Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Sir Hyde Parker.[]

Parker (Sir Hyde) englischer Admiral, diente in dem ganzen Revolutionskriege gegen Frankreich mit der größten Thätigkeit, bald in Amerika, bald in dem mittelländischen Meere. Vornemlich zeichnete er sich in dem Treffen aus, welches der Lord Vincent den 14. Februar 1797 über die spanische Flotte gewann; die Londner Gemeine schickte ihm das Bürgerrecht in einer goldenen Kapsel von 100 Guineen.

Im Dezember 1802 ist er auf seinem Landgute in der Grafschaft Surrey gestorben.


Hyde Parker, Admiral.[]

Der Nahme dieses Admirals ist einer von jenen, an welche sich die brittische Marine mit Stolz erinnert. Als zweyter Sohn des Viceadmirals und Baronets gleichen Nahmens, trat er in früher Jugend schon unter Führung seines Vaters in den Seedienst, und nach einer Fahrt nach Ostindien erhielt er im Jahre 1763 den Rang eines Postcapitäns. Während des amerikanischen Krieges zeichnete er sich in vielen kleinen Treffen aus; so durchbrach er im Jahre 1776 die amerikanischen Verschanzungen auf der Insel York. Drey Jahre darauf wurde er auf dem Phönix zum Schutze eines Convoi's nach Jamaika abgeschickt. Nachdem er denselben glücklich in den bestimmten Hafen gebracht hatte, überraschte ihn ein Sturm, der sein Schiff an der spanischen Insel Cuba scheitern machte. Zwanzig Personen vom Schiffsvolke wurden mit dem grossen Mast über Bord gespühlt, er selbst aber erreichte mit den übrigen, 240 an der Zahl, glücklich das Ufer.

Diese Rettung schien nur halb gelungen, denn die Insel war von Großbritanniens Feinden besetzt. Statt im Elende die Großmuth derselben anzusprechen, sann Hyde Parker auf trotzigen Widerstand. Sogleich ließ er Schanzen aufführen und die wenigen nebst Munition vom Wrak geretteten Kanonen aufpflanzen. Diese Maßregel war keineswegs tollkühn, sondern er hatte sie mit einer anderen verbunden, nach welcher ein Schiffslieutenant in einem der geretteten Boote nach Jamaika abgehen mußte, um Hilfe herbey zu führen. Wirklich kamen auch am siebenten Tage Schiffe herbey, welche ihn mit seiner Mannschaft glücklich in Sicherheit brachten.

Bald hierauf nach England zurückgekommen, erhielt er das Commando über das Linienschiff Goliath von 74 Kanonen. Mit diesem Schiffe war er im Treffen, welches Lord Howe zur Unterstützung Gibraltars der französisch-spanischen Armade lieferte, im gefährlichsten Feuer voran.

Bey dem Ausbruche der Feindseligkeiten zwischen Frankreich und England im Jahre 1793 wurde Hyde zum Contreadmiral der weissen Flagge erhoben; der St. George wurde sein Commandoschiff unter Lord Hood im mittelländischen Meere.

Im Jahre 1794 wurde er zum Contreadmiral der rothen und bald darauf zum Viceadmiral der blauen Flagge befördert. Nach einigen Gefechten im Mittelmeere gegen die Franzosen, kehrte er nach London zurück (1796); sogleich wurde er nach Jamaika beordert, und von hier aus beunruhigte er durch die gute Anordnung seiner zum Kreuzen bestimmten Schiffe den Feind auf vielen Puncten. Nach dem Schlusse des Tractats, welcher durch die Schlacht bey Kopenhagen herbeygeführt wurde, erhielt Sir Hyde noch mehrere Auszeichnungen; er wurde zum Admiral der blauen, der weissen, und endlich der rothen Flagge ernannt. Die letztere Ernennung hatte im Jahre 1805 Statt.

Ohne noch ferner in einem schon späten Greisenalter den Stürmen der Elemente und den Gefahren der Schlacht entgegengestellt zu werden, verlebte Hyde in Great Cumberland Place den Rest seines Lebensabends, bis es endlich im May 1807 für ihn Nacht wurde.


Quellen und Literatur.[]

  • Moderne Biographien, oder kurze Nachrichten von dem Leben und den Thaten der berühmtesten Menschen, von Karl Reichard. Leipzig, 1811. In Commission bey Peter Hammer.
  • Neue historische und geographische Gemählde oder Charakteristiken merkwürdiger Personen und Darstellungen wichtiger Begebenheiten unserer Zeit; nebst Schilderungen der durch die neuesten Schicksale ausgezeichneten, neu entdeckten oder näher untersuchten Länder und Völker. Bearbeitet von J. B. Schütz. Wien, 1811. Im Verlage bey Anton Doll.
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