Von Bastille bis Waterloo. Wiki
Advertisement

Uebersicht der preußischen Armee, vor und nach der Schlacht bey Jena.[]

[1]
Um aus Nachstehendem die Stärke der preußischen Armee zu ersehen, ist es nöthig, daß man durchgehends ein Gardebataillon zu 850, ein Grenadier- und Musquetier-Bataillon zu 750, ein Füsilier-Bataillon zu 600, eine Jäger-Compagnie zu 120 Mann und eine Escadron zu 120 Pferden rechnet. Was von der preußischen Armee im Felde gestanden hat, ist meistentheils durch Capitulation in Kriegsgefangenschaft gerathen. Bey jedem Bataillon befindet sich wo es möglich war, der Anfangsbuchstabe desjenigen Orts, wo dasselbe capitulirt hat. So bedeutet E. Erfurt, P. Prenzlau und Pasewalk, L. Lübeck, H. Hameln, Z. Zehdenik.

No. 1. Ordre de Bataille der preußischen Haupt-Armee, unter dem Befehle des Königs.[]

General-Feldmarschall, Herzog von Braunschweig.

General-Feldmarschall von Möllendorf.

General-Quartiermeister Lieutenant, Oberst von Scharnhorst.

Division der Avantgarde unter dem Herzog von Weimar.[]

Leichte Truppen und Cavallerie unter dem General-Major von Plez.
Brigadiers: Gen. Maj. von Pellet, Gen. Maj. von Rudorf, Oberst von York.
5 Eskadrons Drag. K. v. Bayern.
10 -- Husaren von Rudorf.
5 -- -- von Plez.
1 Füsilier-Bat. von Wedel.
6 Comp. Preuß. Fußjäger.
Die Weimarischen Jäger.
2 reitende Batterien.
Infanterie unter dem General-Lieutenant von Winning.
Brigade des Gen. Majors, Herzog von Braunschweig-Oels.
1 Grenadierbat. von Kraft.
2 Bat. Gr. Kunheim.
2 Bat. Herzog von Braunschw.-Oels.
Eine Batterie.
Brigade der Obersten von Frankenberg.
2 Bat. von Borcke.
2 -- von Crostien.
Eine Batterie.


9 Batt. Infanterie 6750 Mann
1 Füss. Batt. 609 --
6 Compagn. Jäger 900 --
Die Weimarisch. Jäger 1000 --
20 Escadr. Cavallerie 2400 Pferde
------ ------- ------- --------
9250 Mann 2400 Pferde
Diese ganze Division war nicht bey der Schlacht, sondern detachirt. Selbige hat, nachdem sie über die Elbe gegangen, unter dem Gen. Lieut. v. Blücher gestanden, und nach mehrern Gefechten bey Lübeck capitulirt.



Corps d'Armee.[]

Division des rechten Flügels, unter dem General-Lieutenant Prinzen von Oranien.
Infanterie:
Brigade des Obersten von Lützow, 1 Grenadier-Bataill. von Knebel, E. 2 Bataill. von Möllendorf, P. 2 Bataill. Gr. Wartensleben, E. und M.
Brigade des Prinzen Heinrich von Preußen, 2 Bat. vac. Puttkammer, M. 2 Bat. Prinz Ferdinand, P. 1 Gren. Bat. von Reinhaben, E.
Cavallerie.
Brigade des Prinzen Wilhelm v. Preußen. Gen. Maj. Gr. Schwerin. 5 Esc. Leib-Cüraßier, P. 5 Esc. Carabiniers, P.
Leichte Truppen.
Brigade des Gen. Maj. von Oswald, 1 Füsil. Bat. von Oswald, L. 5 Esc. Husaren von Würtemberg, Z.


Division des Centrums, unter dem General-Lieut. Grafen von Wartensleben.
Brigade des General-Majors von Renouard, 1 Grenad. Bat. von Braun, E. 2 Bat. Herzog von Braunschweig, P. 2 Bat. Prinz Louis, M.
Brigade des Gen. Maj von Wedel. 2 Bat. von Renouard, M. 2 Bat. von Kleist, M. 1 Gren. Bat. von Hanstein, M.
Brigade des Gen. Major von Quitzow. 5 Esc. von Reitzenstein, M. 5 Esc. von Quitzow, P.
Brigade des Oberst von Kloch. 1 Füsil. Bat. von Kloch, 5 Esc. Husaren von Würtemberg, Z.


Division des linken Flügels unter dem General-Lieut. Grafen v. Schmettau.
Brigade des Gen. Maj. von Schimonsky. 1 Grenad. Bat. von Borcke, P. 2 Bat. Prinz Heinrich, M. 2 Bat. von Schimonsky, M.
Brigade des Gen. Maj. von Alvensleben. 2 Bat. von Alvensleben, M. 2 Bat. von Malschitzky, M. 1 Gren. Bat. von Lösthin, P.
Brigade des Gen. Maj. von Bünting. Gen. Maj. von Röder. 5 Escad. von Heising, P. 5 Esc. von Bünting, P.
Brigadier unbekannt. 1 Füsilier-Bat. von Greiffenberg. 5 Esc. Husaren von Gettkandt, Z.


