Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Leopold von Hessen-Homburg.[]

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Mehr als ein Prinz aus dem ehrwürdigen Hause Hessen-Homburg hatte an dem ehrenvollen Kampfe unsrer Zeit Antheil, als die freye Selbstständigkeit des teutschen Volkes und Vaterlandes entschieden wurde. Dieser aber starb einen Tod, wie ihn nur der bewährteste Held sterben kann.

Am 2. May 1813, am Tage der blutigen und durch die preussische Tapferkeit verherrlichten Schlacht von Lützen, war er mit dem General von Ziethen, bey dessen Truppen er sich befand, an der Spitze der Tapfern in das Dorf Großgörschen eingedrungen. Man focht mit der größten Erbitterung, und unter dem fürchterlichen Gewehrfeuer sanken viele seiner Waffengefährten nieder. General Ziethen, in der Absicht den Prinzen von dem gefährlichen Punkte zu entfernen, auf welchem er stand, ersuchte diesen einen Auftrag auszurichten. Der Prinz, dem die Absicht des Generals nicht entgieng, antwortete, er werde seinen Wunsch erfüllen, sobald das Dorf erobert sey. Der General bat ihn, sich nicht ohne Noth solcher Gefahr auszusetzen. Der Prinz, seines Berufes eingedenk, erwiederte, dieses sey der Platz, der ihm gezieme. Der General bat ihn, wenigstens seinen Stern in der Nähe des Feindes abzulegen. Der Prinz, seiner fürstlichen Würde sich erinnernd, sprach: "das thue ich nicht." In diesem Augenblick traf ihn der ehrenvolle Todesschuß, und er sank von seinem Pferde. Ziethen ließ ihn durch zwey Husaren aus dem Dorfe tragen. -- Noch rang der Held mit dem Tode, als der Adjutant des preussischen Königs, von Natzmer, auf ihn zueilte. Sterbend reichte er ihm seine schon krampfhaft zuckende Hand, und verschied. Mehrere teusche Tagesblätter haben seines Heldentodes in Ehren gedacht.


Quellen.[]

  1. Züge teutschen Muthes und Hochsinns nebst einigen Gedichten verschiedenen Inhalts. Gesammelt und zur Ausführung eines wohlthätigen Zweckes herausgegeben von C. V. Sommerlatt. Zweiter Theil. Basel, 1826. gedruckt in der Schweighauserschen Buchdruckerey.
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