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<ref>Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte zu Landshut. Landshut, bei Philipp Krüll, Universitätsbuchhändler. 1811.</ref> <br>
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<big><tt>Saale</tt></big>,<ref>Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte zu Landshut. Landshut, bei Philipp Krüll, Universitätsbuchhändler. 1811.</ref> die <big><tt>fränkische Saale</tt></big>, '''Fluß''' in [[Fränkischer Reichskreis|Franken]], welcher unweit der Festung Königshofen, im [[Großherzogtum Würzburg|Fürstenthum Würzburg]], in dem so genannten Grabfelde entspringt, und sich bey [[Gemünden am Main|Gemünden]], einem würzburgischen Städtchen, in dem [[Main|Mayn]] ergießt. Nur zum Holzflößen ist sie schiffbar.
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<big><tt>Saale</tt></big>, die <big><tt>fränkische Saale</tt></big>, '''Fluß''' in [[Fränkischer Reichskreis|Franken]], welcher unweit der [[Bad Königshofen im Grabfeld|Festung Königshofen]], im [[Großherzogtum Würzburg|Fürstenthum Würzburg]], in dem so genannten Grabfelde entspringt, und sich bey [[Gemünden am Main|Gemünden]], einem würzburgischen Städtchen, in dem [[Main|Mayn]] ergießt. Nur zum Holzflößen ist sie schiffbar.
   
 
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==Über die Schiffart auf der Saale.==
 
==Über die Schiffart auf der Saale.==
<br> <ref>Jahrbücher der preußische Monarchie. April 1798.</ref>
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<ref>Jahrbücher der preußische Monarchie. April 1798.</ref> <br>
Die Saale, dieser für einen Theil der preußischen Staaten so nutzbare Fluß, entspringt aus 2 Quellen im Hofer Kreise des Fürstenthums Baireuth, ¼tel Meile von Zell. Sie quillt rein und hell, eines Arms dick, unter einer Buche hervor, und treibt in einem kleinen Distrikte, so lange sie im Baireuthschen bleibt, 22 Mühlen, bei einem Laufe von 2½ bis 3 Meilen. Unterhalb Hof verläßt sie das Fürstenthum Baireuth, fließt durch das Reußische und Sächsische Gebiet, und betritt an der Grenze des Magdeburgischen Saalkreises wieder die preußischen Staaten; hier macht sie die Grenze zwischen diesem Kreise und dem Stifte Merseburg, fließt Halle vorbei und verläßt unterhalb Alsleben wieder das preußische Gebiet, nachdem sie durch einen Theil des Fürstenthums Anhalt geflossen ist. Von Kalde an, bis zu ihrem Einflusse in die Elbe bei Saalhorn, macht sie die Grenze mit der sächsischen Grafschaft Barby. *)
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Die Saale, dieser für einen Theil der preußischen Staaten so nutzbare Fluß, entspringt aus 2 Quellen im Hofer Kreise des Fürstenthums Baireuth, ¼tel Meile von Zell. Sie quillt rein und hell, eines Arms dick, unter einer Buche hervor, und treibt in einem kleinen Distrikte, so lange sie im Baireuthschen bleibt, 22 Mühlen, bei einem Laufe von 2½ bis 3 Meilen. Unterhalb Hof verläßt sie das Fürstenthum Baireuth, fließt durch das Reußische und Sächsische Gebiet, und betritt an der Grenze des Magdeburgischen Saalkreises wieder die preußischen Staaten; hier macht sie die Grenze zwischen diesem Kreise und dem Stifte Merseburg, fließt Halle vorbei und verläßt unterhalb Alsleben wieder das preußische Gebiet, nachdem sie durch einen Theil des Fürstenthums Anhalt geflossen ist. Von Kalde an, bis zu ihrem Einflusse in die Elbe bei Saalhorn, macht sie die Grenze mit der [[Grafschaft Barby|sächsischen Grafschaft Barby]]. *)
   
