Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Beilage Nro. II.

"H. General, ich bin nicht gewohnt, aufrührischen Bewegungen nachzugeben. Ich habe die ganze Revolutionsperiode meines Landes durchlaufen, und ich weiß, wie man sie stillt. Es wird in der Kapitulation von Hameln nichts geändert werden; ich bin nicht mehr dazu berechtigt, da sie bereits dem Kaiser selbst offiziell angekündigt ist. Seit wann steht es einer undisziplinirten Truppe zu, einer Kapitulation Artikel beizufügen, die nur Privat- und kaufmännische Interessen betreffen? Ich wiederhole es Ihnen, mein Herr, die Kapitulation wird, ihrem ganzen Inhalt nach, gehandhabt werden. Morgen um 9 Uhr werden meine Truppen erscheinen, um die Forts und die Thore zu besezen, und ich erkläre, daß, wenn ihnen eine Beleidigung widerfährt, oder man die Uebergabe verweigert, ich dieses als einen Bruch der Kapitulation ansehen werde. Ich werde alsdann meinen Truppen befehlen, sich zurükzuziehen, und von diesem Augenblike an wird alles, was in unsre Gefangenschaft gerathen könnte, unsern Reglements gemäs, mit dem Tode bestraft werden. Ich mache jeden preuß. Offizier für den kleinsten unangenehmen Vorfall verantwortlich. Sein vermögen, seine Freiheit, sein Leben, stehen mir dafür. Und Sie, H. General, den Alter und lange Dienste zum Feinde aufrührischer Bewegungen gemacht haben, Sie werden mir die Offiziere, die sich am widerspenstigsten zeigen, bekannt machen, damit ich die Rache an ihnen nehmen kan, die ich für ein solches Betragen zu nehmen gesonnen bin. Lassen Sie zwanzig der unruhigsten Köpfe von jedem Regiment versammeln, erklären Sie ihnen den Inhalt meines Briefes, und sagen Sie ihnen, daß, wenn sie nicht auf der Stelle zur Ordnung zurükkehren, ich sie als Anführer von Räuberbanden ansehen, und wenn das Glük sie in meine Gewalt bringt, auf der Stelle hinrichten lassen werde. Die geringste Beleidigung gegen Sie, die übrigen Generale, und die Staabsoffiziere, wird von mit geahndet werden. Empfangen Sie, H. General, xc. -- (Unterz.) Savary."


Quellen und Literatur.[]

  • Europäische Annalen Jahrgang 1807 von D Ernst Ludwig Posselt. Tübingen in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung. 1807.
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