Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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A. L. Leferre von Ormesson.[]


Ormesson, (A. L. Leferre von),[1] Parlamentspräsident von Paris, war einige Zeit Administrator des Hauses St. Cyr, was ihm Gelegenheit gab, unmittelbar mit Ludwig XVI. zu arbeiten und dessen Achtung zu erhalten. Nach Fleurys Abgange 1783 schlug Vergennes für die Generalkontrole Lefèrre d'Amecourt, Calonne und Foulon vor, der König aber ernannt Ormesson mit der Aeusserung: "Man wird nicht sagen, daß die Kabale diese Berufung veranlaßt hat." Der neue Minister war damals im Besitz eines ansehnlichen Vermögens und der allgemeinen Achtung. Seine Mutter wollte ihn abhalten, einen Platz anzunehmen, der in den kritischen Umständen, wo man sich befand, eine Bürde wurde; er erwiederte aber statt aller Anwort: "Der König will es." Er war Anfangs Willens, auf das Einkommen seiner Stelle Verzicht zu leisten und nahm es nur an, als man ihm vorstellte, daß seine Uneigennützigkeit für Hochmuth ausgelegt werden und seinen Nachfolger schaden könnte. Als ernannter Deputirter der Stadt Paris bey der General-Stände-Versammlung 1789, zeigte er sich darin der Ordnung zugethan und als Freund der Neuerungen, und unterschrieb bald die Protestation vom 15. September 1791. Im Jahr 1793 wurde er arretirt, und den 20. Aprill 1794 von dem Revolutionsgericht zum Tode verurtheilt. Er starb in seinem 42sten Jahre.


Quellen.[]

  1. Moderne Biographien, oder kurze Nachrichten von dem Leben und den Thaten der berühmtesten Menschen, von Karl Reichard. Leipzig, 1811. In Commission bey Peter Hammer.
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