Eroberung von Ciudad Rodrigo durch die Franzosen.[]
Der 10. Juli 1810.
Diese wichtige Gränzfeste Spaniens gegen Portugal musste genommen werden, ehe Marschall Massena, Fürst von Esslingen, gegen dieses von den Britten vertheidigte Land vordringen konnte. Sie ward den 26. April berennt. Ney befehligte die Belagerung; Andreas Herrasti, ein Offizier, der das allgemeine Zutrauen der Seinen besass und verdiente, die Vertheidigung des Platzes mit beiläufig 5000 Mann Militzen, gegen 15,000 Mann französischer Linientruppen. Am 16. Juni wurden die Laufgräben eröffnet. Das westlich von der Stadt gelegene Kloster zum heiligen Kreuze, welches die Spanier als ein brauchbares Vorwerk besetzt hielten, musste am 24. mit bedeutendem Verlust erstürmt werden. Nach Vollendung der 2. Parallele, und einer wirksamen Beschiessung, welche einen Theil der Wälle zerstört hatte, forderte Ney den tapfern Befehlshaber vergeblich zur Uibergabe auf. Als folge einer erneuten heftigen Beschiessung und des Minenkriegs flog am 10 Juli die Grabenwand des innern Walls in die Luft. Dir Franzosen rückten zum Sturm vor. Nun sprach die in der Stadt befindliche Junta von Castilien die Uibergabe aus. Massena versprach zwar mündlich der Besatzung freyen Abzug, wurde aber wortbrüchig, und erklärte sie kriegsgefangen. Sie hatte 273 Mann, die Bürger 65 an Getödteten verloren. 2000 Mann der Besatzung befreiten sich selbst auf dem Wege nach Salamanca. Die Stadt musste 1,800.000 Realen bezahlen. 125 Geschütze mit grossen Artillerievorräthen und 6 Fahnen wurden erbeutet. 42000 Bommen und Kugelnwaren während der Belagerung auf die Stadt abgefeuert worden.
Quellen und Literatur.[]
- Historischer Militair-Almanach des 16. 17. 18. und 19. Jahrhunderts. Mit besonderer Hinsicht auf das letztere, und den oesterreichischen Kaiserstaat. Mit 15 Portraits, für Freunde der neueren und neuesten Kriegsgeschichte von Johann Ritter von Rittersberg. Prag bei C. W. Enders 1825.