Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Ueber die gegenwärtige Lage von Dänmark.[]


Ein Schreiben aus Kopenhagen, vom 17ten April 1808.[]

[1]

Man mag bei der Uebersicht der Geschichte von Dännemark den Standpunkt nehmen, wo man will, -- hoher patriotischer Muth und Vaterlandsliebe fallen immer als der hervorstechendste Zug des Gemäldes dem flüchtigsten Beobachter ins Auge. Bei dieser Stimmung der Nation, wovon die letzten vier Wochen so viele neue Beweise geben, bei diesem allgemeinen Bestreben, den edlen Absichten und Erwartungen unsers angebeteten Königs Friedrichs VI. zu entsprechen, sehen wir mit Zuversicht der Entwickelung der jetzigen Krisis entgegen. Der Kampf wird ein ehrenvolles und glückliches Ende nehmen, mögen uns jezt auch die Elemente entgegen seyn, mag auch die colossalische Ueberlegenheit eines, dem Ocean gebietenden Feindes die Ausführung der von unsrer Regierung gemeinschaftlich mit der Französischen eingeleiteten Operationsplane aufschieben, die Communicationen unsrer Küsten erschweren, und die Reste unsrer Seemacht erdrücken.

Erdrückt durch eine unverhältnißmäßige Uebermacht wurde würklich der heldenmüthige Jessen, der als Befehlshaber des Dänischen Linienschiffs Prinz Christian Frederik am 21sten März von der Rehde von Helsigöer nach dem Belte segelte, um diese Gewässer von den in demselben liegenden Englischen Kriegsfahrzeugen zu befreien. Noch hat unsre Regierung von dem Capitän Jessen selbst keinen Bericht erhalten, und ich halte mich daher an die in der Collegial-Tidende vom 16ten April mitgetheilte Relation, welche auf demjenigen beruht, was man als das wahrscheinlichste und richtigste von allen bisher von den Küsten eingegangenen Berichten betrachten kann.

Am Tage nach der Anfahrt von Helsingöer, am 22sten März, wurde das Linienschiff Prinz Christian Frederik zwischen 6 und 7 Uhr Abends bei Einlaufen in den Belt unter der Erdzunge von Seeland (Sjaelands Odde) von einer Englischen Escadre umringt und angegriffen, die aus einem Dreidecker, einem Linienschiff und 3 Fregatten bestand. Bis 10 Uhr Abends dauerte das Kanonenfeuer mit Heftigkeit fort; da begann ein starkes Musketenfeuer, und man hörte in der Dunkelheit am Lande das Klirren der Säbel und ein schaudervolles Schreien und Wimmern, so daß es wahrscheinlich ist, daß unser Schiff damals von den Engländern geentert wurde, deren Schiffe alle ihre Fahrzeuge ausgesetzt hatten. Beim Anbruch des Tages am 23sten März lagen die feindlichen Schiffen dicht beim Kriegsschiffe Christian Frederik, welches nahe unter dem Lande bei Ydderbye lag. Den ganzen Tag sah man Fahrzeuge mit Menschen und Gütern nach demselben zu- und abgehen. Um 7 Uhr Abends setzten die Engländer unser Linienschiff in Brand, und eine Stunde nachher flog es in die Luft. Die Explosion war so heftig, daß die mehrsten Fenster in Ydderbye sprangen, und die Thüren einstürzten. Die Englischen Schiffe waren, wie man vom Lande sehen konnte, sowol im Rumpf als in der Takelage übel zugerichtet; man hörte sie kalfatern, und sah neues Tauwerk und andere Segel anbringen. Am Sonntag Morgen den 27sten März lichteten die feindlichen Schiffe die Anker; die Fregatten steuerten nach Süden, die Linienschiffe gegen Norden. Man fand an der Küste 7 entseelte Menschen, worunter 2 Offiziere, die ans Land getrieben waren, und deren Anblick den Abscheu eines jeden edlen Dänen gegen die Feinde und den Durst nach Rache noch erhöhen muß. Capitän Jessen, welcher durch seine heroischen Widerstand gegen eine solche Uebermacht das von ihm befehligte Schiff dem Besitz seiner Gegner entriß, hat mit dem Nächstcommandirenden Capitän Rothe den mörderischen Kampf überlebt, und beide befinden sich nebst mehrern Subaltern-Officieren gegenwärtig als Gefangene am Bord der Englischen Linienschiff Stately und Nassau. Die Lieutenants Willemoes, Dallerup und Soland sind im Streite für König und Vaterland gefallen. Willemoes, dessen kurze Laufbahn durch einen so ruhmvollen Tod geschlossen ist, gab dem Vaterlande durch das, was er so jung schon geleistet hatte, die schönsten Hoffnungen. Der unerschrockene Lord Nelson zeichnete selbst die Kühnheit aus, womit ihn Willemoes am 2ten April 1801 angriff, und dem Englischen Admiralsschiffe durch einen Schießprahmen beträchtlichen Schaden zufügte.

Nicht minder ehrenvoll aber glücklicher wegen des mindern Mißverhältnißes der Streitkräfte war ein Seegefecht, welches die Dänische Brigg Lougen von 18 Kanonen einer Englischen Brigg von 22 schweren Kanonen am 14ten März, unweit von der Norwegischen Küste lieferte. Es dauerte 4 Stunden ununterbrochen fort, worauf die Englische Brigg die Flucht suchte. Sie ~~kam durch ihr schnelleres Segeln, dem Befehlshaber der Brigg Lougen, Premierlieutenant P. Wulff, welcher unter seiner Mannschaft auch nicht einen Todten oder Verwundeten zählte.

Solche Züge, die an Tordenskiolds Zeiten zurück erinnern, eröffnen die Aussicht, daß die Dänische Seemacht dereinst, gleich dem Vogel Phönix aus ihrer Asche noch schöner wieder hervorgehen werde, wenn der an ihr begangene Raub ihr auch jezt die Mittel benimmt, die Englischen Kriegsschiffe aus dem Belt, dem Sunde und den übrigen Gewässern zu vertreiben, welche die Dänischen Küsten umfließen. Es hat sich in der Ostsee auch eine Schwedische Flotte gezeigt, die indeß nach Carlscrona zurückgekehrt seyn soll. In allen unsern Häfen herrscht die größte Thätigkeit, und wir hoffen bald unter die Resultate dieser Anstrengungen, die Ueberführung der alliirten Französisch-Spanischen Armee zu zählen, die jezt noch in Jütland und Fühnen cantonnirt, und deren Hauptquartier seit mehrern Wochen zu Odensee ist. Die Anzahl der neuerbauten zur Vertheidigung unsrer schmaalen Gewässer ganz geigneten Kanonierböte ist schon sehr beträchtlich, und sie steigt noch immer höher, durch die Menge der dazu gewidmeten patriotischen Beiträge. Von dieser Vaterlandsliebe stellte uns auch hier die schnelle Errichtung eines neuen Infanterie Regiments, welches den Namen, das Kopenhagener führt, ein Beispiel unter die Augen. Der König wünschte, daß es aus Freiwilligen zusammengesezt werden möge. -- Kaum kannte man Friedrichs Willen, so drängte sich alles zur Fahne. In weniger als vier Tagen stand das neue Regiment, 1800 Mann stark da, waren die erforderlichen drei Bataillons von Freiwilligen errichtet. Dännemark erhält dadurch einem neuen Zuwachs seiner Streitkräfte, deren Uebung und zweckmäßige Bewegung jezt ein Hauptaugenmerk unsers Königs ist. Eine sehr wichtige und nützliche Reform unsrer Landmacht ist die neue Organisation der Landwehr, die den Linien-Regimentern annectirt worden ist, und ein mit diesen zusammenhängendes Ganze zur Vertheidigung des Landes bildet.

