Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Graf von Bülow.[]

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Bülow (Graf von), königl. westphäl., dann königl. preuß. Finanzminister, aus derselben Familie der Barone von Bülow mit dem berühmten preuß. General gleichen Namens. (S. d. Art.). Er war Präsident der Regierung von Magdeburg, bis diese Provinz mit dem Königreiche Westphalen vereinigt wurde, und trat dann gezwungen in die Dienste des Königs Hieronymus, welcher ihn zum Staatsrath und bald darauf zum Finanzminister ernannte. Seine Freimüthigkeit, sein offenes Widerstreben gegen die Härten der neuen Regierung und das ganze System konnten den König nie bewegen, ihn zu entlassen, denn seine Erfahrung, sein Scharfblick und seine Thätigkeit hatten ihn beinahe unentbehrlich gemacht, während alle Untergebenen den freundlich humanen Minister verehrten. Als aber Napoleon mehrere Provinzen vom Königreiche abreißen wollte, und Bülow, der dies zu verhindern an ihn gesandt war, offenbare Beweise seines Hasses erhielt, konnte sein König ihn nicht länger schützen, und ließ ihn in Ungnade fallen. Erst 1813, als Westphalen wieder erobert und die entrissenen Provinzen wieder Preußen zugefallen waren, trat er als Finanzminister Friedrich Wilhelm III. wieder in das öffentliche Leben zurück und wurde von ihm 1815 zum Wiener Congreß berufen. Die Gnade seines Königs erhob ihn in den Grafenstand und schmückte ihn mit Orden. Zu Ende 1817 scheint er durch die neuen Ministerialformen in seinen Wirkungskreise beschränkt worden zu seyn.


Zeitungsnachrichten.[]

1808.[]

Rheinischer Bund. [2]

Durch ein anderes Dekret vom 8. ist der Baron von Bülow, Staatsrath und bisher mit dem Portefeuille des Ministeriums der Finanzen beauftragt, zum wirklichen Minister der Finanzen, des Handels und des öffentlichen Schatzes ernannt.


Quellen.[]

  1. Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.
  2. Wiener-Zeitung. Nro 46. Mittwoch, den 8. Juny 1808.
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