwächere Position zurückzuziehen gezwungen war, attakirte die Brigade noch zweymal mit dem glücklichsten Erfolg auf unsere Infanterie. Der Verlust der Brigade Thielmann beläuft sich auf 41 Officiers und ungefähr 500 Unterofficiers und Gemeine, an Todten, Blessirten und Vermißten. Die Truppen fochten mit ungetheiltem Beyfall.

Von der Heftigkeit des Gefechts möge nur das als Beweis gelten, daß dem Lieutenant Reimann vom Regiment Zastrow 6, und dem Major Nerhoff desselben Regiments, 4 Pferde unter dem Leibe getödtet wurden.

Das Regiment Prinz Albrecht Chevauxlegers, von dem 3 Eskadrons bey der Brigade des Generals Domanget stehen, hat sich ebenfalls sehr ausgezeichnet, und einen Officier nebst 13 Unterofficiers und Gemeinen an Todten, so wie 7 Officiers und 55 Unterofficiers und Gemeine an Blessirten verloren.


Quellen.[]

  1. Der Krieg in Deutschland und Frankreich in den Jahren 1813 und 1814. Von Carl v. Plotho. Berlin, bei Carl Friedrich Amelang 1817.
  2. Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 246. Sonnabend, den 12/24. Oktober 1812.
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