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Collegien Medico-Chirurgicum.[]


[1] Etablirt im Jahr 1724. Es ressortirt vom Medicinal-Departement, ist ein Collegium docens, worin in allen Theilen der Arzneiwissenschaft, besonders der Chirurgie, von den dazu angestellten Professoren öffentlicher und Privatunterricht gegeben wird. Dasselbe ist mit einem Theatro anatomico versehen, woselbst alle Aerzte, Kreis-Chirurgi, auch andere Chirurgi in grossen Städten ihren Cursum resp Medico-Anatomicum et Operationum machen müssen. Die Candidati Pharmaciae, welche sich in grossen Städten niederlassen wollen, sind ihren Cursum pharmaceuticum in der hiesigen Hofapotheke zu machen verbunden. Die Hauptbestimmung des Collegii geht auf die Bildung der Pensionärs zu tüchtigen Regimentschirurgien Der Director, Decanus und die Professoren machen das Personale desselben aus. Das Decanat alternirt unter den Professoren. Für die in diesem Collegio studirende medicinische Jugend sind unter dem 1. Oct. 1783 besondere Gesetze gegeben Der Unterricht geschieht vom October zum October nach einem halbjährigen Lectionsverzeichniss, welches der Chef des Medicinaldepartements approbirt.

In die Stelle der practischen Ausarbeitung eines Krankheitsfalls ist vermöge Kabinetsordre vom 11. Januar 1798 der Cursus clinicus getreten. Der junge Arzt muss unter Aufsicht des zweiten Arztes der Charité zwei Kranke, wovon der eine an einer hitzigen, der andere an einer chronischen Krankheit leidet, selbst medicinisch behandeln. Das weitere ist in dem Reglement vom 1. Febr. 1798. §. 12. seqq. vorgeschrieben.


Quellen.[]

  1. Handbuch über den Königlichen Preussischen Hof und Staat für das Jahr 1804. Berlin, bei Johann Friedrich Unger.
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