Gegenwärtiger Stand der königlich dänischen Land- und Seemacht.
- Landmilitär-Etat.
An der Spitze der dänischen Landmilitär-Macht steht:
- 1 Feldmarschall (gegenwärtig der Prinz Karl, Landgraf zu Hessen, kommandirender General in Norwegen) -- unter ihm
- 2 Generale,
- 7 Generallieutenante,
- 34 Generalmajore,
- 15 Generale à la suite der Armee, oder auf Wartgeld.
- Der Generalstab
zerfällt
A. in den Generaladjutantenstab mit
- 1 Generaladjutanten und Chef,
- 3 Generaladjutant-Lieutenants,
- 4 Oberadjutanten und
- 5 Divisionsadjutanten.
B. In den Generalquartiermeisterstab mit
- 1 Generalquartiermeister und Chef,
- 3 Generalquartiermeister-Lieutenants,
- 4 Oberquartiermeistern,
- 4 Divisionsquartiermeistern und mehreren Adjoints, welche als Offiziere zu verschiedenen Regimentern oder Korps gehören.
C. In das Generalstabs-Büreau und
D. In das Büreau für die Verpflegung der Armee.
Das königl. Generalkommissariatskollegium, zusammengesetzt aus Generalen unter dem Präsidium des Feldmarschalls, inspicirt und leitet:
- das Kommissariatscollegium in Norwegen,
- die Oberdirektion des Feldmedizinalwesens der Armee,
- die Hospitalkassen in Dänemark und Norwegen,
- das Militär-Waarendepot,
- die allgemeine militärische Montirungskommission,
- die militär. Wollmanufaktur-Direktion,
- die General-Werbkommission,
- die beständige milit. Einquartirungskommission
- und die Remontekommission.
- Regimenter und Korps.
Kavallerie. | ||
Das Guide-Korps. Es hat den ersten Rang in der | ||
Armee, und besteht aus 1 Eskadron von | 100 | Reitern |
die königliche Leibgarde zu Pferde, 2 Esdronen | 200 | – -- |
4 Regimenter leichter Dragoner, jedes | ||
zu 4 Eskadron à 144 Reiter | 2,512 | – -- |
8 Regimenter Dragoner, do. do. | 5,024 | – -- |
1 Husarenregiment, 6 Eskadr. | 942 | – -- |
zu diesem gehört eine Uhlaneneskadron | 222 | – -- |
Summe der Kavallerie | 9,000 | Reiter. |
Infanterie. | ||
Ein Leibgarderegiment zu Fuß | 800 | Mann |
13 Regimenter zu 4 Bataillons, wovon | ||
2 zu 5 Kompagnien à 160, und 2 zu | ||
4 Kompagnien à 200 Mann | 47,450 | – -- |
4 Regim. zu 4 Bataill., 2 Bat. zu 5 | ||
und 2 zu 4 Komp. überall à 160 M. | 11,520 | – -- |
5 Regim. zu 4 Bat. u. 15 Komp. à 160 | 12,000 | – -- |
Ein Leibjägerkorps des Königs | 600 | – -- |
Neun Jägerbat. zu Fuß, jedes mit 4 Kompagn. | ||
à 150 M. | 6,000 | – -- |
Sechs freyw. Jägerkorps, zum Theil zu Pferd | 1,200 | – -- |
1 Altonaer Jägergrenadierkomp. | 250 | – -- |
1 Nazionalscharfschützenregiment | 1,200 | – -- |
Ein Scharfschützenkorps | 1,200 | – -- |
2 Scharfschützenbataillons | 1,200 | – -- |
2 Schlittschuhläuferbataillons | 1,200 | – -- |
Ein freywilliges Bergjägerkorps | 800 | – -- |
Summe | 85,420 | Mann |
Die Artillerie ist in 3 Brigaden eingetheilt, worunter | ||
eine Bombardierkompagnie; in Allem 29 Kompagnien | 7,000 | – -- |
Organisirte Landwehrregimenter in Dänemark | ||
und Norwegen, jedes von 2 Bat. zu 8 Komp. à 200 Mann | 12,800 | Mann |
Totalsumme | 105,220 | Mann. |
und | 9000 | Pferde. |
Dazu kommen aber für den gegenwärtigen Krieg noch die Milizen auf den Inseln Bornholm, Samsöe xc., die Bürgerbewaffnung der Hauptstadt und die bürgerliche Artillerie in Helsingöer und Rendsburg, deren Stärke aber nicht genau bekannt ist; endlich die Bürgerbewaffnung in den Provinzen. Diese nach Distrikten in Kompagnien und Divisionen eingetheilt, besteht aus Infanterie, Artillerie und Kavallerie, und bildet die Armee-Reserve. Dazu sind eingeschrieben:
In Seeland 14,000 M. -- Jütland 26,000 -- -- Fünen 11,000 -- In den Herzogthümern 8,000 -- -- Norwegen 40,000 -- zusammen 99,000 --
- Das Ingenieurkorps
besteht aus 3 Brigaden, und zählt 42 Offiziere.
