Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Marquis de la Romana.[]

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Romana (Marquis de la) ist ein Neffe des Generals Don Ventura Caro, und zeichnete sich in den Jahren 1793 und 1794 durch seine Bravour und militärischen Kenntnisse in Navarra und Catalonien aus. Er ist ein sehr gelehrter Mann, versteht alte Sprachen und hat sich durch seine Humanität sehr beliebt gemacht. Als kühn und tapfer wird er allgemein gerühmt. Er war Commandant des spanischen Korps, das von dem vorigen König Carl IV. an Frankreich überlassen, bey dem Prinzen von Pontecorvo im Dänischen stand, und von diesem im August 1808 heimlich entweichend, auf englischen Schiffen wieder nach St. Andre in Spanien transportirt wurde. Hier hatte Romana mit den Franzosen schon machen Kampf, und ungeachtet es schon öfter geschlagen wurde, so dringt Romana doch nach bedeutendem Verluste immer wieder neue Truppen zusammen. Gegenwärtig ist er bey der Junta in Cadix Präsident.


Marquis de la Romana..[]

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Romana (Marquis de la) einer der berühmtesten spanischen Feldherrn in dem Kriege, welchem die Spanier seit 1808 gegen Napoleon Bonaparte führten. Dieser seine Plane gegen die Bourbons in Spanien vorbereitend, hatte ein spanisches Armeekorps von 10 bis 12,000 Mann nach Deutschland gezogen, an dessen Spitze der General Romana stand. Er war wieder dem Oberbefehl des Marschalls Bernadotte untergeordnet, und erklärte diesem in seinem und seines ganzen Corps Namen ihre Anhänglichkeit an Joseph Napoleon. Diese Erklärung war aber nur eine durch Noth angedrungne und durch die Umstände gerechtfertigte Täuschung. Voll haß gegen die Unterdrücker seines Vaterlandes trat Romana, seine Stellung auf der Insel Fühnen benutzend, zu derselben Zeit mit dem Befehlshaber der dort stationirten englischen Seemacht in geheime Unterhandlung; und verlangte engl. Transportschiffe, um sich mit seinem ganzen Corps einzuschiffen. Diese erschienen, und glücklich schiffte Romana seine gesammte Mannschaft mit Zurücklassung weniger Detaschements, die wegen der zu weiten Entfernungen, in denen sie gestanden, nicht schnell genug hatten herbeigezogen werden können, am 9ten August zu Nyborg ein. Er langte, wirkungslos von Napoleons Acht verfolgt, nach einer günstigen Fahrt zu Coruña an. Seitdem war Romana unermüdlich beschäftigt, die Spanier gegen ihre verhaßten Unterdrücker anzuführen. Er gab zuerst die Idee an, die Bauern zu bewaffnen, und die unter dem Namen Guerillas so bekannten Banden zu organisiren, um mit ihnen alle Heerstraßen zu beunruhigen, und die Verbindungen der Franzosen zu erschweren. Sein Scharfblick erkannte, daß auf diese Weise ein leicht zu entflammendes Volk, und neue Soldaten, die an den Krieg nicht gewöhnt, schlecht disciplinirt und schlecht befehligt waren, und die gegen die kriegsgeübtesten Truppen Europa's kämpfen sollten, mit dem möglichst besten Erfolg benutzt werden konnten. Unläugbar gebührt Romana der Rhum, sowohl dadurch seine persönlichen Dienste einen wichtigen Antheil an der Behauptung der Unabhängigkeit Spaniens zu haben. Weniger in der Gunst der Junta, die nur zu oft von Privatrücksichten geleitet wurde, als im vollen Vertrauen der Engländer führte Romana zwar nie ein zahlreiches Armeecorps an, aber auch so machten ihn sein unversöhnlicher Franzosenhaß und die unbegränzte Anhänglichkeit der Seinigen furchtbar. Er war eben im Begriff, im Anfang des J. 1811 aus Portugal gegen die Franzosen, die neue Vortheile errungen hatten, zu marschiren, als er, von den unaufhörlichen Strapazen erschöpft, starb. Romana war nicht nur ein tapfrer, umsichtiger, patriotischer Feldherr, sondern auch ein sehr gebildeter Mann, der mit einem einfachen Aeußern Feinheit des Geistes und ausgebreitete Kenntnisse verband. Er hatte zwei Jahre in Leipzig studirt, und war mit der Literatur, namentlich der alten, mehr als oberflächlich bekannt.


Zeitungsnachrichten.[]

[1808]

Spanien. [3]

Von der Spanischen Gränze den 18. Okt. Marquis de la Romana ist wirklich in St. Ander gelandet. Weil man glaubt, er habe den Plan, sich mit General Black zu vereinigen, so gieng ihm General Verdier mit einem starken Korps bis Durango entgegen. Andere Truppen folgen dahin nach. Durch Bayonne dauert der Truppenmarsch noch fort.


Quellen.[]

  1. Moderne Biographien, oder kurze Nachrichten von dem Leben und den Thaten der berühmtesten Menschen, von Karl Reichard. Leipzig, 1811. In Commission bey Peter Hammer.
  2. Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.
  3. Wiener-Zeitung. Nro 90. Mittwoch, den 9. November 1808.


Quellen.[]

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