Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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<big><tt>Königstein</tt></big>,<ref>Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1806.</ref> berühmte und unüberwindliche '''Bergfestung''' im [[Meißnischer Kreis|Meißner Kreise]], an den Böhmischen Gränzen, nebst einem '''Städtchen''' gleiches Namens, an der [[Elbe]], dem [[Kurfürstentum Sachsen|Churfürsten zu Sachsen]] gehörig. Der Berg, auf dem die Festung liegt, hat, von der Oberfläche der [[Elbe]] an, 950 Ellen in der Höhe, und kann in einer guten halben Stunde umgangen werden. Der Bau der Festung Königstein ist unter Kurfürst Christian I 1589 angefangen, und nachher, besonders aber seit 1731 recht vollständig gemacht worden. Sie hat einen einzigen sehr wohl verwahrten Zugang. Sie kann weder unterminirt, noch von den umliegenden Bergen beschossen, noch ausgehungert werden, weil ausser dem gesammelten Vorrathe hinlängliches Ackerland, auch Holz in der hohen Ebene ist, um die kleine Besatzung zu versorgen. Ferner enthält sie Gärten, Magazine, Cisternen zu Sammlung des Regen- und Schneewassers, und einen 900 Ellen tiefen gangbaren Brunnen; sie kann auch die [[Elbe]] und das unter ihr gelegene Städtchen mit ihren Kanonen bestreichen. Sie hat beständig ihren Commandanten, nebst hinlänglicher Besatzung. Die Zahl der Menschen auf der Festung belief sich im J. 1781 auf ohngefähr 550 wovon 4000 zum Militaire gehörten. Man findet fast alle Handwerker, aber alle sind Soldaten. Die Staatsgefangenen werden in der sogenannten Georgenburg verwahrt. Am Fuße des Bergs ist ein Wirthshaus, die neue Schenke genannt, wo diejenigen, so in Wagen ankommen und die Festung besehen wollen, aussteigen müssen. Unter ihre vornehmsten Merkwürdigkeiten gehört das Zeughaus, das sogenannte Pagenbette, (ein schmaler Absatz der Mauer, auf welchem ein Page, Namens von Grünau, einst, ohne herunter zu fallen, soll geschlafen haben,) das große Weinfaß, (so auf 3709 Dresdner Eimer enthält) die Kirche, die Keller, und der gegen über stehende rauhe Lilienstein. Im Jahre 1756 ward diese Festung während des Krieges für neutral erklärt, und blieb mit Sächsischer Garnison besezt. <big>Königstein</big> das '''Städtchen''', am Fuß des Bergs, besteht nur aus zwey Strassen, die sich in der Mitte durchschneiden, und hat 1046 Einwohner, welche von der Bierbrauerey und Weberey leben.
'''Königstein''', berühmte und unüberwindliche '''Bergfestung''' im [[Meißnischer Kreis|Meißner Kreise]], an den Böhmischen Gränzen, nebst einem '''Städtchen''' gleiches Namens, an der [[Elbe]], dem [[Kurfürstentum Sachsen|Churfürsten zu Sachsen]] gehörig.
 
   
Der Berg, auf dem die Festung liegt, hat, von der Oberfläche der [[Elbe]] an, 950 Ellen in der Höhe, und kann in einer guten halben Stunde umgangen werden.
 
   
 
==Quellen.==
Der Bau der Festung Königstein ist unter Kurfürst Christian I 1589 angefangen, und nachher, besonders aber seit 1731 recht vollständig gemacht worden.
 
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Sie hat einen einzigen sehr wohl verwahrten Zugang. Sie kann weder unterminirt, noch von den umliegenden Bergen beschossen, noch ausgehungert werden, weil ausser dem gesammelten Vorrathe hinlängliches Ackerland, auch Holz in der hohen Ebene ist, um die kleine Besatzung zu versorgen. Ferner enthält sie Gärten, Magazine, Cisternen zu Sammlung des Regen- und Schneewassers, und einen 900 Ellen tiefen gangbaren Brunnen; sie kann auch die [[Elbe]] und das unter ihr gelegene Städtchen mit ihren Kanonen bestreichen.
 