Division des rechten Flügels. 8100 Mann 1800 Pferde. (10 Infanterie, 11 Füsil. Bat., 15 Escadrons)
Centrum. 8100 -- 1800 -- (desgl.)
Linker Flügel. 8100 -- 1800 -- (desgl.)
-------- ----- ------- -----
Zusammen 24300 Mann 5400 Pferde.



Reserve unter dem General der Cavallerie Grafen von Kalkreuth.[]

Erste Reserve-Division, unter dem Gen. Lieuten. Grafen von Kunheim.
Infanterie.
Brigade des Gen. Maj. von Herschfeld. 1 Bat. Erste Garde, P. 2 Bat. Regim. Garde, P. 1 Bat. Grenad. Garde, E.
Brigade des Gen. Maj. von Zastrow. 2 Bat. Regiment des Königs, P. 1 Grenad. Bat. Prinz August, P. 1 Gren. Bat. von Rabiel, P.
Cavallerie.
Brigade des Gen. Maj. von Beeren. 5 Esc. Garde du corps. 5 Esc. Gensdarmes. 5 Esc. von Beeren.


Zweyte Reserve-Division unter dem General-Lieutenant von Arnim.
Brigade des Gen. Maj. von Zenge. 1 Gren. Bat. von Gaudi, L. 1 Gren. Bataill. von Osten, L. 2 Batail. von Arnim, P. und M. 1stes Bat. von Zenge, P.
Brigade des Gen. Maj. v. Malschitzky. 2te Bat. von Zenge, P. 2 Bat. von Pirch, P. 1 Grenad. Bat. von Schlieffen, E. 1 Gr. Bat. v. Hülsen, E.
Cavallerie unter dem General-Lieutenant von Katte.
Brigadier Gen. Maj. von Irwing. 10 Esc. Königin Dragoner, Z. 5 Esc. Irwing Dragoner, P.



Erste Reserve-Division, 6400 Mann 1800 Pferde (4 Batt. Garden zu 850. 4 Infanterie-Bat.
zu 750 Mann und 15 Esc.)
2te Div. 7500 -- 1800 -- (10 Bat. 15 Esc.)
--------- ----- -------- -----
Reserve d. Hptarmee 13900 Mann 3600 Pferde
Das Corps d'Armee mit 24300 -- 5400 --
Die Avantgarde mit 9250 -- 2400 --
--------- ----- -------- -----
Betr. d. Hptarmee 47450 Mann 11400 Pferde
Artillerie.
Bey jeder Infanterie-Brigade 1 Batterie 12 lb. und bey jeder Cavallerie-Brigade 1 reitende Batterie, welches für die ganze Haupt-Armee (incl. der Avantgarde) 12 schwere und 7 reitende Batterien beträgt.
Die drei Divisionen vom Corps d'Armee und die zwei von der Reserve, sind insgesamt in der Schlacht gewesen; und zwar zuerst die vom linken Flügel, dann die vom Centrum, dann die vom rechten Flügel, zuletzt die Reserve. --
Bey den übrigen Armee-Corps, von denen keine Ordre de Bataille, sondern nur ein Verzeichniß folgt, hat die Eintheilung in Divisionen ebenfalls statt gefunden.



No. 2. Armee-Corps des Fürsten v. Hohenlohe bis zum 14. Oct.[]

Infanterie.
1 Gren. Bat. von Hahn, P.
1 Gren. Bat. von Schack, P.
1 Gren. Bat. von Sack, P.
1 Gren. Bat. Gr. Dohna, P.
1 Gren. Bat. von Collin, M.
2 Bat. Fürst Hohenlohe, P.
2 Bat. von Grawert, M.
2 Bat. von Sanitz, M.
2 Bat. von Zastrow, M.
2 Bat. von Müffling, M.
2 Bat. von Zweifel, M.
6 Füßlier-Bat, nämlich die Ober- und Niederschlesische Brigade, Z.
4 Comp. Fußjäger- L.
Cavallerie.
5 Escadr. Graf Henkel, Cuir., P.
5 Escadr. von Holzendorf, Cuir., P.
5 Escadr. von Prittwitz, Drag., P.
5 Escadr. von Krafft, Drag., P.
10 Escadr. von Schimmelpfennig, Husar., Z.
5 Escadr. von Gettkandt, Hus., Z.
5 Escadr. von Byla, Hus., Z.


17 Bat. Inf. 6 Füs. Bat. 4 C. Jäg. 16950 M.
40 Escadr. - - 4800 Pf.
Das ganze Corps hat die Bataille mitgemacht. Zu demselben gehörten alle Sächsischen Truppen, die diesen Feldzug beygewohnt haben.
Von diesem ist dasjenige Corps zu unterscheiden, welches der Fürst von Hohenlohe auf dem Rückzuge von Magdeburg bis zur Capitulation von Prenzlau (vom 20sten bis zum 28sten October) commandirte. Es bestand aus allen mit P. und Z. bezeichneten Truppen.



