Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Teppiche.[]


Tapeten oder Teppiche [1] werden auf besondern Stühlen gewebt. Man hat dreierlei Gattungen: Türkische (Savonnerie), hochschäftige (Hautelisse) und tiefschäftige (Basselisse).

Zu den türkischen nimmt man Wolle und feinen, aber festen hänfnen Zwirn. Sie bekommen nach Art des Plüsch einen Sammetflor, und heißen türkische Tapeten, weil diese Weberei von den Türken nach Frankreich gebracht worden sein soll. Tapeten der Savonnerie werden sie genannt nach dem Namen der Manufaktur, wo man sie verfertigt.

Die hochschäftigen unterscheiden sich von den tiefschäftigen dadurch, daß sie Kette senkrecht auf dem Stuhle angebracht ist. Bei den tiefschäftigen hingegen ist sie horizontal oder wagerecht.

Noch gibt es eine ganz schlechte Gattung Tapeten, welche Bergamees (von Bergamo) heißen, und deren Kette gemeiniglich Hanf, der Einschlag aber Wolle, Flockseide oder Baumwolle ist.

Die Tapetenweberei ist unter allen die künstlichste und mühsamste; sie wirkt Figuren von Menschen, Thieren u. s. w. in natürlicher Größe und mit lebendigen Farben, wie die schönsten Gemälde, in Seide, Wolle oder Leinen. Das Muster dazu wird von einem geschickten Maler verfertigt. Es arbeiten fünf, sechs, auch wohl mehrere Weber, an Einer Tapete und auf Einem Stuhle zugleich. Die besten hat man bisher in Frankreich und den Niederlanden gemacht; doch liefert auch die Berlinsche Manufaktur Stücke, die neben jenen ihren Platz behaupten.


Quellen.[]

  1. Naturgeschichte und Technologie für Lehrer und Schulen und für Liebhaber dieser Wissenschaften von E. Ph. Funke. Braunschweig, in der Schulbuchhandlung 1802.
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