Daß der bisherige Gesandte unsers Monarchen in Stockholm, Graf Moltke, in den lezten Tagen des vorigen Monats hier angekommen ist, werden Sie wissen. Zwei Schwedische Officiere begleiteten ihn von Stockholm über den Sund bis nach Helsingöer. Ihm fiel ein besseres Loos, als dem Russischen Gesandten von Alopeus, in dessen Person der König von Schweden das Völkerrecht und alle diplomatische Formen verlezt hat.

Durch den Tod Christians VII. und die Entfernung von dem jezt regierenden Könige cessirten gewissermaaßen die Functionen der in Rendsburg versammelten Landes-Collegien, welche unmittelbar bei Sr. Majestät Vortrag haben. Sie haben daher den Befehl erhalten, nach Kopenhagen zurück zu kommen, und wir erwarten hier nächstens das Personal aller dieser verschiedenen Administrationszweige. Merkwürdig ist noch ein Schreiben Sr. Majestät des Königs, an die Dänische Kanzlei, wodurch mit Aufhebung aller ältern entgegenstehenden Resolutionen, unterm 19ten März verfügt ist, daß die Königlichen Collegien, welche unmittelbar Vorstellung an Se Majestät haben, in allen Sachen, zu deren Entscheidung die Allerhöchste Resolution erforderlich ist, ihre Vorstellungen schriftlich an den König gelangen lassen sollen, wonach Se Majestät, nach Beschaffenheit der Sachen, solche entweder mit Allerhöchstdero Resolution zu ihrer endlichen Entscheidung versehen oder näher verordnen wollen, wenn dieselben Ihnen in Ihrem geheimen Staatsrathe referirt werden sollen. --


Ein Schreiben aus Kopenhagen, vom 18ten Junius 1808.[]

[2]

Erfolg der Dänischen Tapferkeit zu Wasser und zu Lande. Kriegs-Vorgänge in Norwegen. Anderweitige Merkwürdigkeiten des Dänischen Reichs.

Auch der Krieg hat seine guten Seiten, und zwar stimm ich in die von unsern patriotischen Dichtern zu seiner Feier gesungenen Lieder. Denn so unleugbar es auch ist, daß er Dännemark tiefe Wunden schlug, so viele Nachtheile auch dieser Anfall Englands auf unser friedliches Land für dessen industriöse Bewohner hat, so entwickelt er doch in der Nation neue bisher schlummernde Kräfte. Ein neuer Geist scheint sie zu beseelen, oder vielmehr jeder Tag liefert neue Beweise, daß der alte Geist, der so manche Heldenthaten gebahr, in einer 80jährigen Friedens-Ruhe nicht erstorben ist. Wir sehen uns wieder in das Zeitalter der Tordenskiolde versezt. Ob diese Entdeckung unerschöpflicher Hülfsquellen in der National-Energie, dies vielfältig besiegelte Zutrauen zu der eignen Kraft nicht am Ende die nachtheiligen Folgen dieses Kriegs aufwiegt, welche die Zeit und die National-Industrie wieder ausgleicht?

Wer aber auch nicht fähig seyn sollte, sich mit Resignatur auf diesen höhern Standpunkt zu erheben, wird sich doch in der Gegenwart an dem Schauspiele des siegreichen Ringens der Vaterlandsliebe und des Muths mit der überlegnen Macht erfreuen. Nochmals sahen wir in diesem Monate den stolzen Englischen Wimpel sich vor dem Dannebrog beugen. Eine Englische Brigg von 14 schweren Kanonen oder Karonaden und 50 Mann Besetzung, the Fickler unter dem Capitän John Watson Skinner strich am 3ten Junius unter Laaland die Segel vor vier Kanonenböten, mit denen der Seelieutenant C. Wulff heranruderte, ungeachtet eine Englische Fregatte nur drittehalb Meilen von der Brigg entfernt war. Unser König belohnte den Muth dieses Officiers dadurch, daß er ihm das Commando des eroberten, beinahe noch neuen Brittischen Kriegsfahrzeugs übertrug.

Konnte es eine höhere Aufmunterung geben, als unsrer Ruderflottille von 21 Kanonier- und 7 Bombardier-Schaluppen am 9ten Junius zu Theil ward? Sie kämpften im Angesicht vieler theilnehmender Zuschauer, unter denen sich Frederik, unser Schutzgott befand. Eine bei Malmoe versammelte Englisch-Schwedische Convoy von 73 Segeln, der 1 Fregatte, 4 Briggs und einige kleine Kriegsfahrzeuge zur Bedeckung dienten, wollte einen günstigen Wind benutzen, um durch die Flinten-Rönne nach der Ostsee zu segeln. Allein ein bald eintretende Windstille hemmte ihren Lauf, und gab unsrer von dem tapfern Commander Capitän Krieger befehligten Ruder Flottille Gelegenheit, ihre Würksamkeit zu zeigen. Sie griff die Arriergarde dieser zahlreichen Convoy an, schnitt von derselben elf zum Theil reichbeladene Schiffe ab, eroberte nach einem heftigen fünf stündigen Gefechte den unter dem Commando des schwerverwundeten Capitäns Wood stehenden Cutter Turbulent von 14 Kanonen und einen armirten Kauffahrer, und nöthigten eine große Englische Fregatte, an der Schwedischen Küste ihre Rettung zu suchen. Dieser glänzende Erfolg, dessen Leiter der König durch die Erhebung zum würklichen Commandeur auszeichnete, kostete unsern unerschrockenen Kriegern wenig oder nichts; dahingegen die von der Schwedischen Scheeren-Flottille nicht unterstützten Engländer viele Menschen einbüßten und 84 Mann an Gefangenen verloren. Ein ähnliches Verhältniß im gegenseitigen Verlust zu unserm Vortheil ging aus einem ehrenvollen Kampfe hervor, den 5 Kanonenböte in der Nähe von Bergen wider die Englische Fregatte Tartar von 44 Kanonen bestanden; sie rettete sich mit einem günstigen Winde, nachdem ihr Chef gefallen war.

So erweiterte die Tapferkeit der Dänischen Seeleute ihrem Würkungskreis durch den Zuwachs genommener Kriegsschiffe. An die Stelle der geraubten Seemacht war unter Fredericks Aegide eine neue Ruder-Flottille von mehr als 80 Schiffen getreten, die sich unsern Feinden schon furchtbar gemacht hat. Das treffliche Personal unsrer Seeofficiere bestand im Anfange dieses Jahrs aus 2 Admiralen, 2 Viceadmiralen, 3 Contreadmiralen, 10 Commandeurs, 14 Commandeur-Capitäns, 26 Capitäns, 27 Capitän-Lieutenants, 62 Premier- und 64 Second-Lieutenants.