No. 3. Verzeichniß der Truppen unter dem Befehl der General-Lieutenant von Rüchel und von Blücher.[]

Infanterie.
1 Gren. Bat. von Borstell, L.
1 Gren. Bat. von Hallmann, L.
2 Bat. von Winning, E. und P.
2 Bat. Alt-Larisch, E.
2 Bat. von Tschammer, L.
2 Bat. Churfürst von Hessen, E.
2 Bat. von Schenk, E.
2 Bat. von Hagken, E.
2 Bat. von Wedel, E.
2 Bat. von Lettow, † H.
2 Bat. von Prinz von Oranien, † H.
2 Bat. vac. Grevenitz, † H.
2 Bat. von Tschepe, † H.
2 Bat. von Treuenfels, P.
2 Bat. von Strachwitz, M.
5 Füsilier-Bat., die ganze Westphälische und 2 von der Magdeburgschen Brigade, † E. und L.
Cavallerie.
5 Escadr. von Balliodz Cuir., L.
5 Escadr. von Katte Drag.
5 Escadr. von Wobeser Drag., P.
5 Escadr. von Osten Drag., † L.
10 Escadr. von Köhler Hus., L.
10 Escadr. von Blücher Hus., L.
5 Escadr. von Pletz Hus., L.


28 Infant. und 5 Füsil. Bat. 24000 Mann.
45 Escadr. - 5400 Pferde.



No. 4. Reserve-Armee unter dem Herzog Eugen von Würtemberg.[]

Infanterie.
1 Gren. Bat. von Schmeling.
1 Gren. Bat. von Vieregg.
1 Gren. Bat. von Crety.
2 Bat. von Treskow.
2 Bat. von Kaufberg.
2 Bat. Jung-Larisch.
2 Bat. von Kalkreuth.
2 Bat. von Manstein.
2 Bat. von Natzmer.
3 Füsilier-Bat. aus Südpreußen.
Cavallerie.
5 Escadr. Graf Herzberg Dragoner.
5 Escadr. von Heyking Drag.
10 Escadr. von Usedom Husaren.


15 Infanterie- und 3 Füsil. Bat. 13050 Mann.
20 Escadrons - 2400 Pferde.
Diese Truppen sind insgesamt in der Capitulation von Lübeck begriffen.



No. 5. Recapitulation.[]

Im Felde standen: Mann. Pferde.
Die Haupt-Armee: 47450 11400
Das Hohenlohesche Corps: 16950 4800
Die Corps von resp. Rüchel und Blücher: 17400 5400
Die Reserve-Armee: 13050 2400
Artillerie für die ganze Armee, circa 3500
----- -----
98350 24000
Davon waren in der Bataille:
Die Haupt-Armee, excl. der Avantgarde: 38200 9000
Das ganze Corps von Fürst Hohenlohe: 16950 4800
Von dem Rüchel- und Blücherschen Corps: 17400 4800
Artillerie, circa: 2500
----- -----
75050 18600



No. 6. Nachweisung der Truppen, welche nicht mit ins Feld gerückt sind.[]

1. In Schlesien, das Regim. v. Pelchrzim
zur Besatzung geblieben 2 Bat.
2. In Warschau:
2 Gren. Bat.
2 Bat. von Rüts,
2 -- von Plötz,
2 -- von Thile,
2 -- von Kropf, 10 Bat.
1 Cuirassier-Regim. von Wagenfeld, 5 Escadr.
Das unvollzählige Infanterie-Regiment von Chlebowsky.
Von den 4 Infant. Reg. aus Warschau waren zwei, das eine nach Breslau, das andre nach Danzig, zur Besatzung detaschirt.
3. In Ost- und Neu-Preußen:
3 Gren. Bataillons,
2 Bat. von Rüchel,
2 Bat. von Schönig,
2 ---- von Courbiere,
2 ---- von Reinhardt,
2 ---- von Besser,
2 ---- von Diercke,
6 Füsilier-Bataillons, nämlich die beiden
Ost - Preußischen Brig. 21 Bat.
1 Reg. Drag. v. Auer Bat. 10 Esc.
1 -- -- v. Esebeck -- 5 --
1 -- -- v. Rhein -- 5 --
1 -- -- v. Rouquette -- 5 --
1 -- Husar. v. Prittwitz -- 10 --
Regim. u. Bat. Towarczys -- 15 --
---- ----- ---- -----
21 Bat. 50 Esc.
---- ----- ---- -----
Summa 33 Bat. 55 Esc.


Uebersicht des gegenwärtigen Bestandes der Preussischen, Chursächsischen und Hessischen Armee.[]