 
Sie hat beständig ihren Commandanten, nebst hinlänglicher Besatzung. Die Zahl der Menschen auf der Festung belief sich im J. 1781 auf ohngefähr 550 wovon 4000 zum Militaire gehörten. Man findet fast alle Handwerker, aber alle sind Soldaten. Die Staatsgefangenen werden in der sogenannten Georgenburg verwahrt. Am Fuße des Bergs ist ein Wirthshaus, die neue Schenke genannt, wo diejenigen, so in Wagen ankommen und die Festung besehen wollen, aussteigen müssen.
 
 
Unter ihre vornehmsten Merkwürdigkeiten gehört das Zeughaus, das sogenannte Pagenbette, (ein schmaler Absatz der Mauer, auf welchem ein Page, Namens von Grünau, einst, ohne herunter zu fallen, soll geschlafen haben,) das große Weinfaß, (so auf 3709 Dresdner Eimer enthält) die Kirche, die Keller, und der gegen über stehende rauhe Lilienstein.
 
 
Im Jahre 1756 ward diese Festung während des Krieges für neutral erklärt, und blieb mit Sächsischer Garnison besezt.
 
 
 
'''Königstein''' das '''Städtchen''', am Fuß des Bergs, besteht nur aus zwey Strassen, die sich in der Mitte durchschneiden, und hat 1046 Einwohner, welche von der Bierbrauerey und Weberey leben.
 
 
 
==Quellen und Literatur.==
 
*Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1806.
 
 
[[Kategorie: Festungen|Königstein]]
 
[[Kategorie: Festungen|Königstein]]
 
[[Kategorie: Elbe]]
 
[[Kategorie: Elbe]]

Version vom 9. Mai 2020, 20:54 Uhr

Königstein.


SectieKönigsstein

Königstein,[1] berühmte und unüberwindliche Bergfestung im Meißner Kreise, an den Böhmischen Gränzen, nebst einem Städtchen gleiches Namens, an der Elbe, dem Churfürsten zu Sachsen gehörig. Der Berg, auf dem die Festung liegt, hat, von der Oberfläche der Elbe an, 950 Ellen in der Höhe, und kann in einer guten halben Stunde umgangen werden. Der Bau der Festung Königstein ist unter Kurfürst Christian I 1589 angefangen, und nachher, besonders aber seit 1731 recht vollständig gemacht worden. Sie hat einen einzigen sehr wohl verwahrten Zugang. Sie kann weder unterminirt, noch von den umliegenden Bergen beschossen, noch ausgehungert werden, weil ausser dem gesammelten Vorrathe hinlängliches Ackerland, auch Holz in der hohen Ebene ist, um die kleine Besatzung zu versorgen. Ferner enthält sie Gärten, Magazine, Cisternen zu Sammlung des Regen- und Schneewassers, und einen 900 Ellen tiefen gangbaren Brunnen; sie kann auch die Elbe und das unter ihr gelegene Städtchen mit ihren Kanonen bestreichen. Sie hat beständig ihren Commandanten, nebst hinlänglicher Besatzung. Die Zahl der Menschen auf der Festung belief sich im J. 1781 auf ohngefähr 550 wovon 4000 zum Militaire gehörten. Man findet fast alle Handwerker, aber alle sind Soldaten. Die Staatsgefangenen werden in der sogenannten Georgenburg verwahrt. Am Fuße des Bergs ist ein Wirthshaus, die neue Schenke genannt, wo diejenigen, so in Wagen ankommen und die Festung besehen wollen, aussteigen müssen. Unter ihre vornehmsten Merkwürdigkeiten gehört das Zeughaus, das sogenannte Pagenbette, (ein schmaler Absatz der Mauer, auf welchem ein Page, Namens von Grünau, einst, ohne herunter zu fallen, soll geschlafen haben,) das große Weinfaß, (so auf 3709 Dresdner Eimer enthält) die Kirche, die Keller, und der gegen über stehende rauhe Lilienstein. Im Jahre 1756 ward diese Festung während des Krieges für neutral erklärt, und blieb mit Sächsischer Garnison besezt. Königstein das Städtchen, am Fuß des Bergs, besteht nur aus zwey Strassen, die sich in der Mitte durchschneiden, und hat 1046 Einwohner, welche von der Bierbrauerey und Weberey leben.


Quellen.

  1. Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1806.