Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Statthalterschaft Smolensk.[]

Die Hauptstadt Smolensk am Dnepr, ist eine nicht unbedeutende Vestung, und der Sitz eines Bischofs. Sie hat das traurige Schicksal, belagert und erobert zu werden, mehr als zu oft erfahren, da die Könige von Polen, als die Herzoge von Litthauen, und die russischen Zaare immer sie einander nicht gönnten, und bald diese bald iene um ihren Besitz mehrere Tausende Belagerer, Belagerte, und Einwohner ins andre Leben beförderten, wozu sie allezeit ein groses Recht zu haben glaubten.


Smolensk.[]

Smolensk, Hauptstadt im Russ. Gouvernement gleiches Namens, auf beyden Seiten des Dneprs. Sie hat viele Krongebäude, 3 Klöster, 16 Kirchen, unter welchen sich die alte Kathedralkirche des hiesigen Bischofs auszeichnet, über 1500 hölzerne Häuser und 12000 Einwohner. Der Handel mit Korn, Leder, Hanf, Honig und Wachs nach Riga und Danzig ist ansehnlich; es giebt auch hier eine Strumpf- Papier- und Lederfabriken. Die Gegend ist zum Getreidebau jeder Art sehr ergiebig.

Das Gouvernement liefert alle oben angezeigte Producte, viel Hornvieh, hat auf 1008 ge. QM. Flächeninhalt etwas über 954000 Einwohner. Es wird eingetheilt in den Bieloier, Syczewkaer, Porjeczieer, Smolensker, Roslawler, Dorogobuzer, Wäzmaer, Gzatsker, Jelnaer und Juchnower Kreis.


Smolensk..[]

Smolensk Hauptstadt des russischen Gouvernements gleiches Namens, am Dnieper (54º 45' nördl. Breite, 50º 32' östl. Länge) 384 Werste von Moskwa entfernt, welche in der Schlacht, vor der im folgenden Artikel die Rede ist, größten Theils abbrandte.

Sie hatte vor dem Brande 1500 (meistens hölzerne) Häuser und 12,000 Einwohner, Leinwand- Leder- Seifen- und Strumpfabriken, und bedeutenden Handel, besonders mit Getraide nach Riga.


Smolensk ۞[]

Smolensk in Groß-Russland am hohen L. U. des obern Dnjeper, einer der vorzüglichsten Operationsgegenstände für eine in Russland eindringende Armee, welche von hier aus nach Norden, Osten und Süden vordringen kann. Die Stadt wurde desshalb schon in frühern Zeiten bevestigt, und später noch verstärkt. Zunächst ist sie mit einer alten eine M. langen, 25 F. hohen und 10 F. dicken Mauer umgeben, welche 29 große theils viereckige theils runde Thürme hat, und noch ziemlich hoch über einen alten Wall hervorragt, welcher sich an sie lehnt. Vor diesem Wall ist ein Graben, ein bedeckter Weg und Glacis. An der Westseite liegt eine Citadelle mit fünf großen unförmlichen Bollwerken, vor derselben drei alte Verschanzungen, und zwei solche Verschanzungen an der Ostseite der Stadt. Vor dem südlichen Thore ein halber Mond, außer den Werken mehrere Vorstädte, und gegenüber am R. niedrigen Ufer des Dnjeper eine Vorstadt, welche fast eben so groß ist, als die Stadt. Diese treibt einen ansehnlichen Handel, hat 8 Thore, eine hölzerne Brücke, 1500 H. 12'000 E.


Quellen und Literatur.[]

  • Gemeinnütziges Wocheblatt zur Kenntniß der Staaten. Das russische Reich. Dresden, in Kommission der Meinholdischen Buchdruckerei, 1793.
  • Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte zu Landshut. Landshut, bei Philipp Krüll, Universitätsbuchhändler. 1811.
  • Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.
  • Lehrbuch der Militär-Geographie von Europa, eine Grundlage bei dem Unterricht in deutschen Kriegsschulen, von A. G. Hahnzog, Divisionsprediger und Lehrer an der Kriegsschule in Magdeburg. Magdeburg, bei Ferdinand Rubach 1823.
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