Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Vermischte Nachrichten.[]

[1807]

Würzburg.[1] Se. königl. Hoheit, der Großherzog von Würzburg haben durch eine Verordnung vom 31. Dez. v. J. den Judenleibzoll in ihren Landen aufzuheben geruhet. In der deshalb ergangenen Verordnung stehen unter andern die trefflichen Worte:

"Es war nicht aus Mangel an Einsicht oder an Gefühl der Menschlichkeit, daß der Judenleibzoll nicht gleich bey unserm Regierungsantritt aufgehoben wurde, sondern diese, die Juden in die Klasse verbotener Waaren herabsetzende, Abgabe war von der Regierung als Mittel gebraucht worden, um das Eindringen vermögensloser und dem Diebsgewerbe ergebener Juden in das Land zu hindern, und vorzüglich dem wuchernden Handel Schranken zu setzen xc. Nun aber, da unsere höchste Gewalt über die ingesessene Ritterschaft unsers Großherzogthum, in Gemäßheit unsers Beytritts zu der rheinischen Konföderation, anerkannt worden ist, eilen wir, eine Abgabe aufzuheben, die unsern Grundsätzen und der Achtung die Würde des Menschen widerstrebt xc."

Möge die Souverainität überall solche gereifte Früchte der lautern Humanität tragen!


Quellen.[]

  1. National-Zeitung der Deutschen. 9tes Stück, den 26ten Februar 1807.
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