Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Laon, Lan, gutgebaute Stadt von 1,625 Feuerstellen und 6,091 Einwohnern (im Jahr 1802), im Gouvernement von Isle de France auf einer steilen Höhe, in einer gesunden Gegend, wo guter Wein wächst, sonst die Hauptstadt des kleinen Distrikts Laonois. Sie ist etwas befestigt und hatte ehemals einen unter das Erzbißthum zu Rheims gehörigen Bischof, welcher der zweyte Herzog und Pair von Frankreich war. Die dasige Domkirche de nôtre Dame, wie auch die meisten Klöster und Strassen, fallen ungemein wohl in die Augen. Jezt ist Laon die Hauptstadt im Departement der Aisne. Sie hat Manufakturen von Leinwand, Strümpfen, Hüten und Nägeln, und in der Nähe (zu la Fere) eine Artillerieschule; auch gute Weine und Artischoken in der Gegend, und mehrere Glashütten in den benachbarten Waldungen.

Laon ist zugleich der Hauptort eines Bezirks, welcher folgende Cantons enthält: Laon, Anizy-le Chateau, Chauny, Cousy-le Chateau, Craonne, Crecy-sur Serre, la Fere, Marle, Montcornet, Neuchatel, und Sissonne.


Vertheidigungszustand im Jahre 1815.[]

Laon vom 22sten Mai.

Laon kann sich 15 Tage gegen einen Feind halten, der keine besondern Mittel zum förmlichen Belagerung hat.

Das Revetement ist überall 20 Fuß hoch. Bei einer angehenden Vertheidigung würde noch auf dem Plateau von St. Vincent ein Werk anzulegen sein. Laon bedarf 3 bis 4000 Mann Besatzung.


Quellen und Literatur.[]

  • Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor zu Altdorf. Neu bearbeitet von Konrad Mannert, Königl. Bairischen Hofrath und Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1805.
  • Belagerungs-Krieg des Königlich-Preußischen zweiten Armee-Korps an der Sambre und in den Ardennen, unter Anführung Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen August von Preußen im Jahre 1815. Nebst einer Abhandlung über die Einschließung fester Plätze und einer aus authentischen Quellen gezogenen Angabe der Stärke, Beschaffenheit und nöthigen Ausrüstungsmittel der vornehmsten Französischen Festungen. Von. F. von Ciriacy, Königlich-Preußischen Hauptmann im Kriegs-Ministerium. Berlin, 1818. Bei Ernst Siegfried Mittler.
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