Der Krieg in Norwegen verdient einen eignen Geschichtsschreiber, nicht sowohl wegen der Wichtigkeit, der Bedeutung und des Umfangs seiner einzelnen Auftritte, als seiner Intensität wegen, oder der Kraft, welche die Nordische Armee, unter ihrem heroischen Anführer, dem zum Generallieutenant ernannten Prinzen Christian von Augustenburg, zum Schutze des geliebten Vaterlandes wider eine überlegene Macht entwickelt. Noch hat dieser Krieg nicht lange gewährt, und schon könnte man mehrere Bogen mit den Zügen des feurigsten Patriotismus, der Aufopferung, der Todesverachtung anfüllen, welche Norwegen darbietet. Die Landesvertheidiger stehen zu Tausenden auf, und die nicht zum Kampf berufeneren Bürger befriedigen mit reicher Freigebigkeit die Bedürfnisse der Streiter. Bei einer solchen Vaterlandsliebe, bei einem so glühenden und zweckmäßig geleiteten Muthe, blieben alle Anstrengungen des von dem General Armfelt befehligten Schwedischen Armeecorps fruchtlos. Die wiederholten Anfälle der Schweden wurden mit beträchtlichem Verlust für diese abgeschlagen, und nach den letzten Nachrichten sind nicht nur die Gränzen des Königreichs Norwegen durch die Zurücktreibung der Schwedischen Truppen gegen Angriffe gesichert, sondern es soll auch unser tapferes Heer unter siegreichen Erfolgen mehrere Meilen weit in Schweden eingedrungen seyn.

Ungeachtet des Englischen Blokade-Systems gehen unsre Communicationen mit den Provinzen und dem Auslande fort, und die Regierung steht, wenn sie gleich auf den Fall einer Sperrung Anstalten getroffen hat, sowol mit Norwegen in Verbindung als mit Holstein, welches letztere so glücklich ist, in der Person der zu Kiel residirenden allgeliebten Königin den Gegenstand der National-Verehrung zu besitzen. Unsre erfahrnen Seeleute vereiteln den Zweck der Englischen Kreuzer. So haben diese nicht verhindern können, daß ein Französisches Corps von 5000 Mann, welches sich an unser von des Königs Majestät befehligte Armee anschließt, glücklich über den großen Belt gesezt und auf der Insel Seeland angekommen ist. Eine andre Abtheilung der alliirten Truppen, deren Stärke man auf 10,000 Mann angiebt, hat sich südlich nach Holstein gewendet, und ein Lager in der Gegend von Rendsburg bezogen. Auch hat sich das Hauptquartier des Prinzen von Ponte-Corvo von uns entfernt Es war im Anfang dieses Monats in der Festung Rendsburg; in der Mitte des Junius wurde dieser vortreffliche Prinz in der Nähe von Altona erwartet; (wo er auch am 16ten, nachdem er am 13ten unsrer verehrten Monarchin zu Kiel seine Aufwartung gemacht hatte, auf dem Landsitz des jetzt in Paris befindlichen Etatsraths, Baron von Voght, zu Flottbeck angekommen ist.)

Eine Folge der innigen Harmonie zwischen unserm Hofe und der Französischen Regierung ist der Austausch der Orden zwischen den beiden Souveränen. Wir sahen nemlich unsern König mit dem Großkreuz der Ehrenlegion. Dagegen überbringt der am Preußischen Hofe als Dänischer Gesandter accreditirte Kammerherr Baron Rosenkranz dem Kaiser Napoleon den Elephanten-Orden. Daß dem Dannebrog-Orden eine neue Organisation bevorsteht, ist keinem Zweifel mehr unterworfen. Er soll mehrere Classen und eine solche Einrichtung erhalten, daß jedes ausgezeichnete Verdienst ohne Rücksicht auf Stand und Rang sich auf dies Ehrenzeichen Hoffnung machen kann. Es fehlte bisher noch unsrer Monarchie an solchen Distinctionen für ausgezeichnete Verdienste in allen Classen.

Jezt sind alle Königliche Collegien wieder hier vereinigt. Nur vom Finanz-Collegio ist noch ein Zweig in den Herzogthümern geblieben. Die Functionen dieser außerordentlichen Finanz-Casse-Commission und interimistischen Casse-Administration werden in Kiel betrieben.

Die famöse Englische Expedition, die aus etwa 14000 Mann der Hannöverschen Legion und aus Englischen Truppen besteht, und schon am 17ten Mai unter Admiral Saumarez und unter dem Truppenbefehl des Generals Moore bei Gothenburg angekommen ist, was gleich im Anfange mit dem Geist der Zwietracht bezeichnet, der von jeder die Coalition, mit England charakterisirt hat. Die Truppen waren angekommen, man war aber noch nicht eins, wo und wie man sie gebrauchen sollte! Es wurden darüber erst durch den Generalquartiermeister, Obersten Murray, Beschickungen an den König von Schweden und dann wieder nach London gemacht!


Ein Schreiben aus Kopenhagen, vom 16ten Junius.[]

[3]

Norwegen wird von den Schweden geräumt. Verluste derselben. Seegefechte und andere Merkwürdigkeiten des Dänischen Reichs.

Norwegens Boden trägt keine Schweden mehr. Nach dem im Hauptquartier unsers Monarchen eingegangenen Berichte, haben sich nunmehr alle Schwedische Truppen zurückgezogen. Das lezte Corps, welches vor den Norwegischen Waffen wich, war 6 bis 7000 Mann stark.

Diese Befreiung des Zwillings-Reichs von der Gegenwart feindlicher Schaaren ist ein Erfolg, der allen Freunden des Vaterlandes innige Freude einflößt. Was die Theilnahme aber noch besonders erhöht, ist die Kraft, ist der Heroismus, womit Norwegens Söhne unter der trefflichen Leitung ihres fürstlichen Oberbefehlshabers die überlegene Schwedische Macht zurückgeschlagen haben. Wo sie mit ihren Gegnern zusammen trafen, siegten die Dänischen Waffen. Eben die Schweden, die sich die Eroberung Norwegens vorgesezt hatten, flohen so schnell, daß unter andern die Brigade des Obersten von Staffeldt, welche ihnen nach der Aufhebung einer zu Jerpset postirten Jäger-Compagnie nachsetzte, die Flüchtenden nicht erreichen konnte. Sie brannten die Brücken hinter sich ab, und räumten die Verschanzungen von Lier und Vaiger, so daß auf dieser Seite die Norwegische Gränze schon in den ersten Tagen des Junius von keinen Feinden mehr betreten ward.

Fast noch übereilter waren die retrograden Bewegungen auf den übrigen Puncten. West- und Ostmarken wurden verlassen, und auch aus dem nördlichen Theils von Aremark, aus Rodenaes und Oedemark zogen sich die Schweden in der Nacht vom 8ten auf den 9ten Jun. so schleunig über die Gränze zurück, daß sie schon eine halbe Meile weit im Schwedischen Gebiete waren, ehe die durch die Seen von ihnen getrennten Norwegischen Truppen diese Flucht beunruhigen konnten.

Nicht so glücklich kamen die Schweden aber von Frederikshald weg, ein Ort, an dessen Namen sich manche Erinnerung aus der Kriegsgeschichte knüpfen, und der ihnen schon in frühern Zeiten vieles gekostet hat. Ein Corps von 1400 Mann hatte sich dieser Festung von Enningdalen her genähert, und eine durch Verschanzungen und die Natur sehr feste Stellung eingenommen, deren Centrum Praest e-bakke war. Dies sollte durchbrochen werden, und der Oberstlieutenant von Juul war es, dem der im südlichen Norwegen commandirende General, Prinz Christian August zu Schleswig-Holstein-Augustenburg diese Unternehmung auftrug. Mit großer Unerschrockenheit wurde sie am 10ten Junius ausgeführt, und mit glänzendem Erfolge gekrönt. Eine vom Capitän Hvirfeldt angeführte Abtheilung der Garnison von Frederikshald, kaum 1000 Mann stark, forcirte in mehreren kleinen Detaschements die Dämme und Brücke, erklimmete die Verschanzungen, nöthigte die sich darin befindenden Schweden sich zu ergeben, und eroberte zwei Haubitzen, zog Gewehre und mehrere Kriegsvorräthe. So fielen 13 Offiziere, unter ihnen der Oberstlieutenant von Knorring und 372 Soldaten und Unterofficiere in die Kriegsgefangenschaft. Der gesammte Verlust der Schweden betrug hier 445 Mann; ihnen blieben nur noch zu Berbge 500 Mann, mit welchen die durch die Bewachung der Gefangenen verhinderten Sieger einen Waffenstillstand eingingen, der nur von den Norwegern sollte aufgehoben werden können.

