Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Departement der Charente.[]


46. [1] Das Departement der Charente, hat seinen Namen von dem Flusse Charente, der es bewässert, begreift die vormalige Landschaft Angoumois, nebst einem Theile von Saintonge und Limosin, hat einen Flächenraum von 103 Qu. Meilen und etwa 322,000 Einwohner. Es ist ein schönes, meist ebenes und fruchtbares Land.

Dieses Dept. ist jetzt in die fünf Gemeindebezirke von Angouleme, Ruffec, Confolens, Barbézieux und Cognac abgetheilt, welche zusammen 455 Gemeinden in 29 Kantonen enthalten.


1) Angouleme, Hauptstadt des Depts, (vormals von Angoumois), ansehnliche, alte Stadt mit 13,000 E. auf einem Berge, an dessen Fuße die Charente fließt, 102 fr. M. von Paris; sie ist von außen weit hübscher als von innen; denn sie ist gar nicht schön gebaut, und hat wenig Sehenswürdigkeiten. Sie war vormals befestigt, die Wälle sind aber in Promenaden verwandelt worden. Am Fuße der Stadt liegt die Vorstadt Hommeau. Die vorzüglichsten Merkwürdigkeiten dieser Stadt sind ihre zahlreichen Fabriken, in Sersche, Rasch, Halbtuch, anderen Wollen- und Halbwollenzeuchen; auch sind hier Baumwollespinnereien auf englischer Art, Leinwandbleichen, Gärbereien, berühmte Papierfabriken, Zuckerraffinerien, Stärkefabriken, Kupferschmieden u. s. w. In der Gegend wird viel Safran gebaut und Eisen gewonnen. Mit allen diesen Waaren wird ein ansehnlicher Handel getrieben. Die Stadt ist jetzt wieder, außer den Obergewalten des Depts, der Sitz eines Bischofs und eines Handelsgerichts.

2) Ruffec, Städtchen mit 2000 Einwohnern an dem forellenreichen Bache Lieu.

3) Confolens, kleine Stadt mit 2500 Einwohn. an der Vienne.

4) Barbézieux, kleine Stadt mit 2800 Einwohnern auf einem Berge; hat Manufacturen.

5) Cognac, kleine Stadt mit 2900 Einwohnern an der Charente. Sie hat Fabriken. Die hiesige Branntwein ist berühmt.


Quellen.[]

  1. Neueste Länder- und Völkerkunde. ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Zweiter Band. Frankreich. Weimar, im Verlage des geographischen Instituts, 1806. = Neueste Kunde von Frankreich. Nach dessen gegenwärtigem Zustande aus Quellen dargestellt von Theophil Friedrich Ehrmann. Weimar, im Verlage des F. S. privil. Landes-Industrie-Comptoirs. 1806.
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