[2]
In dem September-Stück des politischen Journals befindet sich unter andern eine Uebersicht des gegenwärtigen Bestandes der Preussischen, Chursächsischen und Hessischen Armee. Das Preussische Heer besteht nach den speciellen Angaben, ausser der starken Miliz, aus 250,000 Mann, bey welchem sich befinden: 3 General-Feldmarschälle, der Herzog von Braunschweig, v. Möllendorf und der Churfürst von Hessen; 7 Generals von der Infanterie: Prinz Ferdinand von Preussen, Prinz Johann Georg von Anhalt-Dessau, v. Courbiere, v. Pirch; 5 Generals der Cavallerie: Graf v. Kalkreuth, Graf von der Schulenburg-Kehnert, Herzog Eugen v. Würtemberg, Herzog v. Sachsen-Weimar, v. Köhler; 28 General-Lieutenants der Infanterie: v. Owstien, v. Geusau, Prinz v. Oranien, Graf v. Lust, v. Merkatz, Graf v. Kunheim, v. Ruits, Prinz Lud. Ferd. von Preussen, v. d. Lahr, v. Rüchel, Graf v. Schmettau, v. Manstein, v. Larisch, v. Thile, v. Arnim, Gr. v. Wartensleben, v. Reinhart, v. Tempelhof, Churprinz v. Hessen, v. Seibert, v. Winning, v. Steensen, v. Romberg, v. Thadden, v. Latrof; 11 General-Lieutenants der Cavallerie: König von Bayern, v. Prittwitz, v. Katte, v. Elsner, v. Bismark, v. Blücher, v. Holzendorf, v. Brüsewitz, v. Hersing, Graf v. Herzberg, v. l'Estocq; 100 General-Majors, 183 Obersten, 62 Oberstlieutenants und 666 Majors befinden. Bekanntlich sind einige alte Generals jetzt in Ruhestand versetzt. Die Unterhaltung dieser Armee kostet dem Staate jährlich 22 bis 24 Millionen, also ungefähr zwey Drittheile des ganzen Staats-Einkommens. Die Chur-Sächsische Armee bestand im Jahre 1802 aus 34,313 Mann, und die Chur-Hessische bestand 1803 aus 16,000 Mann, ausser 7000 Mann Landregimentern.


Die Preußischen Heere kehren größtentheils in ihre vorigen Standquartiere zurück.[]

[Februar] [3]
Seit dem October des vorigen Jahrs waren bekanntlich Umstände eingetreten, welche den K. Preußischen Hof veranlaßten, seine Armeen in Bewegung zu setzen. Jedoch ist es der Weisheit desselben gelungen, das weitere Blutvergießen zu verhindern, und den Frieden auch im nördlichen Deutschlande zu erhalten. Bis auf das Corps, welches zur Besetzung des Hannöverschen bestimmt wurde, nebst den Truppen von der Westphälischen und Magdeburgschen Inspection xc., sind alle übrige Preußische Truppen demobil gemacht und in ihre Friedens-Garnisonen zurückgekehrt. Am 24sten Jan. ward zu Berlin folgender merkwürdige Parolebefehl erlassen:

"Sr. Majestät hat es nicht entgehen können, da Sie sich zum Theil selbst davon zu überzeugen Gelegenheit gehabt, mit welcher Ausdauer und mit welchem guten Willen der größte Theil der Armee die anhaltenden und beschwerlichen Märsche in der schlimmsten Jahrszeit zurückgelegt hat. Da es aber Sr. Majestät gelungen ist, den Frieden auf eine genugthuende Art zu erhalten, so nehmen Sie jezt, wo der größte Theil der Armee in die Friedens-Garnisonen zurückkehren wird, die Veranlassung wahr, der ganzen Armee für ihre bei dieser Gelegenheit bewiesene Treue und Anhänglichkeit hiemit zu danken, in der festen Ueberzeugung, daß, wenn es zum Kriege gekommen wäre, sie sich beeifert haben würde, des Preußischen Namens sich würdig zu machen, und den Ruhm der Tapferkeit zu behaupten, den sie sich in den vorigen Kriegen errungen hat."

Am 9. Febr. ward unerwartet der Befehl gegeben, daß auch die Truppen der Markschen und Pommerschen Inspection bis weiter auf dem Feld-Etat bleiben sollen.


Verlustlisten.[]

[4]
Jetzt erst sind die Verlustlisten (obwohl noch nicht ganz vollständig) von den in der Schlacht bey Auerstädt und Jena den 14. Okt. 1806 gebliebenen und verwundeten Offizieren erschienen. Die Anzahl der gebliebenen und verwundeten Offiziere bey den 12 Regimentern Malschitzki, Schimonsky, Prinz Ferdinand, Puttkammer, Alvensleben, Prinz Heinrich, Kleist, Renouard, Prinz Louis, Herzog v. Braunschweig, Wartensleben, Möllendorf, beträgt 225 Offiziere; die ganze Anzahl der Offiziere dieser Regimenter möchte in der Schlacht 480 betragen; es blieben also 255 gesund. Von den an der Schlacht bey Auerstädt Theil genommenen Kavallerieregimentern und von einigen Grenadierbataillonen sind die Verlustlisten bis jetzt noch unvollständig. In der Schlacht bey Jena verloren die 10 Regimenter, Alt-Larisch, Winning, ein Detaschement Fußjäger, Zastrow, Grawert, Sanitz, Hohenlohe, Strachwitz, Wedel, Zweiffel, 133 Offiziere. Von den Generalen sind bey Auerstädt und Jena 19 geblieben und verwundet, und von den Offizieren vom Generalstabe 7. Fast keiner der ersten Befehlshaber ist gesund geblieben. Der Herzog von Braunschweig todtlich verwundet, und an seiner Wunde gestorben. Generallieut. Graf Schmettau tödtlich verwundet, und an der Wunde gestorben. Der Fürst v. Hohenlohe eine starke Kontusion. Der Feldmarschall v. Möllendorf am Fuß und Brust 4 Mal verwundet. Der König verlor ein Pferd unterm Leibe; die beyden Prinzen Heinrich und Wilhelm, Brüder des Königs, verloren ihre Pferde unterm Leibe, und wurden verwundet. Der Prinz Louis Ferdinand war schon bey Saalfeld geblieben, und der Prinz August Ferdinand wurde bey Auerstädt leicht verwundet. In der Belagerung von Danzig ist fast allein preuss. Blut geflossen; Die Garnison war den 11. April 393 Inf. Offiziere, und an Unteroffizieren und Gemeinen 15,527 Mann stark, und hatte bis zum 22. May an Todten, Verwundeten, Gefangenen xc. 123 Offiziere und 5312 Unteroffiziere und Gemeine Abgang. Auch der Verlust bey der Belagerung von Kolberg ist im Verhältniß der Stärke der Garnison und der Zeit der Belagerung sehr bedeutend. Sie verlor 52 Offiziere. Immer mag man der Armee den Mangel der Kriegserfahrung, in Vergleich ihrer Gegner, absprechen, aber Mangel an Aufopferung wird man ihr, obgleich sie bey Jena zum ersten Mal ins Feuer kam, dennoch nicht zur Last legen können. Selbst die Truppen in den nicht vertheidigten Festungen haben sich alle lieber vertheidigen als ergeben wollen, und nur die Kommandanten haben dies, wo es hätte geschehen können, verhindert.

