Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Telegrafie Nachrichten.[]

[1]
Telegraphbericht, den 28. May, vom Quintus, 11 Uhr Vormittags. Eines der beyden seit langer Zeit an der südlichen Spitze Hveen's liegenden grossen Englischen Orlogschiffe hat gelichtet und ist nordwärts gesegelt, wohin es Hveen's westliche Seite passirt ist. Nun ist also nur ein grosses Orlogschiff im Südlichen Hveen's und eine Fregatte vor Landskrona zurück. Drey Uhr Nachmittags ist eingemeldet von Kronborg, daß letztgedachtes Orlogschiff bey Raae geankert sey. 7 Uhr. 3 Schwedische Kanonenböte werden jetzt nach der Flintenrinne hinsegelnd gesehen. 9 Uhr. Von Dragöe, 4 Kanonenböte gehen ostwärts um Saltholm nach Malmö. An Hveen's Nordwestseite werden 4 Schiffe vor Anker gesehen. Ein Orlogschiff liegt im Süden Hveen's, und eines mit Schwedischer Flagge zwischen Hveen und Schweden. Die Transportflotte wird noch in der Flintenrinne vor Anker erblickt. -- Den 29. May, von Cronborg. Gestern brannte es in Helsingborg von 9 bis 11 Uhr.


Zeitungsnachrichten.[]

[1808]

Dänemark. [2]

Kopenhagen den 1. März. -- Durch die am 28. Febr. eingetretene strengere Kälte, die Tags darauf bis 12 Grad stieg, ist nunmehr alle Schifffahrt gehemmt. Am 27. war der Sund nebst den beyderseitigen Küsten noch von allem Eise frey, Tags darauf war derselbe ganz mit Ein belegt. Auch auf unserer Rhede liegt Eis, soweit das Auge reicht, und man gehr schon zu Fuß nach der Batterie Trekroner. Wegen des Eises im Belte kam die gestrige Hamburger-Post erst heute an.

Politische Notizen. [3] [April.]

Noch ist keine Englische Flotte im Sunde angekommen, sondern nur einige Englische Kriegsfahrzeuge haben sich bei Helsingburg vor Anker gelegt. Im Belte kreuzen Englische Fregatten und beunruhigen die Fahrt nach Seeland.

Dänemark. [4]

Die Zahl der feindlichen Kriegsschiffe in den hiesigen Gewässern wächst allmählig immer mehr an. Am 13. stiessen 2 Englische Linienschiffe, von denen eines die Flagge eines Kontre-Admirals führt, und den Admiral Samuel Hood am Bord haben soll; zu den im Sunde Befindlichen Kriegsschiffen. Doch hat die Nähe der Feinde den bekannten braven Helsingörer Lootsen, L. Bagge, nicht hindern können, am 12. in der Nacht mit 3 Böten nach Högenäs zu gehen, ein dort liegendes, mit Steinkohlen beladenes, Schwedisches Schiff aus dem Hafen wegzunehmen, und es nach Helsingör zu bugsiren, wo solches am folgenden Mittag, um 12 Uhr, sicher im Hafen lag. Im grossen Belt befinden sich nach den Berichten 3 Linienschiffe, 2 Fregatten, 2 Briggen und 4 Dänische Jachten, welche die Engländer armirt haben. In der Kiöger Bucht hat man in dieser Woche 3 grosse feindliche Schiffe vor Anker gesehen.

Dänemark. [5]

Schreiben aus Jütland vom 23. April. Von Skagen will man 12 Linienschiffe gesehen haben, die nach dem Sunde steuerten.

Dänemark. [6]

In den ersten 3 Monaten dieses Jahrs sind 77 Schiffe durch den Sund klarirt, worunter sich seit langen Jahren gewiß zum erstenmal, kein Englisches Schiff befunden hat.

Dänemark. [7]

Das im Sunde postirte Englische Admiralschiff hat ein paarmal Parlamentäre nach Helsingör gesandt, deren Geschäfte, wenn man dem Gerüchte trauen darf, die Berichtigung derjenigen Schuld betreffen soll, welche die Englische Armee im abgewichenen Jahre für Lieferungen allerley Art hieselbst kontrahirt hat. Gestern sah man 12. Schwedische Kanonenböte längs der Küste nach Helsingburg rudern; man glaubt, daß sie wegen gänzlichen Mangels eines Hafens nicht dort liegen bleiben können, sondern wahrscheinlich nach Gothenburg bestimmt sind.

