Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Bra.[]

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Bra, Stadt in Piemont, nicht weit von dem Fluß Tanaro, und von der Stadt Cherasco. Sie ist berühmt wegen ihrer gesunden Luft, und ihres fruchtbaren Bodens, der nicht nur viel Getreide und Wein, sondern auch eine sehr vorzügliche Art von Seide hervor bringt, und durch seine fetten Weiden die Viehzucht begünstigt. Die Zahl der Einwohner beträgt 10,000. Sie gehört jezt zum Französischen Departement des Tanaro.


Von Reisende.[]

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Aubin-Louis Millin

[1811]

Bra ist aus den Ruinen der früher um sie her im Flor gestandenen Städte und besonders von Pollenza aufgebaut worden. Im Verhältniß zu ihrer Bevölkerung (von etwas über 10000 Menschen), zeigt sie viel Industrie und Thätigkeit. Man fabricirt daselbst grobe Leinwand und wollene Tücher, die im Lande selbst verbraucht werden und die Producte des Landes werden dahin zum Verkauf gebracht.

Die Kirche der Dreyeinigkeit besitzt einige merkwürdige Gemälde von Taricco *); auch einige Bildhauer-Arbeiten, die von jedem Reisenden näher betrachtet zu werden verdienen.

Das Haus des Grafen Matis besitzt ebenfalls Werke des Taricco. Besonders zeichnet man darunter aus, eine heil. Susanne und die Steinigung des heil. Stephanus.

Bra ist der Geburtsort eines Dichters, Namens Valfredi, dessen Ruhm sich jedoch nicht über die Gränzen seiner Vaterstadt hinaus verbreitet hat; auch scheint es, daß die Literatoren dieser Stadt ihren Ruf als Gelehrte nicht weit ausdehnen wollen, da sie die, in ihrer Mitte gebildete Academie, mit dem Namen der Innominati bezeichnet haben.


Quellen.[]

  1. Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor zu Altdorf. Neu bearbeitet von Konrad Mannert, Königl. Bairischen Hofrath und Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1805.
  2. Reise durch Savoyen und Piemont nach Nizza und Genua. Von A. L. Millin, Ritter des königlichen Ordens der Ehrenlegion, Mitglied des königlichen Instituts der Akademie der Innschriften und der schönen Wissenschaften, Aufseher des Medaillenkabinets, der Antiken und der geschnittenen Steine der Bibliothek des Königs xc. xc. Aus dem Französischen überstetzt und mit Anmerkungen begleitet von C. L. Ring, großherzoglich Badischem geheimen Referendär.
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