Von Bastille bis Waterloo. Wiki
Registrieren
Advertisement

Etat der englischen Expedition nach Portugall und Spanien.[]

[1]
Der Etat der englischen Expedition nach Portugall und Spanien war nach offiziellen Angaben folgender:

Kommandeur en Chef, Sir Hew Dalrymple, zweiter im Kommando GeneralLieutenant Sir H. Burrard.
Erste Division, kommandirt vom GeneralLieutenant John Hope, unter ihm, vom BrigadeGeneral Akland und GeneralMajor Ferguson, stark 5558 Mann, lauter Infanterie.
Zweiter Division, kommandirt vom GeneralLieutenant Lord Paget und unter ihm, GeneralMajor Spencer und BrigadeGeneral Nightingale, stark 5500 Mann, lauter Infanterie.
Dritte Division, kommandirt vom GeneralLieutenant Frazer, unter ihm GeneralMajor Hill und BrigadeGeneral Fane, stark 5540 Mann, lauter Infanterie.
Vierte Division, kommandirt vom GeneralLieutenant Arthur Wellesley, unter ihm, BrigadeGeneral Craufurd und GeneralMajor Murray, stark 5330 Mann, lauter Infanterie.
Reserve, kommandirt vom GeneralLieutenant Sir John Moore, unter ihm, BrigadeGeneral Anstruther und BrigadeGeneral Stuart, stark 7418 Mann, worunter 1203 Mann Kavallerie leichter Dragoner.

Ueberdem war eine zweite Expedition zum Absegeln bereit, welche aus 8000 Mann Reuterei und 15,000 Mann Fußvolk bestehen sollte, und GeneralMajor Sir Samuel Achmuty hatte Elaubniß erhalten, das 9 GarnisonBataillon zu einer Legion für Spanien einzurichten.

Die erste Expedition betrug ohne Train und Artillerie 29,246 Mann, die doch noch nicht alle in den Gefechten bei Roleja und Vimiera waren.


Genaue Etat der Englischen Expedizion nach Portugal und Spanien.[]

[2]
Folgendes ist der genaue Etat der Englischen Expedizion nach Portugal und Spanien: Kommandeur en Chef, Sir Hew Dalrymple; zweyter im Kommando, Generallieutenant Sir H. Burrard. Erste Division, kommandirt vom Generallieut. John Hope: 2. Inf. Reg. 738 Mann, 4. Inf. Reg. 1. Bat. 940 M., 28. Inf. Reg. 1. Bat. 1000 M., Brig. General Ackland; 79. Inf. Reg. 1. Bat. 1000 M., 91. Inf. Reg. 1. Bat. 940 M., 92. Inf. Reg. 1. Bat. 940 M., Gen. Maj. Ferguson. Zweyte Division, kommandirt vom Generallieut. Lord Paget: 6. Infant. Reg. 1. Bat. 900 M., 29. Inf. Reg. 1. Bat. 800 M., 31. Inf. Reg. 1. Bat. 900 M., Gen. Maj. Spencer; 5. Inf. Reg. 1. Bat. 1000 M., 30. Inf. Reg. 1. Bat. 950 M., 82. Inf. Reg. 1. Bat. 950 M., Brig. Gen. Nightingale. Dritte Division, kommandirt vom Gen. Lieut. Frazer: 9. Inf. Reg. 1. Bat. 900 M., 9. Inf. Reg. 2. Bat. 950 M., 42. Inf. Reg. 2. Bat. 950 M., Gen. Maj. Hill.; 36. Inf. Reg. 1. Bat. 900 M., 45. Inf. Reg. 1. Bat. 950 M., 97. Inf. Reg. 1. Bat. 790 M., Brig. Gen. Fane. Vierte Division, kommandirt vom Generallieut. Arthur Wellesley: 20. Inf. Reg. 1. Bat. 600 M., 38. Inf. Reg. 1. Bat. 980 M., 7. Inf. Reg. 1. Bat. 950 M., Brig. Gen. Crawfurd; 4 Bat. leichter Infanterie von der deutschen Legion 2800, Gen. Maj. Murray. Reserve, kommandirt vom Gen. Lieut. Sir John Moore: 18. Regiment leichter Dragoner 640 M., 3. Reg. deutsche leichte Drag. 563 M.; 32. Inf. Reg. 2. Bat. 955 M., 32. Inf. Reg. 2. Bat. 820 M., 95. Inf. Reg. 2. Bat. 900 M., Brig. Gen. Anstruther; 43. Inf. Reg. 2. Bat. 800 M., 60. Inf. Reg. 2. Bat. 940 M., 2 deutsche leichte Inf. Bat. 1800 M., Brig. Gen. Stuart. Rekapitulazion: Erste Division 5558 M., zweyte Div. 5500 M., dritte Div. 5440 M., vierte Div. 5330 M., Reserve 7418 M., Total 29,246 Mann. Die Artillerie, Train xc. sind in obiger Angabe nicht mitbegriffen. Ueberdies war noch eine zweyte Expedizion bestimmt, sogleich unter Kommando des Gen. Lieut. Sir David Baird, von Cork abzugehen, die aus 8000 Mann Kavallerie und 15,000 M. Infanterie bestehen sollte. Generalmajor Sir Samuel Auchmuty hatte Erlaubniß erhalten, sein Korps, das 9. Garnisonbataillon, zu einer Legion für den Spanischen Dienste zu formiren. (Das Morning-Chronicle giebt die Zahl der Truppen, die nach Spanien, und besonders nach Portugal bestimmt waren, auf 60,000 Mann an. Viele Landwehr- oder Miliz-Regimenter hatten Bittschriften eingegeben, nach Spanien übergeschifft zu werden. Auch sollen sich die katholischen Irrländer anerbothen haben, 60,000 Mann auf die Spanischen Küsten überzusetzen, wenn ihnen das alte Gesuch gleicher Bürgerlicher Rechte bewilliget würde.) Etat des ganzen Stabes. Generallieutenants: Sir Harry Burrard, von der Garde; Sir John Moore, vom 52. Reg.; John Hope, vom 92. Reg.; (Gordon Hochländer) M'Kenzie Frazer, vom 78. Reg.; (Roßshire Hochländer) Lord Paget, vom 7. Reg. der Königin leichter Dragoner. Generalmajors: Murray, vom Königs Reg. aus Maltha; E. Paget, vom 28. Inf. Reg.; Lord William Bentink, Hill, Bowes u. s. w. Ferner waren beym Stabe: Brigadegeneral R. Stewart (Bruder des Lords Castlereagh), Generaladjutant; der Brigadegen. Clinton, von der Garde; die Kapitäns Stewart und Cathcart; Generalquartiermeister, Oberst Murray, von der Garde; Oberstlieutenant Delancey; Hospitalinspektor Dr. Ferguson; Generalkommissär, J. Kennedy, Esq.; Gehülfen, Gauntelet und J. Murray, Esqrs. xc.