Zeitungsnachrichten.[]

[1806]

[5]

Berlin, 3. Mai.

Heute früh ist das hier in Besatzung liegende Reg. von Arnim, nebst dem 2ten Bataill. Rudorff Husaren, zur Verstärkung des in Pommern stehenden Kalkreuthischen Corps ausgezogen; sie haben den Weg nach Prenzloo genommen, wo sie am 9. d. eintreffen und weitere Befehlen erhalten werden. Die ganze hiesige Besatzung hat Befehl, sich marschfertig zu halten, um in 24 Stunden abziehen zu können. Seit dem Vorfall des 23. d. v. hat sich zwischen unsern Truppen und den schwedischen nichts weiter ereignet. Letztere haben das Lauenburg. gänzlich geräumt; es heißt aber, daß sie unsern Hafen Swinaminde blokiren. -- Das vakante Regiment Prinz Heinrich in der Neumark und die Dragonerregim. von Katte und Irwing haben Befehl erhalten, schleunigst aufzubrechen, um zum Kalkreutischen Corps zu stoßen.

[6]
Schweden.

Die Preussischen Truppen an den Schwedisch-Pommerschen Gränzen sind bisher verstärkt worden.

[7]
Deutschland.

Bis zu diesem Augenblicke hat man keine weitern Nachrichten über die Bewegungungen der Preussischen Truppen und ihrer Bestimmung. Aus Westphalen weiß man bloß, daß der General Blücher gleich bey Besetzung des Bentheimischen und anderer Bewegungen der Franzosen, die unter seinem Befehle stehende Mannschaft näher an die Gränze rücken lassen zu müssen glaubte, aber es kam ihm Befehl aus Berlin zu, sie in ihre Standquartiere zurück zu beordern. Kaum war jedoch dies geschehen, als er neue Ordre erhielt, mit seinem Corps an die Ems zu rücken, welches er nunmehr auch gethan hat. -- Von den Elbufern entfernen sich die Preussen fast ganz; selbst die Batterie schwerer Artillerie ist in Cuxhaven eingeschifft worden, um die Elbe herauf nach Magdeburg transportirt zu werden.

Im Hannöverischen und in den Preussischen Besitzungen von Westphalen wurde stark recrutirt, und die ausgehobene Mannschaft zum Theil an die Depotbataillons zur Einübung, zum Theil aber auch unmittelbar an die Regimenter abgeliefert. -- Es hieß, daß sich bey Hoya in Kurzem ein starkes Preussisches Armeecorps zusammenziehen würde, von Hannover war eine Feldbäckerey dahin abgegangen. Hingegen hatten die Preussischen Truppen die Städte Hamm, Unna, Soest, und überhaupt die ganze Grafschaft Mark, schnell verlassen, und man war überall mit Einpacken der öffentlichen Cassen beschäftigt. Auch die Preussische Besatzung von Münster hatte Befehl, sich marschfertig zu halten, und die dortige Bank war zum Fortschaffen bereit. Der Artilleriepark für die westphälische Armee wurde aus Magdeburg erwartet, von wo er am 19. auf~rechen sollte.

Die letzte zu Stade und Cuxhaven befindliche Preussische Artillerie langte am 18. Aug. auf der Elbe vor Hamburg an, um weiter nach Magdeburg transportirt zu werden.

[8]
Preussen.

Die Bewegungen der Preußischen Armee dauerten ununterbrochen fort, doch war bis zum 31. August weder von der Berliner- noch von der Potsdamer-Garnison ein Regiment aufgebrochen; sie hatten bloß Befehl, sich auf den ersten Wink marschfertig zu halten. Der Königl. Flügeladjutant, Graf Götzen, war von Neuem nach Dresden abgereist, und dagegen ein Aide de Camp des Großherzogs von Berg. Cap. Pieton Premole, mit einem Schreiben seines Herrn von Düsseldorf in Berlin eingetroffen.

