Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Karl Ludwig Friedrich, Großherzog von Baden (1786 - 1818).


Französische Merkwürdigkeiten und Anekdoten.[]

[1806]

[1]

Schreiben aus Paris vom 12. März.

Der Churprinz von Baden (einst König), der in den Thuillerien, -- nicht weit von dem Kronprinzen von Baiern -- wohnt, sah seine verlobte Stephanie in der Pensionsanstalt der Mad. Campan. Bei Hofe gilt sehr viel der Cabinetsminister von Reitzenstein, welcher bei der Zurückkunft in Carlsruhe das Portefeuille der auswärtigen Verhältnisse übernimmt.


Zeitungsnachrichten.[]

[1806]

[2]

Miscellen.

Am 4. Jul. Abends traf der Churprinz von Baaden mit seiner Gemahlin zu Carlsruhe ein; sie wurden sowohl hier, als vorher bey Kehl, als sie zuerst das Churbadische Gebieth betraten, aufs feyerlichste empfangen. Der Marggraf Ludwig war ihnen bis Straßburg entgegen gefahren. Dem Vernehmen nach ward ihre schnelle Abreise von Paris durch die Nachricht von einem gefährlichen Anfall des Churfürsten, der an der Brustwassersucht leidet, veranlaßt; allein schon unterweges brachten ihnen Couriere die Versicherung entgegen, daß es sich wieder bessere. Ganz soll indessen der ehrwürdige Senior der deutschen Fürsten noch nicht hergestellt seyn.


[1812]

Karlsruhe, den 18ten May. [3]

Am 15ten dieses kam Se. Königl. Hoheit, der Großherzog, von seiner Reise nach Würzburg wieder zu Mannheim an. Die Ursache, warum unsere verehrte Großherzogin ihren Gemahl auf dieser Reise nicht begleitete, ist vermuthlich ihre Schwangerschaft, die zwar noch nicht bey unserm Hofe deklarirt, aber doch schon vor einigen Wochen dem französischen Hofe angezeigt wurde. Der Gardeofficier, welche diese frohe Nachricht nach Paris brachte erhielt eine kostbare goldene Dose zum Geschenk.


Karlsruhe, den 8ten Juny. [4]

Se. Königl. Hoheit, der Großherzog, kam erst am 20sten May von Mannheim hier an. Am 5ten dieses, dem Geburtstage der jungen Prinzessin, kehrte Höchstderselbe nach Mannheim zurück, von wo er aber am folgenden Tage eine kleine Reise nach Heidelberg und den Neckar weiter hinauf antrat. Noch diese Woche wird der ganze Hof hier zurück erwartet; sein Aufenthalt dürfte aber von kurzer Dauer seyn, und bald mit dem von Baden vertauscht werden.


Vom Mayn, vom 28sten August. [5]

Am 14ten August trat der Großherzog von Baden eine Reise nach den obern Gegenden des Großherzogthums an. Einige Staatsräthe begleiteten Se. Königl. Hoheit. Er übernachtete in Lahr und kam am 15ten in Freyburg an, wo er bis zum 17ten verweilte, und sich dann über Lörrach und Schafhausen, wo man ihn mit einem Dejeuner bewirthete, nach Kostanz begab. Die Frau Großherzogin kehrte am 16ten nach Baden zurück, wo Sie noch bis zu Ende dieses Monats zu bleiben gedachte; dieser Entschluß ist nun aber abgeändert worden, da alle Anzeigen nach die Entbindung Ihrer Kaiserl. Hoheit näher ist, als man vermuthet hatte. Ihre Kaiserl. Hoheit sind den 23sten zu Karlsruhe angekommen, wohin auch der Großherzog, nach einem zweytägigen Aufenthalt zu Kostanz, durch einen Kourier berufen, am 24sten zurückgekehrt ist.


Quellen.[]

  1. Politisches Journal nebst Anzeige von gelehrten und andern Sachen. Jahrgang 1806.
  2. Wiener Zeitung. Nro. 58. Sonnabend, den 19. Julius 1806.
  3. Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 136. Donnerstag, den 6. Juny 1812.
  4. Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 168. Sonnabend, den 13/25. July 1812.
  5. Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 222. Sonnabend, den 14/26. September 1812.
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