Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Glückstadt.[]


Glückstadt,[1] wohlgebaute und befestigte Stadt und Schloß, nebst einem Hafen, am Wasser Ryn, so daselbst in die Elbe fließt, in Stormarn, in Holstein, dem Könige in Dänemark gehörig. Ihr Stifter und Erbauer war im Jahr K. Christian IV. von Dänemark, und der Platz, wo sie stehet, hieß vormals die Wildniß. Dieser Stadt fehlt es an Quellwasser, welches durch das in Cisternen gesammlete Regenwasser ersetzt wird. Der Hafen, der ein Freyhafen ist, hat nahe vor sich Sandbänke und ist an beyden Seiten verschlämmt. Indessen wird doch eine nicht unbedeutende Schiffahrt, besonders zum Wallfischfang, getrieben. Die Zahl der Einwohner wird auf 4,500 geschätzt. Unter den Gebäuden der Stadt zeichnet sich die Kanzley, das Proviant- Zeuch- Gies- und das Zucht- und Werkhaus aus, wo Nachtmützen und Strümpfe von einländischer Wolle verfertigt werden. Es ist hier eine Anstalt zur Bildung junger Seeleute. Die zahlreichen Juden der Stadt haben eine Synagoge. Die Festungswerke können auf der Landseite unter Wasser gesezt werden. Das Regiment der Königin liegt hier zur Besatzung. Diese Stadt ist übrigens der Sitz der Königl. Regierung in Holstein, einer Justizkanzley, der Landgerichts, und eines Oberappellationsgerichts, und hat einen beträchtlichen Erbzoll.


Quellen.[]

  1. Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor zu Altdorf. Neu bearbeitet von Konrad Mannert, Königl. Bairischen Hofrath und Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1805.
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