Die Engländer in Portugal und Spanien.[]

[3]

[Oktober]

Die Landung der Engländer in Portugal und Spanien ist schon längst behauptet, von andern aber geläugnet worden. Jetzt wissen wir bestimmt, daß solche wirklich erfolgt ist, denn wir lesen diese Nachricht in Französischen Blättern, und wir wissen auch soviel, daß Gefechte vorgefallen sind. Man erzählt uns freilich nicht, auf welcher Seit der Vortheil gewesen sei, und wir sollen dieses errathen, aber aus den Bewegungen der Französischen Armee-Korps, besonders aus dem des Herzogs von Abrantes (Junot), war leicht zu urtheilen, daß sich solcher nicht in der besten Lage befand, weil er sich theils zurückzog, und theils seine Truppen so concentrirte, um in einer vortheilhaften Stellung die nöthige Unterstützung zu erwarten. Das Gerücht, daß dieser General in Englische Gefangenschaft gerathen und sich im Londner Tower befinde, womit man sich vor einiger Zeit unterhielt, war viel zu voreilig, und wie wir jetzt wissen, ganz unrichtig, aber leicht möglich ist, was man nun erzählt, daß Marschall Junot zu kapituliren sich genöthigt gesehen, weil man hinzufügt, er habe Mangel on Lebensmitteln gehabt, und dieses nicht unwahrscheinlich ist, wenn man bedenkt, daß auf der einen Seite sich Engländer, und auf der andern Insurgenten befanden, die beide sich bemühten, den Französischen Truppen allen Proviant abzuschneiden.

Auch in Spanien landeten Engländer an verschiedenen Orten, wie uns selbst Französische Blätter berichten, wenn sie aber auch gegenwärtig sich ausbreiten und allerhand Unternehmungen wagen, so kann man annehmen, daß solches nur von kurzer Dauer sein werde, denn Napoleon hat versprochen, noch in diesem Jahr die Ruhe in Spanien herzustellen, und da er bisher, was die Kriegs-Unternehmungen betraf, pünktlich Wort gehalten, so haben wir keine Ursachen zu zweifeln, er werde alle Kräfte aufbieten, sein gegebenes Wort in Erfüllung zu bringen. Man sieht schon aus der Anrede, die er unlängst auf der Parade hielt, wie ernstlich er es mit Vertreibung der Engländer aus Spanien meine, wenn er sich nicht bloß mit Einnahme der Provinzen begnügen wollte, sondern auch von Gibraltar sprach, und wahrlich, man hat keinen Grund, an Realsirung seines grossen Plans zu zweifeln, es müßte ihn anders bei dieser Expedition das Glück gar nicht mehr begünstigen wollen. Genug, es sind Engländer sowohl in Portugal als in Spanien, ob sie aber nicht in Zeit von wenigen Monaten vertrieben sein werden, das ist eine Frage, deren Beantwortung von zu vielen Umständen abhängen wird, um gegenwärtig über das alles etwas Bestimmtes sagen zu können.


