Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Gegenwärtiger Etat der Schwedischen Land- und See-Macht.[]

[1]
Zu einer Zeit, wo eine Russische Armee, unter dem General Grafen von Buxhövden in Finnland eingedrungen, und eine combinirte Armee, von Französischen und Spanischen Truppen, unter dem Obercommando Sr. Durchl. des Prinzen von Ponte-Corvo, aus dem nördlichen Deutschlande vorgerückt ist, um in Vereinigung mit Dännemark, die bisherigen Discussionen mit Schweden und dessen Lage zu entscheiden, ist es nicht uninteressant, den gegenwärtigen Militair-Etat dieses lezten Reichs, etwas näher kennen zu lernen. Nachstehender Etat ist aus: Sveriges Krigs- och Civil-Calender, för äret 1808 entlehnt. Die Schwedische Armee soll in Friedenszeiten aus etwa 50000 Mann bestehen, enthält aber, ehe noch Completirung und Aufgebote erfolgt sind, jezt nur höchstens 45000 Mann. Davon sind in Finnland, unter General Klingspor 18000, in Schonen, unter General Toll 9000, bei Gothenburg, unter dem General-Adjudanten Vegesack 8000 Mann, nebst 2 Reserven von 10000 Mann unter General Armfelt. Die Armeen, die von zwei Seiten gegen Schweden im Anzuge waren, schätzt man vorläufig zusammen auf 80000 Mann. Nachstehendes ist der oben erwähnte Etat:


Generalität.[]

Feldmarschall: Der Fürst von Hessenstein.

Generals.

Sven af Winklerfeld.

Graf Mauritz Klingspor, einer der Reichsherren, General en Chef in Finnland.

Freiherr J. C. Toll, einer der Reichsherren, Generalgouverneur in Schonen xc.

Generallieutenants 14.

Graf Carl Strömfelt, Oberkammerherr, Freiherr v. Stedingk, einer der Reichsherren, bisher Ambassadeur in St. Petersburg, Graf Gustav Wachtmeister, Freiherr Gustav M. Armfelt, Freiherr v. Kaulbars, Nils Mannerskants, Generalquartiermeister, Graf Axel v Fersen, Reichsmarschall und Kanzler der Akademie zu Upsala, W Fock, Freiherr Bror Cederström, Präsident im Kriegs-Collegio, General-Inspector der Artillerie und Cavallerie, Ulric Liljehorn, Graf Horn, Freiherr v. Essen, vormals Generalgouverneur in Pommern, Freiherr Fabian Wrede, General-Inspector der Schwedischen Infanterie, af Klercker.

Generalmajors 14.

Von Dycke, Ankarsvärd, de la Grange, Carpelan, v. Hinzenstern, Freiherr v. Lieven, Ehrenroth, Landberg, Fr. Aminoff, Edenhjelm, Freiherren v. Köhler, Friesendorff und Carpelan, v. Tibell.

General-Adjudanten des Königs 33.

Die Obersten: Graf Leyonstedt, Graf Cronstedt, Gouverneur der Kriegs-Akademie, Borgenstjerna, Statthalter über Gripsholms Schloß und Lehn, Gr. Carl Mörner, Gr. Sparre, v. Morian, Inspector über die Schwedischen Jäger zu Fuß, Freiherr Tavast, Tersmeden, Freiherr Bennet, von Engelbrechten, Palmfelt, Freiherr von Vegesack, Graf v. Schwerin, Silversparre, Freiherr Cederström, v. Cardell, Bergersträle, Adlercreutz, Freiherr Boye, Graf Cronstedr, Gedda, L. B. Peyron, Gabriel und Maur. Aminoff, v. Haacke, Graf Gust. Löfvenhjelm, Freiherr Palmstjerna, Rosenblad, Biörnstierna, af Tibell, Ackerhjelm, Hellvig, Inspector der Artillerie, Freiherr Joach. Stael von Holstein.

Obersten 93.


Corps.[]

