Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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März.[]

Berlin.[]

Berlin, den 1. April. Den 28. März ist die Garde-Uhlaneneskadron hier als Besatzung eingetroffen.


Frankfurt am Main.[]

Hanau, den 1. April. Der Herr Oberst von Gorgoli, Flügeladjutant Sr. russisch-kaiserl. Majestät, ist am 29ten vorigen Monats auf seiner Rückreise von Paris nach Petersburg durch Frankfurt gereist. Daselbst kamen am nämlichen Tage mehrere Wagen mit Geld an, welche zur Armee bestimmt sind.


Leipzig.[]

Sächsische Gränze, den 24. März. Am 21ten dieses gegen Abend trafen Se. Durchlaucht, der Fürst von Pontecorvo (Marschall Bernadotte) in Leipzig ein, und setzten Tags darauf Ihre Reise weiter fort.


Lübeck.[]

Lübeck, den 18. März. Gestern und heute marschierten die hierselbst seit Novembermonat vorigen Jahrs unter dem Befehl Sr. Exzellenz, des Hrn. Divisionsgenerals, Reichsgrafen von Dupas, einquartiert gewesenen kaiserl. französischen Truppen von hier ab. Gestern Vormittags um 9 Uhr gieng das 13te französische Jägerregiment zu Pferde von hier ins Hannöversche ab, heute Morgen um 6 marschierte das schöne 19te französische Linieninfanterieregiment ebenfalls und gegen 8 Uhr die Artillerie dahin ab. --Diese Truppen, welche schon vorhin vom September 1807 bis Martin. 1808 in hiesiger Stadt einquartiert gewesen sind, haben sich auch diesmal hieselbst überaus gut betragen. Eine bessere Ordnung kann wohl nie Statt gefunden haben, als hierselbst unter den gedachten Truppen. Dies war denn auch wahrscheinlich die Veranlassung, daß diesen Morgen beim Abmarsch der Truppen ein grosser Theil von Lübecks Bewohner selbige bis ausserhalb der Stadt begleitete, und dadurch ihre Zufriedenheit so laut zu erkennen gab. -- An der Stelle der abgegangenen kaiserl. Truppen, rückte diesen Mittag das erste Bataillon vom 8ten Regiment königl. holländ. Infanterie, eine Abtheilung holländ. Kürassiers und eine Kompagnie holländ. reitender Artillerie hier wieder ein.

Stuttgart.[]

Stuttgardt, den 4. April. Am 30ten vorigen Monats kam der kaiserl. franz. Divisionsgeneral Vandamme hier an, mit der von Sr. des Kaisers der Franzosen Maj. erhaltenen Bestimmung, über das in Kantonnirung stehende königl. würtembergische Armeekorps das Oberkommando zu führen. Er wurde Sr. königl. Majestät in Ihren Appartements vorgestellt, speiste gestern an der königl. Tafel, und reiste heute Mittags in das Hauptquartier des gedachten Armeekorps nach Heidenheim ab.


Würzburg.[]

Sächsische Gränze, den 24. März. Das gothaische Kontingent, ungefähr 1000 Mann stark, ist abmarschiert, und wird sich dermalen in Würzburg befinden. Sie stehen wie die übrigen herzogl. sächsischen Kontingente, unter dem Kommando des Herrn Herzogs von Auerstädt.


April.[]

Karlsruhe.[]

Karlsruhe, den 2. April. Heute sind die in und um Pforzheim im Kantonnement gelegenen großherzogl. badischen Truppen, unter den Befehlen des General von Harrand, über Vaihingen, Kanstadt, Göppingen und Geißlingen nach Ulm aufgebrochen, woselbst sie den 6ten dieses eintreffen müssen, um sich mit dem Armeekorps des Herzogs von Rivoli zu vereinigen, von dem sie von nun an einen Theil ausmachen werden.


Paris.[]

Paris, den 3. April. Seit einigen Tagen sind mehrere Adjutanten des Fürsten von Neufchatel von hier zur Armee in Deutschland abgereiset. (Der Fürst soll vor einigen Tagen durch Strasburg nach Deutschland gereiset seyn) -- Der Divisionsgeneral Sahuc, Kommandant von Lyon, ist nach Italien abgereiset, um daselbst das Kommando über eine Kavalleriedivision zu übernehmen.


Straßburg.[]

Hanau, den 14. April. Die Strasburger Zeitung (Der niederrheinische Kurier) vom 11ten dieses, sagt nichts davon, daß Se. Majestät, der Kaiser Napoleon, wie andere öffentliche Blätter sagen, in der Nacht vom 9ten auf den 10ten dort durchgereist seyen.


Stuttgart.[]

Stuttgardt, den 3. April. Den 1ten dieses ist der russ. kaiserl. Generaladjutant, Graf von Kamorofsky, hier durchpassirt. Er kam aus Frankreich, und nahm den Weg nach Ulm. Den nämlichen Tag ist ein königl. baierischer Kurier hier durch nach München geeilt.


Würzburg.[]

Hanau, den 6. April. Nachrichten aus Würzburg vom 1ten dieses enthalten folgendes: Bataillons der herzogl. sächsischen Truppen von Weimar, Gotha, Koburg, Hildburghausen und Meinungen kantonniren theils hier in der Stadt, theils in der umliegende Gegend. Am 29ten trafen hier die herzogl. weimarschen Jäger aus ihren Kantonnirungsquartieren ein; sie übernachteten hier, passirten am 30ten die Revüe, und giengen an demselben Tage wieder in ihre Quartiere nach Arnstein und Karlstadt zurück. Diese Mannschaft ist auserlesen schön, vortreflich montirt, und ihre Haltung ganz im Einklang mit dem Aeussers. Sie beobachteten übrigens eine sehr gute Mannszucht, und mancher Bewohner Würzburgs, der an diesem Tage Offiziere beherbergte, genoß in dem Umgange mit diesen gebildeten Männern einen angenehmen Abend. -- Seit einiger Zeit haben wir viele Durchzüge von mehr oder minder starken Abtheilungen kaiserl. königl. franz. Truppen hier gesehen. Auch ein Artilleriepark zog hier durch. Mehrere Employe's der administrativen Behörden sind hier einquartiert."

Quellen und Literatur.[]

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