Die neuesten Nachrichten aus England.[]

[4]

[Oktober]

Was wir durch den Moniteur aus den Englischen Zeitungen wissen, und ins besondere, was Portugal betrifft, stimmt mit den bisherigen Gerüchten gar nicht überein, nach welchen der Herzog von Abrantes als Kriegsgefangener sich bereits in London befinden sollte. Die Englischen Nachrichten gehen zwar nur bis den 13ten September, aber in solchen ward nicht nur mehrerer zum Nachtheil der Engländer ausgefallenen Gefechte erwähnt, sondern auch von der festen Position gesprochen, die der Herzog bei dem Fort St. Julien genommen, und hiernach zu urtheilen, besonders wenn die Armee auf 6 Monate lang mit Lebensmitteln versehen wäre, würde es schwer halten, sie zu besiegen. Nun spricht man freilich von noch neuern Nachrichten, und man will die Kapitulationspunkte des Herzogs von Abrantes mit den Engländern schon in der Hofzeitung gelesen haben, aber diese werden so vortheilhaft für die Franzosen angegeben, daß der ganzen Erzählung nichts weiter als die Wahrscheinlichkeit mangelt, um unsre Leser mit dergleichen Gerüchten zu unterhalten.

Die Engländer klagen selbst, daß die Berichte des Generals Wellesley von den Vortheilen, die in Portugal erfochten worden, viel zu übertrieben gewesen sind, und wir dürfen uns daher in Deutschland keinesweges wundern, wenn ein falsches Gerücht das andere jagt, besonders da es uns an Englischen Blättern fehlt, und wir bloß von Zeit zu Zeit nur wenige Neuigkeiten von dem Portugiesischen Kriegstheater über Frankreich erhalten.


Zeitungsnachrichten.[]

[1808]

Großbrittanien. [5]

Trotz des schlimmen Ausgangs jener ersten Versuche des Generals Spencer gegen Cadiz, scheint es, unsere Regierung habe noch Hoffnung glücklicherer Erfolge. Ohne noch zu wissen, auf welchen Punkt Spaniens sie ihre Streitkraft hinwenden soll, sendet sie vorläufig gegen dies Königreich 30,000 Waffen aller Art, 600 Tonnen Munizion, 4 Millionen Patronen, mehrere Artilleriegegenstände xc. Alle diese Einschiffungen geschehen zu Woolwich. Man weiß aber nicht, an welchen Ort auf den Spanischen Küsten sie gebracht werden. Der Oberste Dyer soll in einer auf diese Rüstungen Bezug habenden militärischen Sendung abgereist seyn.

Großbrittanien. [6]

Auch von den Englischen Truppen, welche zur Vertheidigung der Insel Sizilien dienen, sind 3 Regimenter eingeschifft worden, um sie an die Spanischen Küsten zu transportiren.

Großbrittanien. [7]

London vom 4. July. Die Expedizion des Sir Arthur Wellesley war am 25. Juny noch nicht von Cork abgesegelt. Zu Chatham werden mehrere Transportschiffe ausgerüstet. Von der Bank giengen vorgestern 20 Wagen mit Geld nach Portsmouth ab.

Großbrittanien. [8]

Die Expedizion, die im Begriff war, von Cork abzusegeln, besteht aus 7840 Mann.

Großbrittanien. [9]

Cork den 12. Jul. "Heute Morgen segelte die Expedizion unter Sir Arthur Wellesley von hier ab. Die Kriegsschiffe Donnegall, Resistance und Crocodill begleiten sie. Die eingeschifften Truppen sind folgende: ein Detaschement vom 20. Dragonerregiment, das 5., 9., 36., 38., 40., 45., 60. Regiment (5. Bataillon), das 71. und 91. Infanterieregiment, und 2 Abtheilungen von Kommissariatpferden. Sir Arthur Wellesley befindet sich mit dem Stabe am Bord des Donnegall."

Die vom Tajo zu Portsmouth angekommene Fregatte la Gloire begegnete am 14. Jul. der Expedizion unter Kommando von Sir A. Wellesley unterm 48. Grad der Breite und 9. Grad der Länge.