Das Herzogthum Lauenburg wurde von den Preussischen Truppen geräumt; auch die angestellten Preussischen Civilbeamten verliessen das Land, und die in der Stadt Lauenburg gesammelten Mehlvorräthe wurden fortgeschaft, wozu 550 Wägen aufgebothen waren. Man erwartete die Schweden den 27. oder 28. Aug. zu Ratzeburg.

Die K. Preussischen Truppen räumten das Lauenburgische am 28. Aug. gänzlich, und am nähmlichen Tage Abends rückten etwas 50 Mann Schwedischer leichter Dragoner zu Lauenburg ein. Die Preussischen Truppen ziehen sich bey Celle stark zusammen.

Die Besatzung von Osnabrück ist eben so, wie die Detaschements in Ost-Friesland, zum Corps des Generals v. Blücher gestossen. Die obenerwähnten Truppen bilden eine Linie von Telchte bis gegen Wesel, wogegen die Franzosen die Grafschaft Bentheim, und sogar Burg Steinfurt, welches nur 2 Meilen von Münster liegt, besetzt haben. Zweytausend Mann Hessischer Truppen sollen zum Blücherschen Corps gestossen seyn. Die Bürger in Osnabrück beziehen die Wachen.

[9]
Preussen.

Nach Briefen aus Berlin vom 1. Sept. war am 30. Aug. wirklich das Regiment Gensd'armes (Kürassiere) und das Regiment Rudorf (Hussaren), am 31. aber das Regiment Möllendorf und sämmtliche Grenadiere der Besatzung gegen die Elbe hin aufgebrochen; die Garden sollten ihnen nach 2 oder 3 Tagen folgen. Das Feldgepäck des Königs sollte ebenfalls am 2. oder 3. Sept aufbrechen, der Tag der Abreise des Königs selbst war aber noch unbestimmt. Der Feldmarschall Möllendorf war bestimmt, immer an der Seite des Königs zu bleiben. Man sprach zu Berlin von der nahen Ankunft des Großfürsten Konstantin aus Petersburg

[10]
Miscellen.

Oeffentliche Nachrichten aus Berlin sagen, die meisten Preussischen Truppen zögen sich auf drey Hauptpunkten zusammen, in Westphalen, bey Münden und bey Halle. Diese Corps würden unter einem gemeinschaftlichen Anführer, vermuthlich dem König selbst, eine Observationsarmee bilden. Weiter rückwärts sollten einige Reservecorps zu stehen kommen. Ein anderes Blatt setzt hinzu, die Preussischen Truppen hätten sich in Westphalen schon weit ausgedehnt, die Blücherschen Hussaren unternähmen weite Streifzüge, doch ohne daß es bis jetzt zu Thätlichkeiten gekommen sey; die Preussische Armee, unter General v. Rüchel, werde schon über 60,000 Mann geschätzt, die Desertion bey derselben sey aber ungemein stark. Von Erfurt wird unterm 6. Sept. geschrieben, daß der dortige Gouverneur, General-Lieutenant Graf Wartensleben, vom Könige zum Anführer eines, aus 12 Bataillons Infanterie, 20 Escadrons Cavallerie und 2 schweren Batterien bestehenden Corps, das sich an der Saale versammle, ernannt sey.

[11]
Preussen.

Der Courierwechsel und Estaffetten-Gang zwischen Berlin, Dreßden und Hof ist ausserordenlich strak. Es befinden sich nämlich zu Hof die Preussischen Generale Tauenzien, von Zweifel und von Billa, auch ist das Regiment von Zweifel, und das Hussarenbataillon von Billa in Hof und in der Gegend einquartirt. Zwey Preussische General-Quartiermeiser sind am 8. über Plauen nach Dreßden gegangen. Dem Vernehmen nach ist bey Hof, jenseits der Saale, ein grosses Lager abgesteckt worden, welches die Ankunft mehrerer Truppen vermuthen läßt.

Am 10. September hatte der König Berlin verlassen, und sich, dem Vernehmen nach, nach Naumburg begeben. Seine beyden Brüder, Prinz Heinrich und Prinz Wilhelm, waren schon am 4. zu den ihrer Führung übergebenen Regimentern, und der Prinz Louis Ferdinand nach Sachsen abgegangen. Es hieß, der Graf Haugwitz werde nebst den fremden Gesandten den König zur Armee begleiten. Der General Fürst v. Hohenlohe, welcher die Armee in Sachsen commandiren wird, war in Berlin gewesen, um d e letzten Befehle des Königs zu holen, und hatte seine Wohnung auf dem Schlosse genommen. General-Major v. Quizow war verabschiedet, hingegen von den Inspectionsadjutanten mehrere bey den verschiedenen en Chef commandirenden Generalen angestellt worden. Durch Magdeburg passirten am 5. und 6. September mehrere Regimenter von der Berliner- und Potsdamer-Garnison, und der König nebst den Garden wurde erwartet.

Es scheint also, als ob die Sage von einem zwischen Burg und Magdeburg zu formirenden Lager ungegründet gewesen sey. Dabey war man mit Anlegung grosser Magazine in Magdeburg beschäftigt, und an den Festungswerken wurde mit ausserordentlicher Anstrengung gearbeitet. Der Courierwechsel zwischen Berlin und Petersburg war fortwährend lebhaft. Der Minister von Kretschmann war von Koburg mit Aufträgen des Herzoglichen Hauses angekommen.