Vor dem Jahre 1696. war die Schiffart auf diesem Flusse nicht von Bedeutung; um diese Zeit aber baute Friedrich der Dritte, nachher erster König von Preußen, zur Erleichterung des Salzhandels der Stadt Halle **) 6 Schleusen und zwar: zu Gimriz, Trotha, Wettin, Rotenburg, Alsleben und Kalbe, auch schloß er im genannten Jahre mit dem Fürsten Viktor Amadeus von Anhalt Bernburg eine Schleusenkonvention, worauf dieser zur Erleichterung der Schiffart die siebente Schleuse zu Bernburg anlegte.
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Vor dem Jahre 1696. war die Schiffart auf diesem Flusse nicht von Bedeutung; um diese Zeit aber baute Friedrich der Dritte, nachher erster König von Preußen, zur Erleichterung des Salzhandels der Stadt Halle **) 6 Schleusen und zwar: zu Gimriz, Trotha, Wettin, Rotenburg, Alsleben und [[Calbe (Saale)|Kalbe]], auch schloß er im genannten Jahre mit dem Fürsten Viktor Amadeus von Anhalt Bernburg eine Schleusenkonvention, worauf dieser zur Erleichterung der Schiffart die siebente Schleuse zu Bernburg anlegte.
   
 
Die Schiffsgefäße, womit dieser Fluß befahren wird, bestehn größtentheils in drei- und viermännigen Elbkähnen, auch einigen sechsmännigen Saalschiffen und zweimännigen Saalkähnen. Ein viermänniger Elbkahn und ein sechsmänniges Saalschiff tragen 13 bis 1500 Centner, ein Saalkahn aber 3 bis 400 Ctr. bei gutem schiffbaren Wasser; bei kleinem Sommerwasser (welches in den letztern Jahren häufig war) aber oft kaum die Hälfte.
 
Die Schiffsgefäße, womit dieser Fluß befahren wird, bestehn größtentheils in drei- und viermännigen Elbkähnen, auch einigen sechsmännigen Saalschiffen und zweimännigen Saalkähnen. Ein viermänniger Elbkahn und ein sechsmänniges Saalschiff tragen 13 bis 1500 Centner, ein Saalkahn aber 3 bis 400 Ctr. bei gutem schiffbaren Wasser; bei kleinem Sommerwasser (welches in den letztern Jahren häufig war) aber oft kaum die Hälfte.

Aktuelle Version vom 27. November 2020, 21:35 Uhr

Saale.[]

[1]
Saale, die fränkische Saale, Fluß in Franken, welcher unweit der Festung Königshofen, im Fürstenthum Würzburg, in dem so genannten Grabfelde entspringt, und sich bey Gemünden, einem würzburgischen Städtchen, in dem Mayn ergießt. Nur zum Holzflößen ist sie schiffbar.

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Saale, die thüringische Saale, Fluß, welcher in Franken, an den böhmischen Gränzen, auf dem Fichtelberge entspringt, scheidet Thüringen vom Vogt- und Osterlande, geht von da auf Jena, die Stifter Naumburg und Merseburg, nach Halle, in das Anhaltische, nimmt die Orla, Ilm und Unstrut auf, und ergießt sich an den Gränzen der Grafschaft Barby in die Elbe. Kursachsen hat einen kleinen Theil des Flusses schiffbar gemacht: und von Halle bis zu seiner Mündung ist er durch Schleussen für ziemlich große Fahrzeuge, welche 1500 Centner tragen, fahrbar.


Über die Schiffart auf der Saale.[]

[2]
Die Saale, dieser für einen Theil der preußischen Staaten so nutzbare Fluß, entspringt aus 2 Quellen im Hofer Kreise des Fürstenthums Baireuth, ¼tel Meile von Zell. Sie quillt rein und hell, eines Arms dick, unter einer Buche hervor, und treibt in einem kleinen Distrikte, so lange sie im Baireuthschen bleibt, 22 Mühlen, bei einem Laufe von 2½ bis 3 Meilen. Unterhalb Hof verläßt sie das Fürstenthum Baireuth, fließt durch das Reußische und Sächsische Gebiet, und betritt an der Grenze des Magdeburgischen Saalkreises wieder die preußischen Staaten; hier macht sie die Grenze zwischen diesem Kreise und dem Stifte Merseburg, fließt Halle vorbei und verläßt unterhalb Alsleben wieder das preußische Gebiet, nachdem sie durch einen Theil des Fürstenthums Anhalt geflossen ist. Von Kalde an, bis zu ihrem Einflusse in die Elbe bei Saalhorn, macht sie die Grenze mit der sächsischen Grafschaft Barby. *)