Bald nach dieser Niederlage des von den Generalen Armfeldt und Vegesack befehligten Schwedischen Armeecorps schrieb der Prinz Christian an den König, daß sich die Schwedischen Truppen nun ganz zurückgezogen hätten, so daß keine mehr auf Norwegischen Boden gefunden würden (saa at ingen meer findes paa norsk Grund). Sie hatten das Zwillingsreich überwältigen wollen, und verließen es fliehend mit einem empfindlichen Verluste, der allein an Gefangenen aus 1026 Soldaten, 26 Ober- und 4 Staabs-Officieren bestand. So hoch belief sich die Anzahl der vom 14ten April bis zum 10ten Junius in Norwegen zu Gefangenen gemachten Schweden. Der König ehrte die unvergänglichen Verdienste des mit so vielem Heldenmuth im südlichen Norwegen commandirenden Prinzen Christian August zu Schleswig-Holstein-Augustenburg dadurch, daß er ihn von dem kürzlich erst erhaltenen Range eines Generallieutenants zum General erhob. Die Anstrengungen und militärischen Talente der Obersten vom Lowzow, von Krogh, von Blücher, von Holst und von Staffeldt wurden durch ihre Erhebung zu Generalmajors belohnt. Auch ließ Frederik VI. den patriotischen Bürgern von Frederikshald seine besondere Zufriedenheit mit den von ihnen gegebenen Beweisen des Muths und der Vaterlandsliebe bezeigen.

Unsre Ruderflottille hat im verflossenen Monate wieder sehr rühmliche Kämpfe mit Englischen und Schwedischen Kriegsschiffe bestanden. Eine Schaluppe und 4 Kanonen Yollen griffen die Schwedische Fregatte Freya von 40 Kanonen 2 Meilen von der Norwegischen Küste in offener See an, und schlugen sie in die Flucht. Im Eingang des Kieler Hafens sezten einige Kanonierböte unter dem Lieutenant Rosenstand einer Englischen Brigg von 20 Kanonen so heftig zu, daß sie würde genommen seyn, wenn nicht der Wind und die hohe See die Enterung unmöglich gemacht hätten. Nicht weit von der Fühnschen Küste fiel zwischen 2 Dänischen Kanonierböten und 2 mit schweren Kanonen besetzten Englischen Briggs ein hartnäckiges Gefecht vor, worin die Engländer so litten, daß sie das eine ihrer Kriegsfahrzeuge nachmals selbst in Brand steckten, und das andere nur mit Mühe fortschleppten.

An der Norwegischen Küste ward die Tapferkeit unsrer Seekrieger durch die Eroberung der von Capitän Cathcart geführten Brittischen Cutterbrigg Seagull von 16 Karonaden und Kanonen und 94 Mann Besatzung belohnt. Der wackere Capitän-Lieutenant Wulff, Chef der Brigg Luggen überwand sie nach einem zweistündigen Gefechte, in welchem ihm nach einer Stunde vier Kanonierböte unterstüzten. Das genommene Englische Kriegsschiff ward in den Meerbusen von Foßholm bugsirt, wo es umschlug und sank; doch machte sich der Capitän-Lieutenant Wulff die Hoffnung, es wieder in die Höhe bringen und in brauchbaren Stand zu setzen.

In Verbindung mit der neuen Organisation des Dannebrog Ordens steht die Ernennung von sieben hohen Ordens Beamten. Von diesen sind drei Officianten, Präsidenten der Königl. Collegien, nämlich der Kanzlei Präsident, Kammerherr Kaas, welcher Vicekanzler, der Kanzlei-Präsident, Kammerherr von Mösting, welcher Ordens Schatzmeister, und der Generalzoll ommer Präsident, Geheimrath Moltke, welcher Ordens-Secretär ist. Der Geheimerath Graf J. G. Moltke ist Ordenskanzler, der General-Major, Graf Baudissin Ordens Marschall, der Kammerherr, Deputirte O. R. Sehestedt Ordens-Ceremonien Meister, und der Bischoff von Seeland, Doctor Münter, Ordensbischoff geworden. Die übrigen Resultate der Arbeiten der zur Erweiterung und Eintheilung des Dannebrog-Ordens vom Könige niedergesetzten Commission werden wahrscheinlich, bald zur allgemeinen Kenntniß gelangen.

Die Dänische Armee, deren Stärke auf Seeland zusammengezogen ist, sehnt sich darnach, gleich der Marine und gleich ihren Waffenbrüdern in Norwegen, durch ausgezeichnete Thaten ihre Liebe gegen den König, der an ihre Spitze steht, und gegen das Vaterland zu beweisen. Die Englische Transportflotte, die sich so lange an der Schwedischen Küste aufgehalten, zeigte keine Neigung die Expedition des vorigen Jahrs zu erneuern. Der Admiral Sir James Saumarez führte sie zurück, und wie man glaubte, und aus den Lauf, den sie in der Nordsee nahm, folgerte, wieder nach England xc. Sollte die Brittische Regierung Schweden wirklich im Stiche lassen, wie man aus dem Zurücksegeln der Flotte, aus der Arretirung des Generals Moore, aus dem Verkauf der überflüssigen Lebensmittel von der Englischen Escadre an die Schweden (die Tonne Rocken für 24 Rthlr.), und aus den Steinregen, womit das Schwedische Volk die wegfahrenden Englischen Schiffe begrüßte xc. schließen will, so würde die gegen Schweden vorbereitete Unternehmung noch weniger Schwierigkeiten haben. Die hierselbst in Requisition gesezten Transportschiffe, ungefähr 350 an der Zahl, liegen noch immer numerirt und fertig da. Der General Fririon, unter denen die Spanischen Truppen auf Seeland stehen, wird sich diesen Winter in Kopenhagen aufhalten. Unser Monarch hat in diesem Monate über alle verschiedenen Corps und Regimenter der Dänischen Armee auf dieser Insel Special-Revue gehalten.


Ein Schreiben aus Kopenhagen, vom 10. Jul.[]

[4]

Dännemark im Zustande des Kriegs.

Jeder, selbst der glücklichste Krieg ist mit Verlust verbunden, nur die Zukunft läßt erst Vortheile von demselben erwarten. Doch mildert der Trost, daß das Uebel noch schlimmer hätte seyn können, das Unglück der Gegenwart. Dännemark verlor mit seiner Neutralität den See- und Colonialhandel, und die freie Schiffahrt; es verlor einen Theil seiner Seemacht, und seiner Kauffahrteischiffe, ein Theil der Residenzstadt ward vom Feinde zerstört, und Seeland war eine Zeitlang im Besitz des Feindes. Dännemark ist dadurch ein beträchtlicher aber kein unersetzlicher Schaden zugefügt. Die Staatskasse, der große Kaufmann und Schiffsrheder haben den Hauptverlust erlitten. Der Fabrik- und Gewerbfleiß, der Ackerbau und die Viehzucht sind geblieben, was sie waren, und ununterbrochen werden zu deren Beförderung vom Staate und Privatpersonen alle Mittel angewandt. Das Unglück des Kopenhagener Bombardements ist überstanden, und die Folgen desselben würden dem Aeußern nach nichtmehr zu erkennen seyn, wenn nicht die Brandstäten daran erinnerten.