Die Truppen der von Cork abgesegelten Expedizion werden unter dem Generallieutenant Wellesley, von dem Generalmajor Hill und Ferguson, und von den Brigadegenerals Fane und Craufurd kommandirt.

Großbrittanien. [10]

Wellesley segelt mit seiner Expedizion nach den atlandischen Gewässern. Tanger auf der Afrikanischen Küste in der Meerenge von Gibraltar wurde den Transportschiffen als Vereinigungspunkt angewiesen, im Fall sie auf der Fahrt getrennt werden sollten. Auch hatten sie den Befehl, die Meerenge nicht ohne Schutz zu durchschiffen.

Großbrittanien. [11]

In der Zeitung von Carlscrona liest man folgende Nachrichten aus England: Am 31. July ist die Hannöversche Legion, verstärkt durch die Division des Gen. Anstruther, von Plymouth nach den Spanischen Küsten abgesegelt. In den Deputirten der Insurgenten in London ist noch der Adm. Apadoca gekommen. Marquis Wellesley ist am Ende des July mit seiner Expedizion von 14,000 Mann einige Stunden von Lissabon gelandet. Schon vorher waren 1000 Seesoldaten unweit Oporto ans Land gesetzt worden. Nach Corunna gegen wieder regelmässige Paketböte. Sir Arthur Wellesley hatte vor seiner Ankunft bey Lissabon mit dem Bischof von Oporto eine Unterredung gehabt. Die Insurrekzionsjunta von Asturien hat sich eine Garde von 500 Mann zugelegt. Zu Coimbra haben die Studenten die Feder mit dem Degen vertauscht. Ausser dem Gen. Castannos werden die Spanischen Insurgenten von den Generalen Palafox, de la Cuesta, Cervellon, Llamos, Caro xc. kommandirt.

Spanien. [12]

Nr. 24. Den 19. August. Aus London hat man die wiederholte Nachricht, nächstens sollten 40,000 Engländer unter den Generalen Dalrymple, Moor, Wellesley und Spencer, landen, und ihr Hauptquartier in Gibraltar seyn. Beym Angriffe der Festung Rosas verloren die Franzosen viele Todte und 200 Gefangene. Ihre, aus Barcellona gegen Hostalric vorgerückte Division, ist nun von den Unsrigen, eingeschlossen.

Portugall. [13]

Aus den Englischen Bulletins, welche über die letzten Vorfälle in Portugal zu Gothenburg verbreitet sind, führen die Französischen Blätter auch noch an, in dem Treffen bey Zambueska am 17. August sey dieselbe 6000 Mann stark, und von den Generalen Laborde und Bernier kommandirt gewesen. Am 21. bey Bineira habe Gen. Junot selbst den Oberbefehl geführt, und seine ganze Macht, die sich auf 14,000 Mann belaufen, beysammen gehabt. Englischer Seits habe Gen. Wellesley kommandirt, und obgleich während des Treffens Gen. Burrard, der höher im Range stehe, angekommen sey, so habe er sich doch in keine Disposizion gemischt. Nach dem Treffen sey Gen. Dalrymple angelangt, und habe das Kommando übernommen. Bey der Englischen Armee hätten sich Verhältnißmässig wenig Portugiesische Truppen befunden.

Die Gothenburger Blätter enthalten ferners Folgendes aus London vom 6. Sept.: Nach der Hofzeitung vom 3. d. sind in Portugal drey Gefechte vorgefallen, und zwar das erste am 15. Aug. bey Lourinha; das zweyte am 17. Aug. bey Roleia, und das dritte am 21. Aug. bey Vineira. Unser gesammter Verlust an Todten, Verwundeten und Vermißten beträgt 1288 Mann. -- Das Schiff Thunderer ist von Palermo zu Plymouth angekommen. Sir Charles Cotton war mit seiner Flotte bey Lissabon, Lord Collingwood bey Kadix. Die Flotte des Admirals Thornborough, die an den südlichen Französischen und Spanischen Küsten kreuzte, bestand aus 13 Schiffen.

