Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Biographien.[]

(1807) Nordische Miszellen. Hamburg, bei A. Bran, 1807.

(1817) Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände.


Champagny.[]

[1]
französischer Minister der auswärtigen Angelegenheiten.

SLUB Dresden.

Nompair de Champagny, ehemals Schiffs-Major, war Deputirter des Adels von Foréz bei den Etats-Généraux, und war einer der ersten seines Ordens, der zur Kammer des dritten Standes überging. Im Jahre 1790 vertheidigte er den Herrn de Riom bei Gelegenheit der Unruhen in Toulon; am 16. Februar desselben Jahres ward er zum Secretair der Generalversammlung erwählt, trug zu einer Reformen des Marine-Codex bei, und im Jahre 1791 übergab er einen neuen Bericht über die Marine, in welchem er darauf antrug, daß aller Unterschied zwischen der Königlichen und Handels-Marine aufhöre, und diese die Schule der andern werde. In der Schreckenszeit ward er arretirt, und im December 1799 bekam er einen Ruf in den Staatsrath und ward der Section der Marine zugetheilt. Er war es, der im Jahre 1800 die Annahme der Consular-Constitution übergab. Den 20. July 1801 ward er zum französischen Gesandten in Wien ernannt. Er befahl den Personen aus seinem Gefolge sich an öffentlichen Orten aller politischen Gespräche zu enthalten. Im Jahre 1801 ward er zum Candidaten für den Senat von dem Wahlcollegium der Loire vorgeschlagen, und im July 1804 zum Officier der Ehrenlegion ernannt. Um diese Zeit ohngefähr ward er zurückberufen und zum Minister des Innern erhoben, und seit kurzem bekleidet er das wichtige Amt eines Ministers der auswärtigen Angelegenheiten.


Nompere, Graf von Champagny.[]

[2]
Champagny, (Nompere Graf von) ehemaliger Schiffsmajor, ward Deputirter des Adels von Forêz bei der Generalständeversammlung, und war einer der ersten, die aus dieser Classe zum dritten Stande übertraten. 1790 nahm er die Vertheidigung Rionis über sich, der bei Gelegenheit der Unruhen von Toulon in Verantwortung gerathen war, ward den 16ten Febr. desselben Jahres zum Secretär erwählt, half einige Verbesserungen in dem Seegesetzbuche machen, und legte im Januar 1791 einen neuen Bericht über das Seewesens vor, in welchem er verlangte, daß man den Unterschied zwischen der königlichen und Handelsmarine aufhebe, und daß diese die Schule jener seyn solle. Unter der Schreckensregierung ward er arretirt. Im December 1799 trat er in den Staatsrath für das Seedepartement ein. Er war es, der 1800 die Annahme der Consularverfassung vorlegte; den 20. Jul. 1801 ward er zum Botschafter am wiener Hofe ernannt, und im folgenden October dem deutschen Kaiser vorgestellt. 1803 ward er von dem Wahlcollegium der Loire zum Candidaten des Erhaltungssenats gewählt, und im Monat August 1804 zum Offizier der Ehrenlegion ernannt. Ungefähr um dieselbe Zeit erhielt er die Zurückberufung nach Frankreich, um das Portefeuille des Ministers der innern Angelegenheiten zu übernehmen. Im Mai 1805 begab er sich nach Italien und wohnte der Krönung Napoleons zum König von Italien bei. Er bekam später das große Band der Ehrenlegion. Im Jahr 1808 erhielt er an des Fürsten von Benevent Stelle das Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten, und den Grafentitel. Nach dem Wiederausbruche des Krieges mit Oesterreich 1809 kam er im Junius zu Wien an. Am 14ten October schloß er mit dem Fürsten von Lichtenstein den wiener Frieden ab, nachdem er früher zu Altenburg unterhandelt hatte. Napoleon ernannte ihn nun zum Duc de Cadore. Das Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten übergab er in der Folge Maret-Bassano. Er selbst behielt den Character eines Staatsministers, ohne bestimmtere Angabe. Bei den Regentschaften Marien Louisens in den Abwesenheiten Napoleons war Champagny ihr vorzüglich als Rathgeber beigeordnet. Nach der ersten Restauration Ludwigs wurde er von diesem in die Kammer der Pairs ernannt, nach der zweiten aber aus der Liste der Pairs wieder gestrichen, weil er bei Napoleons Zurückkunft von Elba Antheil an dessen Usurpation genommen hatte.


Quellen.[]

  1. Nordische Miszellen. Achter Band. Hamburg, bei A. Bran, und in Commission bei B. G. Hoffmann, 1807.
  2. Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.
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