Die freiwilligen großen Beiträge der Unterthanen zur Erbauung einer neuen Flotte, legen eine feste Grundlage zu einer größern Seemacht, als Dännemark je gehabt hat, und lassen für die Zukunft den Glanz der Dänischen Nation auf der See und das Emporkommen des Handels im voraus sehen. Alle andere Nationen, mit denen Frankreich sich nach und nach verbündete, und die es sich unterwarf, wurden mit gewaffneter Hand dazu genöthigt. Dännemark allein verband gleiches Interesse zum gleichen Zweck mit Frankreich, und dadurch erhielt es gegen seine Landbesitzungen einen Schutz, den die Feinde weder anzugreifen wagen noch angreifen können. Dännemarks Selbstständigkeit erscheint hiebei in einer größern Festigkeit, und wird in Zukunft die Vormauer der nordischen Seemacht werden. Schweden steht das Schicksal bevor, der Schauplatz des Krieges, und der Eroberung zu werden, wenn es nicht vernünftigerem Rathe Gehör geben will.

Die Dänische Nation war in langer Zeit an keinen Krieg gewohnt, daher war ihr im Anfange auch jede Würkung desselben lästiger und fühlbarer. Aber jezt haben sich die Streitkräfte und die Hülfsmittel zu ihrer Aufrechterhaltung, ohne besondere große Anstrengungen, ohne Zwang und Druck der Nation in einem solchen Grade, und einem solchen Zusammenhange entwickelt, als man sie nie kannte. Die innere Betriebsamkeit, der Gewerbfleiß und die Landwirthschaft gehen, einzelne Unterbrechungen abgerechnet, ihren ungestörten Gang fort. Welche Nachtheile dagegen würde Dännemark haben, wenn der Kriegsschauplatz in sein eigenes Gebiet verlegt werden könnte? Der Verlust eines Theils der Integrität ist dann immer das Erste, statt daß es jezt nur in Ansehung derselben gewinnen kann.

Seeland scheint das Ziel der Eroberung unserer verbündeten Feinde zu seyn, weil Seeland der Schlüssel zur Ostsee, und als eroberte Provinz zugleich eine unüberwindliche Vormauer Schwedens seyn würde. Wenn Englands Versuch, Rußland und Oesterreich zu einem neuen Kriege zu coalisiren mislingen sollte; so glaubt man, müsse es in Verbindung mit Schweden alle Kräfte zu einer großen Unternehmung gegen Seeland aufbieten. Indessen scheint England erst andere Erfolge seiner geheimen Unterhandlungen abwarten zu wollen, ehe es sich zum Besten Schwedens zu einer so kostbaren Unternehmung entschließt. Denn bis jezt ist nur alles Demonstration und Drohung, wie die Erklärung Seelands im Blokadezustand.

Seeland ist aber gegenwärtig in einem solchen Vertheidigungszustande, und die Observations- und Streitkräfte sind so zweckmäßig vertheilt, daß Seelands Bewohner auf keine Weise von einer fremden Eroberung zu fürchten haben. Die flache Lage und der große Umfang der Insel scheinen eine Landung zu begünstigen; aber gerade diese Umstände sind den Operationen der sich auf derselben aufhaltenden Landmacht noch von größerm Nutzen. Nirgends kann der Feind verborgen ankommen, mit einer kleinen, geschweige denn mit einer großen Macht, und in einigen Stunden ist eine ganze Armee auf dem Kampfplatze vereinigt.

Selbst wenn der Feind an mehreren Stellen landen und an mehrern Stellen Demonstrationen dazu machen wollte, um unsere Kräfte zu vertheilen, und man ihn ruhig den Versuch machen ließe, so würde dies ihm nur Augenblicke nützen; denn auch seine zertheilte Macht würde bald eine Beute der Einschließung und unserer schnell sich concentrirenden Streitkräfte werden. Gewiß würde man auch schon längst in Verbindung mit Schweden etwas gegen Seeland unternommen haben, und nicht zuerst Schweden seine Kräfte vergeblich gegen Norwegen haben versuchen lassen, wenn man sich über eine Angriffsplan, und über die großen Aufopferungen von Mitteln zum Besten Schwedens hätte einig werden können.

Allein die Englische Politik berechnet Schwedens Existenz nur merkantilisch, und eher wird man dessen König mit seinem Lande und Volke im Stiche lassen, als aus Freundschaft gegen beide große Summen und die besten Streitkräfte der Nation einem unsichern Erfolge aufopfern. Die Fortschritte Rußlands in Schweden, das unpolitische Betragen des Königs, der das Interesse seiner Nation und des Landes den wohlbekannten Vorspiegelungen des Englischen Cabinets anvertraut, ferner die Unzufriedenheit der Reichsstände und der Nation mit dem Verfahren des Königs, sind längst berechnete Gründe in dem merkantilischen System der Englischen Politik, woraus sich unfehlbar schließen läßt, daß die Freundschaft Schwedens nur ein precairer Besitz seyn kann, und daß doch am Ende Großbrittannien sich ganz auf sich selbst verlassen, und seine Hülfs und Streitmittel in seinem eigenen Land concentriren müsse, wenn es den Krieg mit Erfolg fortsetzen will, oder es ihm nicht gelingt, neue Bündnisse gegen Frankreich zu Stande zu bringen. Die Englische Seenacht hat jezt noch nirgends auf dem festen Lande, wo sie nur einigermaaßen Widerstand findet, etwas ausgerichtet; sie hat sich allenthalben schimpflich zurückziehen müssen, und hat noch neulich den Verdruß gehabt, im Angesichte der Uebermacht von unsern Kanonierschaluppen sich 2 Kriegsschiffe nehmen, und eine convoyirte Kauffahrteiflotte theils aufbringen, theils zerstören lassen zu müssen. Welchen Eindruck solche Begebenheiten auf ihre Nation, auf ihre Truppen und Seemannschaft machen müssen, läßt sich leicht denken, wenn man weiß, daß diese nur da etwas unternehmen, wo alle mit eigenen Augen sehen können, daß die Uebermacht auf ihrer Seite ist. Wenn man alle diese Umstände erwägt, so wir man leicht das Resultat finden, daß Seeland bei seinem jetzigen Vertheidigungszustande nichts zu fürchten habe.

Theurung und temporärer Mangel an Lebensmitteln sind hier die einzigen nachtheiligen Folgen des Krieges; allein der Herbste und Winter werden uns Zufuhr in Menge vom festen Lande und den benachbarten Inseln her verschaffen, ohne daß eine Englische oder Schwedische Blokade es wird verhindern können. Unsere Schiffer haben in dieser Zeit gelernt, alle Hindernisse zu überwinden, und wer nur mit Muth und Localkenntniß die gehörige Vorsicht verband, der lief noch nie Gefahr von der Aufmerksamkeit des blokirenden Feindes. Dännemark hat durch seinen Ackerbau und seine Viehzucht, durch das Emporkommen seines Gewerbfleißes eine Subsistenzbasis, wodurch es länger und besser einen Krieg aushalten kann, als andere Nationen; und es sind Aussichten da, daß das Kapersystem bei der Fortdauer des Krieges nicht allein von der Regierung immer mehr wird aufgemuntert und begünstigt, sondern auch von ihr selbst wird organisirt werden. England glaubte Dännemark alle Seemacht genommen zu haben, allein es hat Leute und Wälder übrig behalten, und diese ersetzen bald den Verlust der Flotte. Die Zukunft wird den Feind lehren, was es heiße, den Haß einer edeln patriotischen Nation durch Hinterlist und Gewaltthat auf sich zu laden.