London, den 13. Sept. Wir erhielten, sagt the Times, aus Portugal die Nachricht von drey neuen Treffen zwischen unserer und der Französischen Armee am 16., 17. und 21. August, in denen wir mehrere Stabsoffiziere und 400 Todte und 600 Verwundete verloren. Am 17. hatten wir unser Hauptquartier zu Villaverde. Nach dem Rückzug eines halben Tagmarsches wurden wir am 21. in unserer Posizion von Vineira angegriffen, das 20. Dragonerregiment und Spencer's Korps, die Oberstlieutenants Lake und Taylor fielen, und ihr Korps litten sehr. Wir haben fast keine Kavallerie, die Franzosen dagegen eine zahlreiche. 3 bis 500 Gefangene machten die Franzosen. Nach der Schlacht vom 21. zogen wir unsere Macht an den Ufern des Meeres bey Maceira zusammen. Die Franzosen blieben in ihrer Stellung, wo sie sich zu verstärken schienen. Die 15 Kanonen, die wir auf unserm Marsche eroberten, sind eisene, welche die Französischen Vorposten aus den Schlössern in den Gebirgspässen weggeführt hatten. Die Französische Kavallerie ist furchtbar. Unsere Infanterie soll aber nach Moore's Ankunft zahlreicher als die Französische seyn. Wenn es wahr ist, daß der Herzog von Abrantes die Befestigungen von St. Julien in ein verschanztes Lager mit 500 Kanonen besetzt verwandelte, so würde ihn, wenn es uns auch gelänge ihn in seiner jetzigen Stellung, welche Lissabon deckt, zu überwältigen, nichts hindern, sich in sein Lager, das auf 6 Monate verproviantirt ist, zurückzuziehen. Die Franzosen würden also Zeit haben, und von Douro her zu umgehen. Nach Cork wurde am 5. der Befehl gesendet, daß Sir David Baird sogleich unter Segel gehen soll. Die Truppen müssen ihre Bagage zurücklassen. Den letzten Nachrichten aus Paris zu Folge hat Napoleon [≡] erklärt, daß er Gewalt gebrauchen würde, und daß "die Angelegenheiten Spaniens unwiderruflich bestimmt wären" Wir hoffen, die Spanier werden bald diesen grossen Kampf bestehen können. Unserer Ehre befiehlt und, ihnen mit aller unserer Macht zu helfen. Die Macht unsers Feindes ist allenthalben in Bewegung; 80,000 seiner alten Truppen gehen über die Pyrenäen, und die Englischen Truppen haben schon gezeigt, daß sie sich mit ihnen messen können.

Spanien. [14]

Der Feldzug in Spanien wird übrigens von den Engländern als ein wahrer Kreuzzug betrieben. Die Gerüchte sagen nämlich, daß nicht nur ein Korps Portgiesen übers Meer her aus Brasilien, sondern auch eine Armee von 80,000 berittenen Mauren aus Afrika, zur Unterstützung der Spanier von ihnen herbeygeschafft werden soll. Sie selbst sollen eine grosse Anzahl Truppen in Katalonien und Valencia ans Land gesetzt haben.

Man vernimmt, daß die Einschiffung der ersten Französischen Division in Portugall, 6000 Mann stark, schon vor sich gieng. Die Russische Flotte segelte am 12. Sept. nach England ab. Sieben Englische Linienschiffe begleiten sie. Die an den Ufern des Tejo angekommenen Spanier kehren an den Ebro zurück. Ihnen folgen 20,000 Mann von der Englischen Armee unter dem Kommando des Generals Moore. Eine neue Expedizion, 11,000 Mann stark, segelte von Falmouth ab, und die Spanier unter dem Marquis de la Romana, sollen in Nordspanien gelandet haben. Alle diese Nachrichten scheinen den Franzosen den Vortheil zu versprechen, Mann gegen Mann mit dem Feinde zu kämpfen, der bis jetzt den Krieg nur durch Vermeidung desselben verlängerte.

Politische Notizen. [15] [Oktober]

In Londoner Blättern wird gesagt, man sei gegenwärtig in Ueberlegung begriffen, ob die Engländer, die sich in Portugal nahe an 60000 Mann stark zusammen gezogen haben sollen, den Spanischen Insurgenten in dem bevorstehenden Winterfeldzug zu Hülfe kommen, oder ob sie sich mit dem Besitze von Portugal begnügen, und erst abwarten sollen, welche Wendung die Spanischen Angelegenheiten nehmen.

Politische Notizen. [16] [November]

Die Engländer sind willens Kavallerie nach Spanien zu schicken, weil die Insurgenten über Mangel klagen und versichern, ihr Verlust sei bloß dadurch entstanden, daß es ihnen bisher an Kavallerie gefehlt habe.

Spanien. [17]

Zu Corunna wurden in den ersten Oktobertagen Quartiere für 40,000 Mann Brittischer Infanterie und 8bis 9000 Mann Reiterey gemacht. -- Die Englische Armee in Portugall rückte (die wenigen Besatzungen ausgenommen) in Eilmärschen nach Castilien. Ende Oktobers sollten in Allem bis 110,000 Mann Brittischer Truppen in Spanien und Portugall seyn, und selbe Sir John Moore en Chef kommandiren.

Politische Notizen. [18] [November]

Die Englische Expedition unter Baird ist nun von Falmouth nach Spanien abgesegelt. Sie bestand aus 200 Transportschiffen, und die Anzahl der Truppen betrug über 12000 Mann nebst 850 Pferden. Nach deren Ankunft besteht die Englische Armee in Portugall und Spanien überhaupt aus 45000 Mann.

