Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Lemberg.[]

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Lemberg (Reuschlemberg; Poln. Lwow), die Hauptstadt im Königreiche Gallizien, in dem davon benannten Kreise, am Flusse Peltew, ist mit Bergen umgeben, groß und der Sitz des kaiserlichen Gouverneurs, der Landesregierung und anderer Landescollegien. Sie hat einen katholischen und armenischen Erzbischoff und einen griechischen, welche mit der römischen Kirche vereinigt sind; gleichfalls den obersten Landesrabbiner. Im J. 1790 hatte die Stadt 23,954 christliche und 12,128 jüdische Einwohner; 1808 hatte sich die Anzahl derselben bis auf 44,655 vermehrt. Von den ehemaligen 38 Klöstern sind noch 10 vorhanden. Außer den niedern Lehranstalten befand sich hier auch ein Lyceum, das 1816 zu einer Universität erhoben wurde, doch ohne eine medicinische Facultät. Lemberg ist nach Brody zugleich die wichtigste Handelsstadt in Gallizien. Unter den dortigen Gewerbsanstalten zeichnet sich die große Cottonfabrik des Grafen Fries zu Wien aus, welche auch Nankins, viele andere baumwollene Zeuge, auch Tischzeug liefert, eine Färberei von echtem türkischen Garn enthält und 429 Menschen ernährt.


Quellen.[]

  1. Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.
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