Ein Schreiben aus Kopenhagen, vom 20. Aug.[]

[5]

Dänische Merkwürdigkeiten.

. . . . .

Wenn ich neulich in meinem monatlichen Bericht schrieb, daß Norwegens Boden keine Schweden mehr trüge, so kann ich diesmal die ausgesprochene Hoffnung der glücklichen und ruhmvollen Beendigung des Feldzugs an den Norwegischen Gränzen begründen und bestätigen. Die wackern Norrmänner haben sich Ruhm erkämpft, und die Schweden haben die Lust verloren, sie zu stören. Auf Seeland und den kleinen benachbarten Inseln geben einzelne Anfälle und Landungsversuche der Engländer unsern wachsamen Truppen häufig Gelegenheit, ihren Eifer zu zeigen. Ueberall wo sich diese Feinde sehen lassen, werden sie mit Verlust zurückgetrieben und wieder in ihre Fahrzeuge gejagt. Dieser kleine Krieg ist zugleich eine treffliche Uebung für unsre Landmacht, die sich unter der unmittelbaren Anführung ihres Königlichen Oberbefehlshabers Frederik immer mehr vervollkommnet und ausgebildet. Von dieser fortschreitenden Ausbildung haben die in den lezten vier Wochen hier, in Helsingöer und an andern Orten von dem Monarchen gehaltenen Special-Revenüen die überzeugendsten Beweise gegeben. Der König war überall mit der Haltung, der Fertigkeit und dem Eifer der Truppen von allen Corps sehr zufrieden, und belohnte sie durch sein Lob.

Es verfließt kein Monat, wo nicht die Tapferkeit unsrer Seekrieger den übermüthigen Besitzern des Dreizacks Neptuns wenigstens ein Kriegsschiff abnimmt. So ward am 2ten August die Englische Brigg the Tigreß, die zehn 18 pfündige Kanonen und zwei 68 pfündige Haubitzen führte, und vom Capitän Greenwood commandirt wurde, nach Naskow aufgebracht. Die Capitänlieutenants Schönheider und Suensen und der Lieutenant Wulff waren die braven Seeofficiers, welche mit ihren Divisionen der sich immer nützlicher erweisenden Kanonierböte, dies Englische Kriegsschiff, nach einem dreiviertelstündigen heftigen Gefechte eroberten. Außerdem fahren unsre Kanonierböte und Kaper mit Erfolg fort, die für Englisches Interesse befrachteten Kauffahrteischiffe aufzubringen. Manche derselben sind von sehr großem Werth. Auch auf der Elbe sind kürzlich mehrere bedeutende Prisen gemacht worden. –

Da Ihr historisches Werk seit länger als einem Viertel Jahrhundert der Zeitgeschichte und der Aufbewahrung officieller Actenstücke gewidmet und mit keinen Zeitungen in Parallele zu setzen ist, so folgt hier nachstehende Darstellung, welche am 17ten dieses aus dem hiesigen Hauptquartier durch den General-Adjutanten F. Bülow auf Befehl unsrer, im freundschaftlichsten und vertrautesten Einverständnisse mit dem erhabnen Kaiser Cabinett der Thuillerien handelnden Regierung, publicirt worden:

"Mit eben so lebhaftem Erstaunen als gegründeten Unwillen, muß die Dänische Nation erfahren, daß die Spanischen Truppen, die sie mit so besondrer Herzlichkeit und Gastfreundschaft aufgenommen hatte und von denen sie Hülfe und Unterstützung zu erwarten berechtigt war, den ihnen vorangegangenen Ruf der Redlichkeit und Treue zur Lüge gemacht, die Verpflichtungen gegen ihre Waffenbrüder, die Franzosen gebrochen, Dännemarks Interesse und Sicherheit verrathen, sich mit dem gemeinsamen Feind in Einverständniß gesezt und ihnen die Häfen in den ihrer Treue und ihrem Schutz anvertrauten Provinzen geöffnet haben. Der Anführer dieser Truppen, der Marquis de la Romana, hat diesen verrätherischen Anschlag entworfen, geleitet und ausgeführt. Auf die schlauste Weise und sich auf angeblichen Befehl, des Prinzen von Ponte Corvo an ihn, berufend, hat er gewußt sich in den ungetheilten Besitz der Festung Nyborg zu setzen, und diesen für die Sicherheit Fyhnens so wichtigen Platz den Engländern übergeben, die sich stets so wirksam als thätig erwiesen, sobald Verrätherei und Ueberfall zu ihrem Vortheil würken und sie vor Widerstand sichern. In dem Hafen von Nyborg ist die Kriegsbrigg Fama von 2 St. 6 pf. Kanonen und 12 St. 12 pf. Caronaden, die Kriegysacht Soeormen von 4 St. 12 pf. Haubitzen und 8 St. 4 pf. Kanonen, so wie das armirte Lootsenboot Laurwig dem Feinde in die Hände gefallen. Diese Fahrzeuge haben sich zulezt ergeben müssen, nachdem sie während 20 Minuten tapfern Widerstand geleistet und mit lobenswerther Standhaftigkeit ein doppeltes Feuer von den sehr überlegenen Englischen Kriegsschiffen und von den, durch die Spanier besetzten Batterien ausgehalten hatten. -- In Svendborg und Faaborg wollten sich die Spanier der Königl. Kanonenböte bemeistern, allein dieser Anschlag ward bei Zeiten entdeckt, und die Fahrzeuge wurden gerettet. Es hat sich im übrigen bald gezeigt, daß der Spanier Absicht gewesen war, sich unter dem Schutz der von ihnen zu diesem Ende herbeigerufenen Englischen Kriegsfahrzeuge einzuschiffen und Dännemark zu verlassen. In Nyborg und Svendborg ist auch dieses Einschiffen unternommen worden, zu welchem Zweck sie sich alle, in diesen beiden Häfen vorgefundenen Schiffe und Böte bemächtigt hatten. Ehe sie Nyborg verließen, vernagelten sie die Kanonen und verdarbten den vorgefundenen Kriegsvorrath und das Artilleriegeräth. Eine fahrende Batterie, die sie mit sich wegführen wollten, mußten sie in Slibshavn stehen lassen, woselbst auch ihre Pferde zurückblieben. Auch in Faaborg wurden die Kanonen vernagelt und die vorgefundne Munition verderbt. Das zu Svendborg eingeschiffte Corps Spanier, welches ungefähr aus 3600 Mann Cavallerie, Infanterie und Artillerie bestand, überfiel plötzlich die Insel Langeland, die bereits mit Spanischen Truppen besezt war. Die an den Küsten der Insel zerstreuten Dänischen Truppen, waren auf allen Punkten abgeschnitten, bevor sie Verrätherei ahneten. Durch das überlegte und feste Benehmen des Gen. Maj. Grafen Ahlefeldt ward der von den Spaniern arretirte Franz. Oberstlieutenant Gautier befreit. Es steht nun zu erwarten, daß die nach Langeland hinüber gegangenen Truppen sich dort einschiffen werden. -- Auch in Jütland haben die Spanischen Regiementer, auf Befehl des Marquis de la Romana, sich eiligst in Bewegung gesezt. Soviel man bis jezt weiß, hat das Regiment Zamora, das dem kleinen Belt am nächsten lag, wirklich Fyhnen erreicht. Da auch unter den Spanischen Truppen auf Seeland, die sich die gröbsten Excesse zu Schulden kommen lassen und alle Grenzen des Gehorsams und der Subordination überschritten haben, ein Aufruhr ausgebrochen war, so haben Se. Maj. der König unter diesen Umständen es nöthig erachtet, diese Truppen zu entwaffnen und sie, bis weiter in die Festung Kopenhagen in Verwahrung setzen zu lassen."