Mancherlei aus Englischen Blättern. [19]

Wichtiger als diese und ähnliche Bemerkungen sind mehrere Stellen aus neuern Blättern, daher einige im Auszuge. So heißt es z. B. in der Morning Chronikle: Endlich haben sich die Minister entschlossen, ein Korps Kavallerie nach Spanien zu schicken. Diese Truppengattung hätte man aber statt im Oktober im Julius einschiffen sollen. Vor Ankunft dieser Reiterei darf man auf nichts Entscheidendes rechnen, denn die Spanier sind mit allem ihren Muth nicht in der Lage, dem Feinde Schlachten liefern zu können. Welche Vortheile hätte man nicht hoffen dürfen, wenn die jetzt unter dem tapfern Sir John Moore nach Spanien bestimmte Armee vor drey Monaten dort gewesen wäre. Die Insurgenten hielten dringend um diesen Beistand an, klagten über ihren gänzlichen Mangel an Kavallerie, ob sie sich gleich auf ihre Infanterie verlassen könnten. Allein auch dieses Vertrauen hat sich durch den Erfolg nicht bestätigt. Doch es ist und bleibt der Umstand, daß man die versprochene Kavallerie nicht früher schickte, allerdings die Hauptsache, worauf Sir Arthur Welleslei seine Vertheidigung bauen konnte, ohne daß man im Stande war, ihm etwas zur Last zu legen.

Großbrittanien. [20]

In dem Londoner Journal, the Traveller, las man folgende Auszüge aus Briefen von der Flotte in Portugall:

"IV. Vom 1. Okt. Sir Hew Dalrymple ist abgerufen; Sir Harry Burrard befehligt die Truppen in Portugall, und Sir John Moore die, welche nach Spanien marschiren. Sir Hew Dalrymple geht nicht nach Gibraltar zurück, sondern Gen. Lieut. Drummond ersetzt ihn dem Vernehmen nach im dortigen Kommando."

London, den 17. Okt. (Ueber Frankreich.) Die Minister schicken nun auch ein Kavalleriekorps nach Spanien, das aus 8 Dragonerregimentern besteht, und das zum Theil schon eingeschifft ist. Schon lange suchten die Insurgenten um ein Hülfskorps von Kavallerie nach. Auch ist es einer der Vertheidigungsgründe des Gen. Wellesley wegen der abgeschlossenen Uebereinkunft, daß es ihm an Kavallerie gebrach. -- Es gieng die Rede, die Befehlshaber der Brittischen Armee in Portugall würden zurückberufen, und der Oberbefehl dem Herzoge von York übertragen werden.

Großbrittanien. [21]

London, den 12. Octob. Der Prinz von Wallis ist gestern Morgens zu Portsmouth angekommen, um sein Regiment (10. Drag. Reg.) einschiffen zu sehen. Der Prinz hielt eine den Umständen angemessene Anrede an selbes. -- Der Herzog von Clarence begiebt sich heute nach Portsmouth, um die letzte Division des nämlichen Regiments einschiffen zu sehen, in welchem sein Sohn Fitz-Clarence als Cornet dient. ---Der Herzog von Cumberland geht nach Falmouth, wo sich sein schönes Dragoner-Regiment einschifft. Das Regiment des Lord Paget ist beständig zu St. Helena. Nach dem 15. wird die schwere Brigade eingeschifft. Der Brigadegeneral Slade ist zu Portsmouth, und übernimmt das Kommando einer nach Spanien bestimmten Brigade Dragoner, welche aus dem 7. und 10. Regiment besteht. Das 7. wurde eingeschifft vor 15 Tagen, ist aber durch widrige Winde zurückgehalten. Das 15. leichte Dragonerregiment hat Ordre erhalten, von Ipswich abzugehen, um sich einzuschiffen, und man hofft, daß die Transporte in 14 Tagen fertig seyn werden. Das 7. und 10. Dragonerregiment müssen sich nach Falmouth begeben. -- Deßgleichen schiffen sich das 3. und 4. Dragonerregiment -er Garde, und das 14. und 15. leichte Dragonerregiment ein.

Großbrittanien. [22]

London den 19. Okt. General Dalrymple und Scott sind aus Portugall in England angekommen. Sie landeten gestern zu Portsmouth, und begaben sich sogleich nach London auf den Weg.