Dänemark [8]

Am 25. May ist abermals eine Konvoyflotte, aus der Nordsee kommend, den Sund passirt, wahrscheinlich dieselbe, die am 15. von Skagen aus gesehen wurde. Folgende Telegraph-Rapports vom 25. enthalten darüber das Nähere. Von Nackehoved: "Eine Flotte von 54 Schiffen, worunter mehrere Transportschiffe, wird eine Meile von hier gesehen, und steuert südostwärts herein." Von Quintus: "Die Fregatte, welche den 23. May im Norden von Landskrona unter Preussischer Flagge vor Anker lag, ist südlich nach der Flinterinne unter Segel gegangen." Von Nackehoved 8 3/4 Uhr Nachmittags: "Die feindliche Flotte besteht aus einer Fregatte, 4 Briggs und 49 Transportschiffen, von denen Kaper von Gilleleie eines nahmen. Gleich darauf ward ein anderes genommen. Die dritte Prise von der Konvoy wird jetzt gemacht." Von Kronburg: "Die Konvoy ist Kronburg passirt, und nach Hveen zu gesegelt. Die Dänischen Kaper haben 5 davon aufgebracht." Von Quintus: "Die Konvoy ist südwärts Hveen, bey den da liegenden 4 feindlichen Schiffen, vor Anker gegangen. Scharfe Schüsse werden in diesem Augenblicke aus dem Norden gehört. Drey Schiffe liegen in der Flinterinne vor Anker."

Am 26. May lichtete die bey Landskrona geankerte Konvoyflotte, und segelte südwärts. Die Dänischen Kaper waren wieder hinaus, und bis den 26. May Abends waren von dieser Flotte in Allem 7 Schiffe genommen und eins verbrannt, weil man es nicht in Sicherheit bringen konnte. Der Transport hielt sich der Schwedischen Küste so nahe als möglich, und ward bey dem günstigen Winde am 27. nicht mehr gesehen. Der Sprögöe- und Langelandsbelt sind jetzt nur sehr schwach blokirt; am 26. May lagen in erstem nur eine Jacht und 2 Fregatten. Die zuletzt durch den Sund gegangene Englische Konvoy hat am 27. May noch unter Malmoe vor Anker gelegen.


Dänemark. [9]

Kopenhagen den 18. Jun. Die zuletzt angelangte Konvoi hat nördlich vor Malmoe Anker geworfen, und muß wegen Windstill dort liegen bleiben. Sie wird wahrscheinlich eine starke Eskorte erhalten, und jetzt liegen schon bey derselben 1 Linienschiff, 1 Fregatte und 3 Kutter.

Dänemark. [10]

Kopenhagen den 25. Jun. Am 21. giengen eine Schwedische Fregatte und 2 Kutterbriggen aus der Nordsee kommend durch den Sund, um, wie man vermuthet, die Bedeckung der noch immer ruhig bey Malmöe vor Anker liegenden grossen Kauffahrteyflotte zu verstärken.

Dänemark. [11]

Kopenhagen, vom 28. Jun. Die Besetzung der Inseln Romsoe und Sprogöe ist den Feinden von sehr grossem Nutzen, besonders die der ersten, welche überflüssig Holz und Wasser liefert, auch eine sichere Rhede hat. Am 24. dieses sind 8 Kauffahrtheyschiffe, die aber nicht alle Ladungen am Bord hatten, und aus der Ostsee gekommen waren, unter Konvoy 2 Englischer Kutter mit günstigem Winde nach der Nordsee abgesegelt. Es heißt, daß die Ausschiffung der Englischen Truppen zu Gothenburg nun wirklich geschehen sey. Am 26. Juny früh lichtete die bisher unter Malmöe liegende Konvoy, unter Bedeckung eines Linienschiffes, 4 Fregatten, mehreren Briggs und einigen 20 Kanonenböten, die Anker, und segelte südwärts.

Kopenhagen, vom 2. July. Man will in Helsingör entdeckt haben, daß das Englische Ministerium falsche Sundpässe verfertigen lasse, durch deren Gebrauch einige Schiffe in unterschiedliche Ostsee-Häfen einzuschleichen gewußt haben. Eine feindliche Fregatte und eine armirte Jacht näherten sich am 27. Juny der Insel Omoe, und letztere verfolgte einige den Sund passirende Böte bis ins Bereich der Landes. Hier ward sie aber so nachdrücklich durch zwey von dem Kapitän Guldberg an das Ufer postirte Kanonen empfangen, daß sie mit bedeutendem Schaden an Schiff und Takelage umwenden mußte.

Dänemark. [12]

Den 11. Aug. kamen 7 Schiffe unter der Bedeckung eines Kriegsschiffes aus der Ostsee bey Malmöe vor Anker. Unsere Kanonenböte bey Dragöe waren in See, und es ward von beyden Seiten aber ohne Erfolg, gefeuert. Man hat dieser Tage mehrere Schwedische Kanonenböte von Helsingburg und Landeskrone nach Malmöe gehen sehen, wo die letzthin angekommene grosse Kauffahrtheyflotte noch ruhig vor Anker liegt.

Am 10. dieses ging eine kleine Convoy von fünf Kauffahrteyschiffen und zwey Kutterbriggen von Roa, wo sie einige Tage vor Anker gelegen, durch den Sund in die Nordsee.

Dänemark. [13]

Kopenhagen den 10. Sept. Gestern Morgen um 4 1/2 Uhr ist die aus einigen 70 Schiffen bestehende feindliche Konvoy, welche schon geraume Zeit in der Nähe Malmö's vor Anker lag, unter Bedeckung von 2 Linienschiffen und einigen Fregatten und Briggs nach Norden abgesegelt, und soll bereits durch den Sund gegangen seyn.

