Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Konvention zwischen Oesterreich und Frankreich, zur Vermittlung des Friedens.[]

Der dreyßigste Junius 1813.

Der Kaiser Franz von Oesterreich, durchdrungen von dem Wunsch, daß Europa endlich einmal der Friede geschenkt werden möchte, bot sich zum Vermittler desselben an. Rußland und Preussen erkannten das Anerbieten mit Dank; Napoleon bezeugte Mißtrauen gegen des Kaisers aufrichtige Gesinnung. Endlich schien auch er sich zu nähern und die Konvention über die österreichische Vermittlung wurde heute zu Dresden abgeschlossen. In der deßhalb aufgesetzten Akte wurde festgesetzt:

"daß Frankreich die Vermittlung des Kaisers von Oesterreich annehme, daß die französischen, russischen und preussischen Bevollmächtigten bis zum 5ten Julius sich in Prag einfinden sollen und der französische Kaiser sich verbinde, den Waffenstillstand vor dem 10ten August nicht aufzukünden, wenn Rußland und Preussen dazu ebenfalls geneigt seyen."

Obwohl den letztern beyden Monarchen die Verlängerung des Waffenstillstandes nicht ganz angenehm war und leicht nachtheilig werden konnte; so ließen sie sich doch auch diesen Punkt gefallen, um der Welt zu beweisen, daß sie auch die entfernteste Hofnung zum Frieden nicht zurück zu weisen gesonnen seyen. Der Termin des Kongresses aber wurde auf den 12ten Julius festgesetzt. Die Bevollmächtigten von Oesterreich, Rußland und Preussen kamen zur bestimmten Zeit nach Prag, der französische blieb 16 Tage aus. Man mußte sich mit ihm über die Form der Verhandlungen streiten, welches neuen Aufschub nach sich zog, bis endlich der 10te August kam und der Kongreß für beendigt erklärt wurde.


Quellen und Literatur.[]

  • Neues historisches Handbuch auf alle Tage im Jahr mit besonderer Rücksicht auf die Ereignisse der neuesten Zeiten von Wagenseil Königl. baier. Kreißrath. Augsburg und Leipzig in der Jenisch und Stageschen Buchhandlung.
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