[12]
Preussen.

Seit dem 8. Sept. wimmelt es bey Loebau in der Oberlausitz von Preussischen Truppen, welche in Eilmärschen nach Leipzig u. s. w ziehen. Am 12. sind die ersten Preussen, nehmlich 2 Regimenter Infanterie und 2 Bataillone Füsiliere durch Dresden gezogen. Am 13. folgte die Artillerie und am 14. die Cavallerie. Die meisten Truppen gehen 3 Stunden von Dresden bey Niederwartha und bey Meissen über die Elbe. Die ganze Sächsische Armee ist auf dem Kriegsfusse, mit Ausnahme der beyden Garden, des Regiments Churfürst Cürassiers, und der beyden Regimenter Prinz Anton und Sänger, welche zu Dresden in Besatzung bleiben, deren Grenadiere aber ebenfalls zur Armee stossen. Prinz von Hohenlohe und Prinz Louis sind in Dresden, und der letztere wird einige Zeit alldort verbleiben. Die Preussischen Truppen haben bey ihrem schnellen Züge mitunter Tagemärsche von 6 Meilen ohne Rastag gehabt. Sie haben ein treffliches Ansehen. Alles wird mit solcher Stille betrieben, daß Niemand etwas Bestimmtes erfährt. Zur Beschleunigung des Staffettenwechsels sind auf allen Poststrassen Cavallerie-Commandos verleg: worden. Das Bayreuther-Archiv ist nach Dresden gebracht worden, so wie die Preussische Kriegscasse. Noch weiß man nicht, ob die Preussen bey Dresden stehen bleiben; die Regimenter erhalten nur ihre Ordres von 24 zu 24 Stunden.

Der Herzog von Weimar bricht am 11. Sept. auf, um ein Obercommando bey der Preussischen Armee zu übernehmen. Die Preussisch-Schlesische Armee, unter dem Commando des Fürsten von Hohenlohe, etwa 30,000 Mann stark, ist am 11. bey Dresden über die Elbe gegangen. Die Russen, welche aus Polen nach Schlesien ziehen sollen, werden, sagt man allgemein, die Reserve bilden. Sachsen hat nun auf den Kriegsfuß 26,000 Mann, nach anderen Berichten bis 40,000. Das Corps des Fürsten von Hohenlohe besteht aus 9 Füseliersbataillons: v. Rabenau, v. Ruhle, v. Pellel, v. Rosen, v. Bogustowsky, v. Erichsen, v. Oswald, v. Kladen und v. Greifenberg; 9 Infanterieregimentern: v. Grawert, v. Albensleben, v. Sanitz, v. Schimonsky, v. Zastrow, v. Hohenlohe; 6 Grenadierbataillons: v. Stosch, v. Sack, v. Hahn, v. Lothien, v. Brock und v. Lobeck; 35 Escadrons Hussaren: v. Schimmelpfennig, v. Plötz, v. Würtemberg, v. Gettandt; 10 Escadrons Dragonern: v. Prittwiz, v. Voss; 20 Escadrons Cürassiers: v. Heysing, v. Henkel, v. Binting und v. Holzendorf; 5 Batterien mit der Artillerie aus Berlin und Breßlau; 5 Batterien von Zwölfpfündnern; 1 Batterie Achtpfündner, nebst Pontons, Bäckerey und Fuhrwesen. Die Avantgarde dieses Corps wird von dem Prinzen Louis Ferdinand commandirt.

[13]
Miscellen.

Der Herzog von Braunschweig wurde am 20. Sept. zu Naumburg erwartet. Einige Tage vorher war der General v. Rüchel, nach einem viertägigen Aufenthalte zu Göttingen, in Heiligenstadt eingetroffen.

Nach Briefen aus dem Meiningischen Oberlande, standen die Preussischen Vorposten an den Gränzpfählen dieses Fürstenthums gegen Franken. Auch befanden sich Preussische Detaschements bey Ostheim, und auf der Gränze gegen die Rhön am sogenannten Höhl, einem Wirthshause, das auf der Hammerschen Charte von Franken unter der Benennung Hahlhaus vorkommt, standen Preussische Pikets.

Ueber die neuesten Stellungen und Bewegungen der Französischen sowohl, als der Preussischen Armeen enthalten öffentliche Blätter folgende Notizen:

Die Stellung der Preussischen Armee (sagt ein Journal des linken Rheinufers) ist folgende: Der linke Flügel lehnt sich bey Hof und den Höhen von Hirschberg an Böhmen an. Zu ihm stossen die Sachsen, die also ihr eigenes Vaterland decken. Der Herzog von Weimar ist es, der die Sächsische Armee commandiren soll, vielleicht aber nur unter einem Preussischen Prinzen. Der linke Flügel zieht sich längs der Gebirge des Thüringer-Waldes hin. Zu Gotha, wohin das Hauptquartier des Königs kommt, ist das Centrum, da durch diese Gegend die Hauptstrasse von Frankfurt nach Berlin läuft. Der rechte Flügel scheint an der Fulda hinzulaufen. Das Hauptquartier des Gen. Blücher kommt nach Warburg, wahrscheinlich um Cassel zu decken, und weiter nordwärts scheint die Weser mit Hammeln und Nienburg in die Stellung eingerechnet zu werden.