Dänemark. [14]

Helsingöer, den 31. Aug. Ein Englisches Linienschiff und ein Proviantschiff kamen am 29. Aug. aus der Nordsee. Zwey Schüsse von Lappesteen's Batterie thaten keine Wirkung. Der Kaperschoner, die neue Probe, welcher den 29. Aug. von hier nach Kopenhagen absegelte, ward von einer feindlichen Kutterbrigg verfolgt, da sie aber bemerkte, dass unsere Kanonenböte nachgiengen, wandte sie um, nachdem sie einige Kugeln ans Land geschossen hatte. Auch von der Batterie bey Humlebeck wurden einige Schüsse auf sie gerichtet.

Diesen Morgen gieng eines von den bey Raae liegenden Orlogschiffen nach der Nordsee. Es gieng dicht unter der Schwedischen Küste. Einige Schüsse von Cronborg fielen ziemlich nahe, blieben aber doch ohne Wirkung. Gegen Abend giengen eine Kutterbrigg und 2 Transportschiffe denselben Weg, so nahe der Schwedischen Küste als möglich.

Dänemark. [15]

Helsingör, vom 9. Sept. Es wird eine bedeutende Anzahl von Schiffen gesehen, die mit günstigem Winde aus dem Süden heran segeln, und sich in zwey Haufen getheilt haben, von denen der eine ostwärts die Insel Hveen umsegelt. Im Ganzen mögen ihrer einige 66 Schiffe seyn.

Kopenhagen, vom 10. Sept. Gestern Morgens um halb 5 Uhr ist die aus einigen 70 Schiffen bestehende feindliche Konvoy, welche schon geraume Zeit in der Nähe Malmöe's vor Anker lag, unter Bedeckung von 2 Linienschiffen und einigen Fregatten und Briggs, nach Norden abgesegelt, und soll bereits durch den Sund gegangen seyn.

Dänemark. [16]

Bey Raae liegen nun ausser dem Admiralsschiff, 1 Kutterbrigg, 2 Kanonenböte und 1 Linienschiff.

Dänemark. [17]

Helsingör, den 3. Nov. "Da man gestern einen Segler unter Englische Flagge im Norden sah, ward demselben eine Kanonen- und einer Mörser Schaluppe entgegengesandt. Es war der Englische Cutter Baltik, der 41 Dänische Kriegsgefangene am Bord hatte, worunter ein junger Graf Reventlow vom Norwegischen Jägerkorps. Sie waren aus Gothenburg vom Admiral Saumarez abgesandt. Diesen Vormittag übersandte der Admiral Bertle 43 Kriegsgefangene in zwey Parlementärs, die sogleich zurückgiengen. Zu eben der Zeit zeigte sich im Norden unter Konvoy einer Fregatte und drey Briggs eine aus mehr als 70 Schiffen bestehende Transportflotte, auf der sich die Besatzung der Russischen Flotte im Tajo befanden haben soll. Kurz nach Mittag passirte die Konvoy Cronburg. Unsere Kanonenböte waren zwar ausgelaufen; allein da sich die Konvoy so dicht als möglich an die Schwedische Küste hielt, so konnten sie nicht mit Erfolg operiren.


Quellen.[]

  1. Wiener-Zeitung Nro. 50. Mittwoch, den 22. Juny 1808.
  2. Wiener-Zeitung. Nro 24. Mittwoch, den 23. März 1808.
  3. Neues Politisches Journal oder: Der Kriegsbote. Hamburg, Büreau für Litteratur, 1808.
  4. Wiener-Zeitung. Nro 37. Sonnabend den 7. May 1808.
  5. Wiener-Zeitung. Nro 38. Mittwoch, den 11. May 1808.
  6. Wiener-Zeitung. Nro 39. Sonnabend, den 14. May 1808.
  7. Wiener-Zeitung. Nro 40. Mittwoch, den 18. May 1808.
  8. Wiener-Zeitung. Nro 48. Mittwoch den 15. Juny 1808.
  9. Wiener-Zeitung. Nro 55. Sonnabend, den 9. July 1808.
  10. Wiener-Zeitung. Nro 57. Sonnabend, den 16. July 1808.
  11. Wiener-Zeitung. Nro 59. Sonnabend den 23. July 1808.
  12. Wiener-Zeitung. Nro 73. Sonnabend, den 10. September 1808.
  13. Wiener-Zeitung. Nro 73. Sonnabend, den 10. September 1808.
  14. Wiener-Zeitung. Nro 73. Sonnabend, den 10. September 1808.
  15. Wiener-Zeitung. Nro 80. Mittwoch, den 5. Oktober 1808.
  16. Wiener-Zeitung. Nro 94. Mittwoch, den 23. November 1808.
  17. Wiener-Zeitung. Nro. 97. Sonnabend, den 3. Dezember 1808.
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