Oxford, an den Flüssen Cherwell und Isis gelegen, ist gut gebaut, hat 13 Pfarrkirchen, darunter die Marienkirche die vornehmste und schönste ist, und zur Universitätskirche gebraucht wird. Die dasige Universität hat 40 Collegia oder Hallen, wo Lehrer, Lernende und Universitätsverwandte beysammen wohnen. Die Zahl der Studierenden beträgt über 1000. Die Universitätsbibliothek, in der Divinity-School, die von ihrem Stifter Bodlejana heißt, enthält treffliche Manuscripte und mehr alte als neue Bücher, wovon die in der untersten Reihe an Ketten gelegt sind. Sie stehet übrigens in einem schlechten Gebäude. Ueber dieser Bibliothek findet man eine Gemähldegallerie, ein Münzkabinet, einen Theil der berühmten Marmorum Oxoniensium und die Anatomiekammer. Das weitläufige Theatrum Sheldonianum ist weder durch Pfeiler noch Gewölber unterstüzt In demselben war ehedessen eine berühmte Druckerey, ehe die Clarendonische errichtet ward. Die Arundelischen Marmor, die sonst um dieses Theater herumstanden, sind nun in einem der philosophischen Hörsäle bey der Bibliothek aufgestellt und mit den Statüen, Büsten xc. vereinigt, welche die Gräfin von Pomfret der Universität schenkte. Die Radcliffische Bibliothek steht in einem prächtigen Gebäude. Unbedeutend ist das Museum Ashmolianum und der botanische Garten am Flusse Cherwell, bey dem Eingange der Stadt. Oxford hat die Freyheit, 2 Deputirte, und die Universität auch 2 in das Parlament zu schicken.
Quellen und Literatur.[]
- Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1806.