Schwedische Armee (1806)

Zeitungsnachrichten.

^[1806]

Miscellen.

Ein Schwedisches Armeebulletin vom 28. Jun. sagt: "Zufolge gnädigsten Befehls Sr. Majestät hat die Armee den 26. d. an den Trebel- und Rickflüssen eine andere Stellung eingenommen. Die erste Linie, die aus der ersten und dritten Brigade besteht, dehnt sich zwischen Triebsees und Greifswald aus, mit der Artillerie in Grimm. Die zweyte Linie unter dem Befehl des Brigadechefs, Obersten Grafen Hampus Mörner, aus den Schonschen Dragonern und den Mörnerschen Hussaren nebst der reitenden Artillerie bestehend, ist zwischen Ridebas und Benvenhagen verlegt, mit dem Hauptquartier des Linienchefs und der Artillerie in Richtenberg. Die Vorpostenkette unter dem dienstthu~nden General-Adjutanten dü jour xc., Grafen Gustav Löwenhjelm, dehnt sich längs den Peene- un~ Trebelströmen aus. Des Königs Hauptquartier wird nach Franzburg verlegt, wozu der Aufbruch durch nähere Ordre bestimmt werden wird.

Schweden.

Nach einem Schreiben aus Schweden sind die von dem jetzigen König im Militärwesen getroffenen Veränderungen die wichtigsten seit Karls XI. Zeiten. Die Garderegimenter sind, mit Erhöhung der Löhnung für Subalternofficiers und Gemeine, auf die Hälfte reducirt, und sollen künftig eine Pflanzschule werden, aus welcher die höhern Officiers genommen werden können. Vorzüglich talentvolle Officiers von den andern Regimentern werden nach diesem auserlesenen Corps versetzt. Auch das geworbene Infanterieregiment in Schoonen ist mit einem dadurch bewirkten geringern Solde für die Compagniechefs auf die Hälfte herabgesetzt, und die Vorliebe des Königs für den eingetheilten oder nationalen Theil der Armee, welcher mit vorzüglicher Fertigkeit in den Waffenübungen mehr Patriotismus und bessere Sitten als der geworbene verbindet, ist nicht zu verkennen. Die ganze Cavallerie wird nach und nach zu Hussaren und leichten Dragonern umgeformt, und die Infanterie auf Art der Jäger organisirt. Die ganze Armee soll in Bataillons, Brigaden und Divisionen eingetheilt werden. Wahrscheinlich erhält Schweden auch eine Landwehr.