Vor dem Jahre 1696. war die Schiffart auf diesem Flusse nicht von Bedeutung; um diese Zeit aber baute Friedrich der Dritte, nachher erster König von Preußen, zur Erleichterung des Salzhandels der Stadt Halle **) 6 Schleusen und zwar: zu Gimriz, Trotha, Wettin, Rotenburg, Alsleben und Kalbe, auch schloß er im genannten Jahre mit dem Fürsten Viktor Amadeus von Anhalt Bernburg eine Schleusenkonvention, worauf dieser zur Erleichterung der Schiffart die siebente Schleuse zu Bernburg anlegte.

Die Schiffsgefäße, womit dieser Fluß befahren wird, bestehn größtentheils in drei- und viermännigen Elbkähnen, auch einigen sechsmännigen Saalschiffen und zweimännigen Saalkähnen. Ein viermänniger Elbkahn und ein sechsmänniges Saalschiff tragen 13 bis 1500 Centner, ein Saalkahn aber 3 bis 400 Ctr. bei gutem schiffbaren Wasser; bei kleinem Sommerwasser (welches in den letztern Jahren häufig war) aber oft kaum die Hälfte.

Um zu zeigen, wie beträchtlich diese Schiffart ist und welchen Nutzen sie den an der Saale liegenden Distrikten, den Hallischen Salzwerken, den Rothenburger Hüttenwerken und den königlichen Kassen bringt, liefre ich hier einen vollständigen Auszug aus den authentischen Schiffartslisten von 4 Jahren.

*) Der Herr Rektor Helfrecht in Hof führt in seinem "Versuch einer geographisch-mineralogischen Beschreibung der Landeshauptmannschaft. Hof 1797." pag. 70. die Meinung an: daß das Wasser dieses Flusses Salztheile bei sich führe, und daher zum Brauen nicht wohl zu gebrauchen sey; aber nach meiner Meinung lehrt die Erfahrung das Gegentheil, denn wenn die Saale, die doch schon unweit ihres Ursprungs Salztheile bei sich führen soll, in Halle oft eine große Menge Soole (die man aus den dasigen Salzquellen hineinlaufen läßt) zum Zusatz erhält, so müßte sie unterhalb Halle zum Brauen gar nicht mehr gebraucht werden können, und ich kann versichern, daß an einigen Orten unterhalb dieser Stadt, sehr gutes Bier aus dem Wasser derselben gebrauet wird.
*) Bei Halle fängt eigentlich die Schiffart an; der Kurfürst von Sachsen aber hatte vor einigen Jahren das Projekt, diesen Fluß weiter hinauf für seine Länder auch schiffbar zu machen.
Ladungen 1793. 1794. 1795. 1796.
1) Hüttenmaterialien, an Holz, Stein, Kolen 363. 307. 419. 446.
2) Hüttenprodukte xc. 35. 35. 31. 31.
3) Hallisches Salz 259. 287. 307. 228.
4) Baumaterialien 128. 50. 121. 228.
5) Mühlsteine aus den Rothenburger Brüchen 30. 24. 25. 33.
6) Brennholz, incl. zum Rothenburger Hüttenbetrieb 321. 285. 342. 348.
7) Stabholz, besonders zu Hallischen Salztonnen 70. 80. 84. 58.
8) Thon, besonders zur Berliner Porzellanfabrik 24. 26. 23. 22.
9) Getreide 139. 170. 129. 97.
10) Mehl 3. 3. -- --
11) Obst 5. 10. 10. 5.
12) Wein 3. 3. 3. 4.
13) Kaufmannsgüter 11. 9. 9. 10.
14) Glaswaaren 1. 2. 2. 1.
Summa. 1392. 1291. 1505. 1511.
L. Krug.


Quellen.[]

  1. Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte zu Landshut. Landshut, bei Philipp Krüll, Universitätsbuchhändler. 1811.
  2. Jahrbücher der preußische Monarchie. April 1798.