Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Schwalbach, Langen-Schwalbach, Flecken, im Amte Hohenstein, in der Hessen-Rheinfelsischen Nieder-Grafschaft Catzenelnbogen, hat den Beynamen Langen, weil er über 1/4 Stunde in der Länge hat, und weil er zugleich durch diesen Namen von verschiedenen in der Nähe liegenden kleinen Orten, als Burg- Kettern- Klein-Schwalbach xc. unterscheiden wird. Dieser Flecken besteht aus 2 Theilen, dem Untern und Obern. Jener ist der älteste; dieser ward nach und nach angebaut, nachdem der daran liegende Brunnen bekannt und immer häufiger besucht wurde. Es sind eigentlich 10 Brunnen; worunter der sogenannte Weinbrunnen der vorzüglichste ist; jezt aber einen Theil seines Ansehens durch den Stahlbrunnen verloren hat. Man zählt jährlich insgemein 900 fremde Curgäste daselbst; und in den Sommermonathen werden alle Tage 8 - 10000 Krüge dieses mineralischen Wassers an andere Orte verschickt. Selbst im strengsten Winter werden diese Verschickungen nicht ganz unterbrochen. Der Weinbrunnen entspringt in einem Wiesenthal, Münzebach genennt, beym Eingang des obern Fleckens, am Fuße eines Bergs, wo die Strasse von Frankfurt und Mainz nach den Niederlanden vorbey gehet. Er und die Einkünfte davon gehören einer Privatfamilie, Zippel genannt. Der Landgraf von Hessen-Rheinfels ließ im Jahr 1766 den Stahlbrunnen, in diesem Flecken, für Gäste einrichten. Im Niedern-Schwalbach ist eine lutherische und eine reformirte, und im Obern eine kathol. Kirche. Auch wohnen viele Juden daselbst.


Quellen und Literatur.[]

  • Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte zu Landshut. Landshut, bei Philipp Krüll, Universitätsbuchhändler. 1811.
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