Das Neueste aus Dänemark.[]

[6]

[April]

Wenn man Gerüchte, Neuigkeiten nennen könnte, so wäre freilich sehr viel über Dänemarks Angelegenheiten zu sagen, da aber dieses nicht der Fall ist, und die Journalleser nur mit Bestimmtheit wissen wollen, was die eigentlichen Begebenheiten des Tages sind, so muß man aufrichtig bekennen, es fehlt durchaus an ächten interessanten Nachrichten. So viel ist bekannt, es zeigen sich im Belte schon hinreichend feindliche Kriegsfahrzeuge, daß an Ueberkunft der Hülfstruppen nach Seeland vor der Hand nicht zu denken ist, es müßte denn Gewalt gebraucht werden sollen, und dazu scheint der Prinz von Ponte Corvo keine Ordre geben zu wollen.

Die Französischen und Spanischen Truppen befinden sich theils auf Fühnen, theils in Hollstein, Schleswig und Jütland. Daß sie diese von ihnen besetzten Provinzen auch gehörig decken und gegen einen Englischen Angriff vertheidigen werden, daran ist nicht zu zweifeln, nur wegen Seeland sowohl als den kleinern Dänischen Inseln ist man besorgt, und dazu hat man allerdings Ursache. Schon weiß man bestimmt, daß ausser den Englischen Fahrzeugen, die im Belte herum kreuzen, auch mehrere sich an der Schwedischen Küste befinden, und wenn man auch noch keine große Englische Flotte beobachtet hat, so ist solche doch täglich und stündlich bei günstigen Winde zu erwarten.

Auch Norwegen befindet sich in nicht weniger Verlegenheit, denn es hat sowohl von Englischer als Schwedischer Seite einen Angriff zu erwarten der nicht ausbleiben wird, weil es beiden Theilen daran gelegen seyn muß, sich unter gegenwärtigen Umständen ernstlich zu zeigen, und die letzten Kräfte ihrer See- und Landmacht anzustrengen. Die Besorgniß, daß Norwegen ohngeachtet seiner braven Truppen doch viel zu schwach besetzt sei um einen ernstlichen Angriff von der See- und Landseite abzuhalten, ist nicht ohne Grund, und man fürchtet daß der nächste Monat für diese Nordbewohner sehr heiß ausfallen werde.

Ueber die Wegnahme des Dänischen Linienschiffes Prinz Christian, sind noch keine officiellen Nachrichten bekannt gemacht worden, man glaubt daher, daß solche gänzlich fehlen oder auch deshalb vorenthalten werden, weil ihr Inhalt nachts weiter betrifft, als wir bereits durch unofficielle Nachrichten wissen, nehmlich, daß der größte Theil der braven Mannschaft nach standhafter Gegenwehr geblieben, viele tapfre Officiers ebenfalls den Heldentod gestorben sind, der Kapitain Jessen aber sich am Leben und unverwundet, und zwar zu Gothenburg befindet.

Was man aus Dännemark von einer großen Englischen Transportflotte schreibt, die in Gothenburg angekommen seyn soll, ist nur Schiffer Nachricht und daher noch sehr ungewiß. Unterdessen zeigen sich immer mehrere feindliche Schiffe bald im Belte bald im Sunde, und man hat Ursache zu glauben, daß sie die Vorboten einer großen Flotte sind, davon uns Englische Blätter schon längst Nachricht gegeben haben.

Das Publikum ist voll Erwartung theils auch unzufrieden, daß die fremden Truppen nicht schon längst nach Seeland gekommen sind, und von da eine Unternehmung auf Schweden gemacht haben. Es ist sonderbar genug, daß man Unmöglichkeiten verlangt, und sich einbildet, einer tapfern Nation und ihren einsichtsvollen Befehlshabern könne gar keine Hinderniß um Wege stehen, daß sie selbst Wind und Witterung nicht in Anschlag bringen. Auch dem Projekte von Stralsund und Stettin aus nach Schweden überzuschiffen, davon so vieles in öffentlichen Blättern geschrieben worden, stehen so wichtige Hindernisse im Wege, daß man auch dessen Ausführung bezweifeln muß, wenigstens sind von daher noch keine Nachrichten eingegangen.

Alles wird darauf ankommen, ob die Russische Flotte früh genug in die Ostsee kommen wird und kommen kann, um die Englischen Seeoperationen zu hindern, ausserdem freilich sich die dasigen Häfen in Gefahr befinden, ganz auf Englische Manier mit Brandraketen heimgesucht zu werden.

Die mit der letztern Post aus Dännemark eingegangenen Nachrichten sind mehr geeignet, das Dänische Publikum zu beruhigen, als die bisherigen, denn man weiß nun gewiß, daß ausser den schon bekannten Englischen Kriegsschiffen, keine Flotte in dieser Gegend angekommen ist, und Privatbriefe melden sogar, daß zwar eine bedeutende Schiffsrüstung in England statt finde, die abermals nach der Gegend des Sundes bestimmt sei, man wolle die Schiffe aber nicht eher absegeln lassen, (so verlangten es nehmlich die Volksrepräsentanten) bis das Ministerium sein Vorgeben, daß die Dänen in Begriff gewesen wären, ihre Macht mit der Französischen gegen England zu vereinigen, durch Dokumente beweisen würden. Ist dieses gegründet, so kann Dännemark sich Glück wünschen, weil es den Englischen Ministerio wohl schwer fallen möchte, einen solchen Beweiß zu führen.

Ein Regiment Dänischer Truppen, welches in Jütland lag, ist neuerlich nach Seeland übergekommen, woraus man sieht, daß die Belte nicht so scharf von feindlichen Schiffen umgeben sind, wie die zu ängstlichen Dänischen Patrioten uns gemeldet haben.


Zeitungsnachrichten.[]

[1808]

Politische Notizen. [7] [Februar.]

Auf allen Dänischen Schiffswerften wird an platten Fahrzeugen sehr eifrig gearbeitet. Nachrichten aus Seeland melden, daß 10 Englische Linienschiffe bei Marstrand gesehen worden. Die Dänische Truppen werden auf der Küste des Sundes immer mehr verstärkt, dagegen sollen sich die Schweden auf den entgegengesetzten Ufer vermindern, wahrscheinlich weil diese Truppen jetzt nach Finnland geschickt worden.

Dänemark. [8]

Ausser der grossen Aukzion von Indischen Waaren, welche die Asiatische Kompagnie in diesen Tagen halten läßt, haben auch verschiedene hiesige grosse Handelshäuser Versteigerungen von beträchtlichen Quantitäten Kaffee und Zucker angekündigt.