Garde.
Leibtrabanten des Königs und des
Herzogs Carl von Südermannland 75 Mann
Königl. Leibgarde zu Fuß 1200 "
-- -- -- Pferde 400 "
Schwedisches Garde-Regiment 1200 "
Finnländisches Garde-Regiment 800 "
Leibregiments Brigaden 1800 "
Leibgrenadiere 1600 "
Artillerie 3600 "
nemlich: Suea Artillerie Regiment
Göta -- --
Wendes -- --
Finska -- --
- - - - - - - - -
Adels-Fahne 1800 "
Wästgöta Dragoner Reg. 1000 "
Smälands leichte Dragoner 1000 "
Schonsches Dragoner Reg. 1200 "
-- Carabiner Reg. 1200 "
Karelska leichte Dragoner 400 "
Husaren 800 "
Uplands Reg. 1200 "
Skaraborgs 1200 "
Abo Läns Reg. 1200 "
Södermannlands Reg. 1200 "
Kronobergs Reg. 1200 "
Jönköpings Reg. 1200 "
Björneborgs Reg. 1200 "
Dal Reg. 1200 "
Tavastehus Reg. 1200 "
Helsinge Reg. 1200 Mann
Alfsborgs Reg. 1200 "
Wästgöta-Dals Reg. 1200 "
Savolax leichte Infanterie 1200 "
Bohus Reg. 1200 "
Wästmannlands Reg. 1200 "
Wästerbottens Reg. 1200 "
Kalmare Reg. 1200 "
Nylands Brigaden, leichte Dragoner 600 "
Infanterie 800 "
Jäger Bataillon 800 "
Nerike och Wärmlands Reg. 1200 "
Jäger Bataillon 600 "
Oesterbottens Reg. 1200 "
Jemtlandt Dragoner Reg. 600 "
Cajana Bataillon 400 "
Königs eigen geworbnes Reg. 800 "
Königin Leib Reg. 1000 "
Verwittwete König. Leib-Reg. 1200 "
Engelbrechtske Reg. 1000 "
Jägerhornske Reg. 1000 "
Savolax Jäger zu Fuß 600 "
Carelska Jäger Corps 600 "
Adlercreutska Regiment 800 "
Truppen, ehemals in Pommern 3000 "
Zusammen 43275 Mann


Schwedische Kriegsflotte.[]

Gross-Admiral.

Der Herzog Carl von Südermannland.

Admiral.

Freiherr Joh. Gust. Lagerbjelcke.

Vice-Admirals 6.

Freiherr af Chapmann, von Franken, Freiherr von Raijalin, Ol. Cronstedt, af Puke, Victor v. Stedingk.

Contre-Admirals 11.

Enneschöld, Pfilanderhjelm, Naukhoff, de Frese, Palmquist, Nordenstjerna, Dankwardt, Hjelmstjerna, Cederström, Wollin, Bilking.


Armee-Flotte.

Admiral Lagerbjeleke, Chef der gesammten Scheeren-Flotte.

Vice-Admiral Cronstedt, Chef von Sveaborgs Escadre.

Vice-Admiral von Stedingk, Chef von Abo Escadre.

Contre-Admiral de Frese, Chef von Göteborgs Escadre.

Contre-Admiral Hjelmstjerna, Chef von Stockholms Escadre.

Außer der Scheerenflotte, besteht die Schwedische Marine, für welche 16000 Matrosen bestimmt sind, und die in neuern Zeiten, bei den Finanz-Ersparungen, keinen Zuwachs erhalten hat, gegenwärtig aus 20 Linienschiffen und 16 Fregatten, von denen aber mehrere in nicht dienstfähigem Stande sind.


Zeitungsnachrichten.[]

[1808]

Politische Notizen. [2] [Februar.]

Die Schwedische Armee besteht gegenwärtig aus 45000 Mann Infanterie, 8000 Mann Kavallerie und 3700 Artilleristen, zusammen aus 56700 Kriegern.

Großbrittanien. [3]

Unter Leitung des Chevalier von Adlerberg ist hier eine Supskripzion für die Wittwen und Waisen der in Pommern gebliebenen Schwedischen Soldaten, und für die Schwedischen Gefangenen in Frankreich und Holland eröffnet.

Schweden. [4]

Gothenburg den 14. Sept. Die Stockholmer Hofzeitung vom 18. Aug. enthält Folgendes: Hauptquartier Gralsby den 14. Aug. Se. Majestät haben durch eine Generalordre vom 1. d. befohlen, daß die Armee, die sich auf Aaland versammelt, den Namen südliche Finnländische Armee, und die andere unter Kommando des Grafen Klingspor, die gegenwärtig Wasa, Kuopio und die umliegenden Gegenden besetzt hält, die nördliche Finnländische Armee genannt werden soll.

Politische Notizen. [5] [Dezember]

In Privatbriefen aus Gothenburg wird erzählt, die Ursache der erlittenen Niederlagen in Finnland habe besonders darin bestanden, daß die Schwedische Leibgarde sich geweigert habe, gegen die Russen zu fechten, weshalb sie auch in Ungnade nach Hause geschickt worden. Man fügt noch hinzu, daß Mißvergnügen, welcher überhaupt bei einem großen Theil der Armee geherrscht, habe den König abgehalten, mit militärischer Strenge gegen seine Garde zu verfahren.


Quellen.[]

  1. Politisches Journal nebst Anzeige von gelehrten und andern Sachen. Jahrgang 1808.
  2. Neues Politisches Journal oder: Der Kriegsbote. Hamburg, Büreau für Litteratur, 1808.
  3. Wiener-Zeitung. Nro 34. Mittwoch, den 27. April 1808.
  4. Wiener-Zeitung. Nro 82. Mittwoch, den 12. Oktober 1808.
  5. Neues Politisches Journal oder: Der Kriegsbote. Hamburg, Büreau für Litteratur, 1808.
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