John Moore ist zum Oberbefehlshaber der Brittischen nach Spanien bestimmten Armee ernannt. Das Kommando nach ihm führt Gen. Lieut. Wellesley. Baird segelt mit seiner Division gerade nach der Nordküste von Spanien, um mit Moor's Heer, das aus Lissabon herbeyrückt, gemeinschaftlich zu agiren. Bairds Division, wenn sie vereinigt ist, macht 40,000 Mann Infanterie und 6000 Mann Kavallerie unter Lord Paget aus.

Sir David Baird ist am 16. Okt. mit seiner Expedizion von Falmouth wirklich nach Spanien abgegangen; sie besteht aus 230 Transportschiffen, unter Eskorte der Loire, des Champion und der Amelia.

Politische Notizen. [23] [November]

Die katholischen Irländer (wie es in Englischen Blättern heißt,) sollen sich erboten haben, ein Korps von 60000 Mann zum Dienst in Spanien zu stellen, wofern man ihnen dargegen die Abstellung ihrer Beschwerden zusichern wolle.

Spanien. [24]

Die Expedizion des Generallieutenants Baird, und die besonders eingeschifften 10 Brittischen Dragoner-Regimenter sind bereits theils zu Corunna, theils zu St. Ander ausgeschifft, und für eine vierte Expedizion Quartiere gemacht.

Großbrittanien. [25]

Im Journal de l'Empire finden sich Londoner Nachrichten vom 10. Nov. Gestern ist das vierzehnte Dragoner-Regiment hier durch nach Falmouth marschirt, wo es sich für Spanien einschiffen soll. Die bis jetzt nach Spanien gesandten Truppen ha_en größtentheils zu Corunna gelandet. Gen. Leith befindet sich mit den Truppen unter seinen Befehlen in St. Ander. Zu Corunna sind am 25. Oktober das 23. und 44. Regiment mit ihrem Gepäck und Artillerie ausgeschifft worden. Man verlegte sie in Baraken, und am 27. sollten sie über Betanzos weiter marschiren. Das 14. Regiment und ein Gardebataillon sollten ihnen folgen. Alle diese Truppen ziehen nach Burgos, wo sich die ganze Englische Macht versammeln sollte, denn Gen. Moore soll mit seiner Armee aus Portugal über Salamanca und Valladolid eben daselbst eintreffen. In Portugal werden nur 10,000 Mann zurückbleiben. Die zu Corunna gelandeten Korps werden vermuthlich auf ihrem Marsche die nördlich von L_on liegenden Berge, so wie die Städte P_lencia und Benavente, rechts liegen lassen. (Der Inhalt des 5. und 6. Französ. Armee-Bülletins bestättigt, daß weder die Brittische Hauptarmee unter Moore bis zum 18. Nov. am Duero, -- noch auch Bairds Armeekorps zur Verstärkung Romanos und Blakes, von Corunna her, angekommen seyn müsse.)

Großbrittanien. [26]

Sowohl aus England als Irland sollen noch mehr Truppen, vorzüglich Kavallerie, nach Spanien gesendet werden. Auch soll dahin aus Irland Rindvieh, Haber und Heu geschaft werden. 20,000 Mann, die von Portugall nach Spanien aufbrachen, fanden das Land unvermöglich, sie mit Lebensmitteln zu versehen. Es war am 11. Okt., daß von den 10 Englischen nach Spanien bestimmten Regimentern in Portugal, die erste Division auf dem Wege nach Almeida aufbrach. Lord Cathcart ist zum Kommandanten der übrigen Brittischen Armee in Portugal bestimmt.

Wir haben ein Schreiben von einem Offizier der Armee in Portugal erhalten, worin gemeldet wird, daß fast alle unsere Truppen daselbst krank sind. Ferner erfahren wir, daß 7000 Engländer den Befehl erhalten haben, sich von Malta und Sizilien nach Spanien zu begeben. Wir wünschen sehr, daß es wahr seyn möge. Denn in Spanien wird sich das Schicksal von Sizilien und Italien entscheiden, und darum sollten alle unsere Streitkräfte dorthin geschickt werden.

Großbrittanien. [27]

Aus dem Times. Wie wir vernehmen, ist man Willens, sowohl aus England als aus Irland noch mehr Truppen nach Spanien zu schicken. Die neulich von Portsmouth abgesegelten Transportschiffe kehren sogleich unter Begleitung von 2 Fregatten dahin und nach Cork zurück. Da dies meistens Kavallerietransportschiffe sind, so wird wahrscheinlich die neue Expedizion hauptsächlich aus dieser Truppengattung bestehen. Auch soll die Regierung Willens seyn, Pökelfleisch aus Irland, und Haber und Heu aus England in grosser Menge zu Verpflegung der Truppen nach Spanien zu schicken. -- Unter den zu Portsmouth nach Spanien eingeschifften Dragonerregimentern befinden sich 6 Personen aus dem Unterhause. Ueberhaupt aber dienen 40 Mitglieder der Kammer der Gemeinen bey den Truppen in Spanien und Portugal.

