Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Clairfaits Siege bey Nidda und Maynz.[]

[1]
Den 10. October 1795.

Heute ging Clairfait bey Seligenstadt und Offenbach über den Mayn, und am 12ten siegte er über das französische Heer bey dem Dorfe Nidda. Nach dieser Niederlage ergriff die Franzosen ein so allgemeines Schrecken, daß sie in großer Unordnung längst dem Niederrhein die Flucht nahmen; und in eben derselben Nacht zog sich auch die Belagerungsarmee zurück, die auf dem rechten Rheinufer Maynz umschlossen gehalten hatte. Clairfait eilte ihnen nach, schlug sie allenthalben, wo sie Stand hielten, wandte sich hierauf plötzlich nach Maynz, und erfocht hier am 29. October einen so entscheidenden Sieg, daß die Franzosen die Blocade von Maynz am linken Rheinufer eiligst aufheben, und mit Zurücklassung ihrer ganzen unermeßlichen Artillerie und aller Kriegsvorräthe bis zur Mosel zurückweichen mußten.


Treffen bei Höchst und Nidda.[]

[2]
Der 12. October 1795.

F. M. Graf Clerfait, Oberbefehlshaber der österreichischen und deutschen Reichsvölker im J. 1795, stellte sich dem französischen Obergeneral Jourdan, der im September mit 80,000 Mann über den Rhein gegangen war, an den Ufern des Mayns entgegen. Während Clerfait die feste Stellung bei Bergen einnahm und den Feind in der Front fest hielt, wurden die Generäle Haddik und Wernek über das Gebirge gegen die Lahn entsendet, um ihn im Rücken zu fassen. Jourdan so von drey Seiten angegriffen, sah eine entschiedene Niederlage voraus. Er musste sich zum Rückzuge entschliessen. Um diesen zu bergen und zu decken, machte er von Höchst aus mehrere heftige Angriffe auf die Stellung der Oesterreicher. Die stärksten auf das Dorf Nidda. Er wurde überall mit so viel kaltem Blut und Nachdruck empfangen, dass seine Truppen vollständig geschlagen die Flucht nehmen mussten. Jourdan brach am folgenden Tage auf, und zog in drey Heersäulen erst gegen die Lahn, und dann bei Neuwied, Kölln und Düsseldorf eilig wieder über den Rhein. Auch die Belagerungs-Armee, welche Mainz am rechten Rheinufer umschlossen hielt, zog sich in Hast zurück.


Quellen.[]

  1. Denkwürdigkeiten aus der Geschichte der österreichischen Monarchie. Auf jedem Tag des Jahrs gesammelt. Von G. A. Griesinger. Wien. Bey J. V. Degen, Buchdrucker und Buchhändler. 1804.
  2. Historischer Militair-Almanach des 16. 17. 18. und 19. Jahrhunderts. Mit besonderer Hinsicht auf das letztere, und den oesterreichischen Kaiserstaat. Mit 15 Portraits, für Freunde der neueren und neuesten Kriegsgeschichte von Johann Ritter von Rittersberg. Prag bei C. W. Enders 1825.
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