Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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An den Staatsrath.

Der König, unser Herr, ist durch authentische Depeschen unterrichtet, daß sein erlauchter und vertrauter Bundsgenosse, der Kaiser der Franzosen und König von Italien, sich nach Bayonne begiebt, von wo er zu Sr. Majestät großem Vergnügen, und zum größten Nutzen der getreuen spanischen Vasallen und Unterthanen, nach Spanien kommen wird. Um nun die Freundschaftsbande, welche glücklicherweise zwischen beyden Kronen bestehen, noch zu verstärken, ist Se. Majestät Willens, den Kaiser der Franzosen selbst zu empfangen und zu komplimentiren, und ihm die aufrichtigsten und sichersten Beweise von seinem festen Entschlusse zu geben, die gute Harmonie und enge Allianz, die zwischen beyden Monarchen stets bestand und bestehen muß, aufrecht zu erhalten und zu erneuern. Demzufolge haben Se. Majestät abzureisen beschlossen, um dem Kaiser entgegen zu gehen. Während seiner Abwesenheit, welche nur wenige Tage dauern wird, zählt der König auf die Liebe und Treue seiner Unterthanen, auf ihre Ruhe und auf ihren Gehorsam gegen seine Minister und Tribunalien, welchen Se. Majestät zu dem Ende bestimmte Instruktionen ertheilt hat, und besonders gegen die Regierungsjunta unter dem Vorsitz Sr. königlichen Hoheit des Infanten Don Anton. Der König schmeichelt sich, daß zwischen seinem Volk und den französischen Truppen fortwährend Friede und gutes Einverständniß herrschen, und daß man letztern Alles, was sie bedürfen könnten, besonders Lebensmittel, gehörig liefern wird. Se. Majestät wiederholen Ihren Völkern die Versicherung, daß sie auf keinerley Art eine Unterbrechung der zwischen beyden Nationen bestehenden Freundschaft und guten Harmonie besorgen, sondern im Gegentheil dieselben sich täglich mehr befestigen zu sehen hoffen. welches ich hiemit auf Befehl des Königs dem Staatsrath mittheile, damit er sich darnach richte und es schleunig bekannt machen lasse.

Aus dem Pallast am 8. April 1808.
Don Sebastian Pinnuella.


Quellen und Literatur.[]

  • Sammlung der Actenstücke über die spanische Thronveränderung. Germanien, 1808.
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