Nach Privatbriefen von der Sächsischen Gränze kam der König von Preussen am 25. Sept. in seinem Hauptquartier zu Naumburg an. Das Hauptquartier des Generals v. Rüchel befand sich an diesem Tage zu Mühlhausen. Der Französische Gesandte, Hr. Dürand, hatte Dresden wirklich verlassen. Er passirte am 29. Sept. durch Hanau nach Frankfurt, und Hr. Laforest aus Berlin wurde auf demselben Wege täglich erwartet. Das Sächsische Corps soll unter dem Obercommando des Fürsten von Hohenlohe zischen dem linken Flügel und dem Centrum der Preussen seine Stellung erhalten haben.

[14]
Miscellen.

Frankfurt, am 11. Octob. Das Preussische Hauptquartier war nach Erfurt verlegt worden. Der Churfürst von Hessen war am 5. Octob. in Cassel eingetroffen. Daß er in das Französische Hauptquartier abgegangen sey, scheint sich nicht zu bestätigen. Truppen von dem Corps des Generals Blücher waren auf das Hessische Gebiet eingerückt, aber sie hatten sogleich sich wieder zurückgezogen. Aus Dresden werden alle Schätze und Archive nach der Veste Königsstein gebracht.

[15]
Kriegsnachrichten.

Mehrern Nachrichten zufolge, hat sich ein grosser Theil der am 14, 15. und 17. Oct. geschlagenen Preussischen Armee wieder gesammelt, und stehet nun, mit den herbeygekommen Reserven, und mit der, unter dem General der Cavallerie und Staatsminister Grafen von der Schullenburg ausmarschirten Berliner Garnison verstärkt, theils an der Festung Cüstrin, theils hinter der Oder. Den Oberbefehl führt der General der Infanterie, Fürst von Hohenlohe-Ingelfingen. Der König soll sich von Cüstrin nach Königsberg begeben haben.


[16]
Kriegsnachrichten.

Von dem Ueberreste des rechten Flügels und Centrums der Preussischen Armee, weiß man, daß General Blücher am 17. Oct. mit 8 bis 9000 Mann Osterode und Clausthal passirt hatte, und das Corps des Herzogs von Weimar, bestehend aus 3 starken Bataillons Infanterie und 10 Escadrons Cavallerie, zusammen bey 12,000 Mann, am 19. und 20. nachgefolgt sey. Alles hat sich noch am 22. glücklich bey Spandau zusammengefunden, und am 23. den Marsch an die Oder, mit dem Lecoqischen Corps vereinigt, fortgesetzt. Den neuesten Nachrichten zufolge, war jedoch alle Eile des Rückzuges dieser Truppen, gegen haltbarere Stützpuncte vergeblich. Die gesammte Französische Cavallerie, unter den Befehlen des Prinzen Murat, folgte unaufhaltsam, dem über Oranienburg und Templin, längs dem Uckersee gegen Stettin retirirenden Corps des Generals der Infanterie und regierenden Fürsten von Hohenlohe-Ingelfingen auf dem Fusse nach, welches aus 13,000 Mann, insgesammt Infanterie bestand, erreichte es bey dem Städtchen Prenzlow, und nach einer kurzen, aber blutigen Gegenwehre, mußte der Fürst, mit seiner ganzen Truppe, sich zu Kriegsgefangenen ergeben. Nur sehr wenigen gelang es, sich über Löckenitz nach Stettin zu retten.


Quellen.[]

  1. Der Feldzug von 1806 in Teutschland. Leipzig 1807.
  2. Wiener Zeitung. Nro 83. Mittewoche, den 15. October 1806.
  3. Politisches Journal nebst Anzeige von gelehrten und andern Sachen. Jahrgang 1806.
  4. Wiener-Zeitung. Nro 13. Sonnabend, den 13. Februar 1808.
  5. Bamberger Zeitung. Nro. 131. Sonntag, 11. Mai 1806.
  6. Wiener Zeitung. Nro. 64. Sonnabend, den 9. August 1806.
  7. Wiener Zeitung. Nro 73. Mittewoche, den 10. September 1806.
  8. Wiener Zeitung. Nro 75. Mittewoche, den 17. September 1806.
  9. Wiener Zeitung. Nro 76. Sonnabend, den 20. September 1806.
  10. Wiener Zeitung. Nro 76. Sonnabend, den 20. September 1806.
  11. Wiener Zeitung. Nro 78. Sonnabend, den 27. September 1806.
  12. Wiener Zeitung. Nro 80. Sonnabend, den 4. October 1806.
  13. Wiener Zeitung. Nro 82. Sonnabend, den 11. October 1806.
  14. Wiener Zeitung. Nro 84. Sonnabend, den 18. October 1806.
  15. Wiener Zeitung Nro 89. Mittewoche, den 5. November 1806.
  16. Wiener Zeitung Nro 90. Sonnabend, den 8. November 1806.
Advertisement