- Das Sappeurkorps
für die Dauer des Krieges, erst 1808 errichtet, besteht aus 4 Kompagnien.
- Militärinstitute sind:
a. Das dänische Militärinstitut zu Kopenhagen. (errichtet 1799.)
b. Das holsteinische Militärinstitut zu Rendsburg. (errichtet 1798.)
c. Das königl. Artilleriekadeteninstitut.
d. Das königl. Landkadetenkorps.
e. und das königl. norwegische Landkadetenkorps.
In diesen wird nach ihrer verschiedenen Einrichtung und Bestimmung gelehrt die dänische, deutsche und französische Sprache, Geographie, Geschichte, Naturlehre; Naturgeschichte, mathematische Wissenschaften, militärische Terminologie, Kriegsgeschichte, freye Hand- und Kartenzeichnung, Fechten, Schwimmen, Fortifikation, Garnisons- und Felddienst; Religion, Moral, etwas aus der militärischen Jurisprudenz u. s. w.
Die Uniformirung der Armee ist im Allgemeinen rothe Röcke; Kragen, Rabatten und aufschläge verschieden. Knöpfe, Kanten und Unterfutter gelb oder weiß. Blaue, gelbe oder weisse Westen; blaue, gelbe, weiße und dunkelgraue Pantalons; zur Kopfbedeckung Casquen, runde und gestülpte Hüte. Zum Theil Epaulets oder Schleifen von Gold oder Silber.
- Der königl. dänische See-Etat zählt:
- 1 Admiral (Winterfeld)
- 2 Vizeadmiräle,
- 8 Kontreadmiräle,
- 8 Kommandeurs,
- 14 Kommandeur-Kapitaine,
- 31 Kapitaine,
- 31 Kapitain-Lieutenante,
- 34 Premier-Lieutenante und
- 40 Secondlieutenante.
Die Seemacht besteht gegenwärtig noch aus einigen 20 Segeln; das Matrosenkorps ist 5,000 Mann stark, in 6 Divisionen abgetheilt und, wie bekannt, sehr geübt.
Zur Bildung für den Seedienst ward 1701 ein Seekadetenkorps und eine Navigationsschule errichtet; in dieser erhalten die Seekadeten Unterricht im Dänischen und dem Völkerrechte, in der Hand- und Militärzeichnung; in der französischen und englischen Sprache; Tanzen, Fechten, Gymnastik, Schwimmen xc.
Die dänischen Staaten in Europa haben eine Volksmenge von nicht völlig 2½ Millionen Seelen. Es ist also nach Abschlag der Weiber, Greise, Kinder, Kranken xc. beynahe der vierte Mann Soldat. Da dieses die Populationsverhältnisse weit übersteigt, so läßt sich voraussehen, daß bey einem eintretenden Frieden eine ungeheure Reduktion statt finden müsse. Nach den letzten Einrichtungen ist die Vermehrung eines jeden regulirten Regiments für den Kriegsfuß, für die Infanterie auf 450 Mann, und für die Kavallerie auf 50 Mann festgesetzt. -- Die Unterhaltung der Armee kostet gegenwärtig 3 Millionen Reichsthaler. --
Quellen.
- ↑ Neue militärische Zeitschrift. Wien 1811. Gedruckt bey Anton Strauß.