Artikel aus dem Englischen Journal: The Times. [28]

Wir sind unterrichtet, daß sich die Regierung vorgenommen hat, aus England und Irland noch mehrere Truppen nach Spanien zu schicken, deswegen gehen die Transportschiffe nach den Häfen von Portsmouth und Cork unter Begleitung zweier Fregatten.

Diese neue Expedition wird hauptsächlich aus Kavallerie bestehen. Auch werden beträchtliche Lieferungen von Hafer, Heu und Irländischen Ochsen nach Spanien abgeschickt werden. Wegen der von der Regierung nach Spanien geschickten Truppen herrschen jetzt in England bange Besorgnisse, denn sie machen den Kern unser Landmacht aus, und ihr Verlust könnte so leicht nicht ersetzt werden. Der Kaiser Napoleon zieht auf dem Kriegsschauplatz eine so furchtbare Macht zusammen, daß dadurch der Kampf sehr ungleich wird. Zwar erließ die Central-Junta den Befehl, daß alle streitbaren Männer in ganz Spanien zu den Waffen greifen sollen; allein die Erfahrung zeigte bisher, daß ein Aufstand in Masse gegen regulirte Truppen wenig vermag, und die Verwirrung oft nur um desto grösser wird. Ein Schreiben aus Lissabon vom 12. November sagt: die Zubereitungen des Abgangs von 20 Englischen Regimentern nach Spanien werden hier mit der größten Thätigkeit betrieben. Die erste Division marschirt morgen ab, und werden diese Truppen vom General Moore kommandirt werden.


Quellen.[]

  1. Chronik des neunzehnten Jahrhunderts. Fünfter Band, 1808. ausgearbeitet von Dr. Carl Venturini, herausgegeben von G. G. Bredow. Altona bei Johann Friedrich Hammerich. 1811.
  2. Wiener-Zeitung. Nro 84. Mittwoch, den 19. Oktober 1808.
  3. Neues Politisches Journal oder: Der Kriegsbote. Hamburg, Büreau für Litteratur, 1808.
  4. Neues Politisches Journal oder: Der Kriegsbote. Hamburg, Büreau für Litteratur, 1808.
  5. Wiener-Zeitung, Nro 58. Mittwoch, den 20. July 1808.
  6. Wiener-Zeitung. Nro 64. Mittwoch, den 10. August 1808.
  7. Wiener-Zeitung. Nro 65. Sonnabend, den 13. August 1808.
  8. Wiener-Zeitung. Nro 66. Mittwoch, den 17. August 1808.
  9. Wiener-Zeitung. Nro 68. Mittwoch, den 24. August 1808.
  10. Wiener-Zeitung. Nro 72. Mittwoch den 7. September 1808.
  11. Wiener-Zeitung. Nro 77. Sonnabend, den 24. September 1808.
  12. Wiener-Zeitung. Nro 81. Sonnabend, den 8. Oktober 1808.
  13. Wiener-Zeitung. Nro 81. Sonnabend, den 8. Oktober 1808.
  14. Wiener-Zeitung. Nro 87. Sonnabend, den 29. Oktober 1808.
  15. Neues Politisches Journal oder: Der Kriegsbote. Hamburg, Büreau für Litteratur, 1808.
  16. Neues Politisches Journal oder: Der Kriegsbote. Hamburg, Büreau für Litteratur, 1808.
  17. Wiener-Zeitung. Nro 91. Sonnabend, den 12. November 1808.
  18. Neues Politisches Journal oder: Der Kriegsbote. Hamburg, Büreau für Litteratur, 1808.
  19. Neues Politisches Journal oder: Der Kriegsbote. Hamburg, Büreau für Litteratur, 1808.
  20. Wiener-Zeitung. Nro 91. Sonnabend, den 12. November 1808.
  21. Wiener-Zeitung. Nro 92. Mittwoch, den 16. November 1808.
  22. Wiener-Zeitung. Nro 93. Sonnabend, den 19. November 1808.
  23. Neues Politisches Journal oder: Der Kriegsbote. Hamburg, Büreau für Litteratur, 1808.
  24. Wiener-Zeitung. Nro 94. Mittwoch, den 23. November 1808.
  25. Wiener-Zeitung. Nro. 99. Sonnabend, den 10. Dezember 1808.
  26. Wiener-Zeitung. Nro 103. Sonnabend, den 24. Dezember 1808.
  27. Wiener-Zeitung. Nro 104. Mittwoch, den 28. Dezember 1808.
  28. Neues Politisches Journal oder: Der Kriegsbote. Hamburg, Büreau für Litteratur, 1808.
Advertisement