Dänemark. [9]

Kopenhagen, 5. März. Nachdem die zur Untersuchung der Kopenhagener-Kapitulazion ernannte Kriegskommission dem Kronprinzen gemeldet hat, daß die von ihr über obige Angelegenheit gehaltenen Verhöre nunmehr geschlossen waren, und keine Ursache vorhanden sey, um den bisherigen Arrest des Generalmajors Waltersdorf, des Kontreadmirals Lütken und des Generaladjutanten Kirchhof zu verlängern, so sind diese drey Offiziers heute früh ihres Arrestes entlassen worden. -- -- Unterm 26. Febr. ist durch die Dänische Kanzley eine Verfügung, betreffend die Einrichtung der Küstenmiliz in Dänemark, mit Hinsicht auf die Bewachung und Vertheidigung der Küsten, erlassen worden, und seit dem 1. d. M. ist die Ausfuhr von Reis aus Kopenhagen, Seeland, Laaland, Falster und den umliegenden kleinern Inseln untersagt. Die Quarantainedirekzion hat bekannt gemacht, und sämmtliche Gesundheitskommissionen beyder Reiche unterrichtet, daß die Preussischen Küstengegenden von Memel bis Preussisch-Pommern aufgehört hätten, wegen ansteckender Seuchen verdächtig zu seyn, und daß demnach die Quarantaine für die von daher anlangenden Schiffe aufhöre.

Dänemark. [10]

Kopenhagen am 22. März. Am 18. trafen in dem Zwischenraume einiger Stunden 2 nacheinander folgende Kouriers aus Stockholm hier ein. Unsere Kaper kreuzen jetzt schon an den Schwedischen Küsten. Unsere Königin wird, dem Vernehmen nach, fürs erste ihren Aufenthalt zu Kiel nicht verlassen. Die Staatsminister, Grafen Schimmelmann und Reventlow, nebst dem bisher sich zu Rendsburg aufhaltenden Personal der königl. Kollegien, werden mit dem ersten zurück erwartet. Auch der Herzog von Augustenburg dürfte hier nächstens eintreffen. Am 13. d. passirte ein von England kommender Flensburger den Belt, der mehrere Dänische Schiffskapitäns am Bord hatte, die auf ihr Ehrenwort von der Englischen Regierung losgelassen waren. Sie waren unterwegs auch nicht einem Englischen Schiffe begegnet. Am 5. dieses wurden die Faerder-Feuer ausgelöscht. Gestern Morgens reisete der Prinz von Pontecorvo von Friedrichsberg nach Roeskilde. Im Belt befinden sich einige Englische Fregatten.

Aus dem Holsteinischen vom 24. März. Die in Rendsburg befindlichen Kollegien haben nunmehr den Befehl, nach Kopenhagen zurückzukehren, doch nicht eher, als bis der Truppenmarsch beendigt, und die königl. Leiche beygesetzt seyn wird. Das Feldkommissariat geht morgen von Kiel nach Colding. Nach den letzten Rigaer-Nachrichten waren noch immer starke Truppenabtheilungen auf dem Marsche nach Schwedisch-Finnland.

Politische Notizen. [11] [April.]

Bei allen Dänischen Inseln bemerkt man gegenwärtig Englische Kriegsschiffe, doch ist die Kommunikation noch nicht gehemmt worden, und es sind sogar einzelne Bataillons Jütländer nach Seeland übergekommen.

Dänemark. [12]

Die königl. Kollegien in Rendsburg haben unterm 5. d. M. den königl. Befehl erhalten, sich hierher zurück zu verfügen. Die Deputirten verbleiben dort bis nach Beysetzung der königl. Leiche; dagegen tritt das Komtoir-Personal mit dem ersten seine Rückreise an. Bey dem Traueer-Aufzuge werden die Fackeln von 24 Renteschreibern oder mit ihnen rangirenden königl. Beamten getragen.

Dänemark. [13]

Helsingör, vom 26. April. Zu Kopenhagen ist bey der Parole der Befehl ertheilt, von unverbürgten politischen Sachen und Gerüchten nicht öffentlich zu sprechen, wozu die bisherigen ungegründeten Verbreitungen in Absicht Norwegens die Veranlassung gegeben. Nach der Einnahme von Wasa in Finnland wollen nunmehr die Russen ihre Fortschritte verfolgen. Ein Theil ihrer Armee soll über den Bothnischen Meerbusen, und der andere über Tornea gehen, um das eigentliche Schweden anzugreifen. Es heißt, daß die Russen die Insel Aland im Bothnischen Meerbusen besetzt hätten, wovon indeß die nähere Bestätigung zu erwarten ist. In Schweden steigen die Lebensmittel fortdauernd ausserordentlich im Preise. Eine Tonne Roggen kostet 25 bis 30 Thaler, da derselbe hingegen in Norwegen jetzt nicht viel mehr kostet, wie in Dänemark. Die Küsten sowohl unserer Inseln, als unsers festen Landes sind überall auf beßte mit Truppen besetzt.

Dänemark. [14]

Kopenhagen den 14. May. Die Angelegenheiten Dänemarks sind noch immer in der alten Lage, und die Dänischen Inseln ihrer eigenen Kraft überlassen; nach Versicherung unpartheyischer Reisenden ist jedoch auf diesen Inseln eine solche Truppenzahl versammelt, daß, wenn der Feind nicht mit ausserordentlicher Macht ankommt, keine besondere Gefahr für sie zu besorgen steht. Uebrigens soll die geographische und militärische Vereinzelung der Dänischen Staaten zu einem Projekt Anlaß gegeben haben, dieselben künftig unter Einem Namen und Verfassung zu vereinigen.

Neuigkeiten vom Krieg und Frieden. [15] [November]

Das Gerücht dauert noch immer fort, daß die Französischen Truppen im nächsten Decembermonat das Dänische räumen werden, und viele haben hierzu den 15. bestimmt. Andre hingegen versichern, den Militair-Behörden sei von dem allen noch nichts Näheres bekannt geworden.

Politische Notizen. [16] [Dezember]

Die neuesten Nachrichten aus Dänemark sind eben nicht von Bedeutung, Norwegen ausgenommen, denn man berichtet von dort aus, daß die Schweden den Versuch gewagt, mit einigen tausend Mann einzudringen, jedoch zurück geschlagen worden. Die Dänischen Kaper machen fortdauernd sehr gute Prisen, und die Engländer würden wahrscheinlich schon längst die Dänischen Gewässer geräumt haben, wenn sie nicht noch Konvoys aus der Ostsee erwarteten.

Quellen.[]

  1. Politisches Journal nebst Anzeige von gelehrten und andern Sachen. Jahrgang 1808.
  2. id.
  3. id.
  4. id.
  5. id.
  6. Neues Politisches Journal oder: Der Kriegsbote. Hamburg, Büreau für Litteratur, 1808.
  7. Neues Politisches Journal oder: Der Kriegsbote. Hamburg, Büreau für Litteratur, 1808.
  8. Wiener-Zeitung. Nro 18. Mittwoch, den 2. März 1808.
  9. Wiener-Zeitung. Nro 25. Sonnabend, den 26. März 1808.
  10. Wiener-Zeitung Nro 30. Mittwoch, den 13. April 1808.
  11. Neues Politisches Journal oder: Der Kriegsbote. Hamburg, Büreau für Litteratur, 1808.
  12. Wiener-Zeitung. Nro 39. Sonnabend, den 14. May 1808.
  13. Wiener-Zeitung. Nro 41. Sonnabend, den 21. May 1808.
  14. Wiener-Zeitung. Nro 45. Sonnabend, den 4. Juny 1808.
  15. Neues Politisches Journal oder: Der Kriegsbote. Hamburg, Büreau für Litteratur, 1808.
  16. Neues Politisches Journal oder: Der Kriegsbote. Hamburg, Büreau für Litteratur, 1808.
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